Beschluss:

Der Kreisausschuss nimmt den Bericht zur Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung (Stand November 2019) zur Kenntnis.


Protokoll:

Kreistagsabgeordneter Dr. Gert Ammermann erläuterte, dass die Arbeitslosenquote im Rhein-Kreis Neuss zur Spitzengruppe im Rheinland zählen würde. Dafür wurde unter anderem von der guten Konjunktur und den steigenden Umlagegrundlagen profitiert. Er fragte, ob ein Zusammenhang zwischen der rückläufigen Konjunktur und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit festzustellen sei.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke antwortete, dass im Jahr 2009 die Arbeitslosenquote bei 6,7 Prozent gelegen habe und derzeit 4,9 Prozent betrage. Er betonte, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten wichtig sei. Im Jahr 2009 seien es nur 126.357 Beschäftigte und derzeit bereits 149.730 Beschäftigte am Arbeitsort Rhein-Kreis Neuss. Dieser Anstieg um fast 20 Prozent sei unter anderem der wirtschaftsfreundlichen Arbeit des Rhein-Kreises Neuss.

 

Kreistagsabgeordneter Erhard Demmer erklärte, dass er den Rückgang der gemeldeten Arbeitsstellen auf die nachlassende Konjunktur zurückgeführt werden könne.  Darauf müsse reagiert werden und die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vertritt die Haltung, dass dies besonders durch die Verbesserung der Infrastruktur erfolgen solle.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke führte aus, dass gleichzeitig der Fachkräftemangel zunehme. In den nächsten Jahren gehe eine Vielzahl von Beschäftigten in den Ruhestand, jedoch strebe eine geringere Anzahl auf den Arbeitsmarkt. Deswegen sei auch eine anderweitige Entwicklung vorstellbar und ein Zusammenhang mit dem Rückgang der Konjunktur nicht unbedingt gegeben. Besonders im Hinblick auf den Strukturwandel müssten gut bezahlte neue Arbeitsplätze geschaffen, die nicht staatlich gefördert werden.

 

Kreistagsabgeordneter Rainer Thiel merkte an, dass die Stadt Duisburg beispielsweise einen Abbau der Arbeitslosenquote von drei Prozent verzeichne. Dies zeige, dass selbstverständlich ein Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und den Arbeitsplätzen bestehe. Im Bereich des Arbeitslosengeld II seien die Zahlen im Rhein-Kreis Neuss die letzten Jahre nicht entsprechend abgebaut worden. Besonders im Hinblick auf den Strukturwandel könnte dies negativere Konsequenzen für den Kreis als bisher haben.

 

Kreistagsabgeordneter Udo Bartsch erkundigte sich, ob bei der Expo Real in München Investoren für zukünftige Projekte im Rhein-Kreis Neuss begeistert werden konnten.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke antwortete, dass im wesentlichen Wohnprojekte aus dem Rhein-Kreis Neuss bei der diesjährigen Expo Real vorgestellt worden seien. Im Sinne der Netzwerkmesse seien Kontakte zu Investoren geknüpft worden.

 

Kreistagsabgeordneter Erhard Demmer begrüßte, dass in der Einladung zum Gründer- und Unternehmertag ausdrücklich auf die Anreise mit der Bahn hingewiesen werde. Weiter rege er an, dass der Antrag der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22.05.2019 zum Thema „Radwege-Infrastruktur mit Leitsystem für das Rheinische Revier“ in das Tourismusnetzwerk eingebracht werden sollte.