Nachtrag: 14.09.2009

Beschluss:

Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt sie, in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie der Schulaufsicht, das Konzept weiterzuentwickeln.

 

 


Protokoll:

Herr Lonnes führte aus, dass die Einrichtung eines regionalen Bildungsnetzwerkes im Rhein-Kreis Neuss auf Antrag der CDU Kreistagsfraktion in der Sitzung des Schulausschusses am 11.05.2009 beraten worden sei. Am 27.08.2009 wurde das vorgelegte Konzept mit den für die Schulen zuständigen Beigeordneten bzw. Amtsleitern der kreisangehörigen Städte und Gemeinden beraten. Ergebnis dieser Besprechung sei gewesen, dass in den Verwaltungen der Städte und Gemeinden der interne Meinungsbildungsprozess  fortgesetzt werde und ein weiteres Treffen vereinbart wurde.

 

Die Zielsetzung des Landes, regionale Bildungsnetzwerke einzurichten, sei sowohl vom Landkreistag als auch vom Städtetag befürwortet worden. Zurzeit gebe es in Nordrhein-Westfalen bereits 30 von den 54 möglichen Bildungsnetzwerken. Für den Rhein-Kreis Neuss werde in dem vorgelegten Konzept der Focus auf den Übergang Schule/Beruf und die Qualitätsentwicklung der offenen Ganztagsgrundschulen im Rhein-Kreis Neuss gelegt. Es werde vorgeschlagen, zunächst ein Übergangsmonitoring zu institutionalisieren, um eine systematische und umfassende Erfassung von Bildungsdaten und eine verlässliche Beurteilung der Situation im Bildungswesen zu erhalten.

 

Ein zweiter Baustein sei der Aufbau eines Netzwerkes zur Begleitung von Jugendlichen in der Sekundarstufe 1, bei denen sich Schwierigkeiten beim Übergang Schule/Beruf abzeichneten. Für sie solle ein Meldesystem auf freiwilliger Basis aufgebaut werden. Eine dritte Säule betreffe die Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung.

 

Für alle genannten Säulen sei eine Zusammenarbeit von Schule, Schulpsychologischem Dienst und Jugendamt notwendig, um Maßnahmen zur Abhilfe zu erarbeiten. Auch eine Zusammenarbeit mit der ARGE und dem TZ Glehn solle erfolgen.

 

Weiteres Ziel sei die Stärkung und der Ausbau des Kompetenzteams sowie die Verbesserung der Qualität der offenen Ganztagsgrundschulen. Besonders wichtig sei die Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen.

 

Die beabsichtigte Organisation werde im vorgelegten Konzept dargelegt und setze sich aus der regionalen Geschäftsstelle mit einer Lehrerstelle, einer halben Stelle Geschäftsführung und einer halben Stelle Sekretariat sowie dem Lenkungskreis mit Vertretern und Vertreterinnen aus der Verwaltung der Schulträger und der Jugendhilfe, des Schulamtes, sowie einem von der Bildungskonferenz entsandten Vertreter zusammen. Die regionale Bildungskonferenz bestehe nach dem vorgelegten Entwurf aus Schulleitungen der Städte und Gemeinden des Rhein-Kreises, den Vorsitzenden der Jugendhilfeausschüsse, Vertretern der Kindertageseinrichtungen, der Arbeitsagentur, der ARGE, der IHK, der Kreishandwerkerschaft, Elternvertretern, Schülervertretern usw.

 

Bezüglich der Kosten sei darauf hinzuweisen, dass die Lehrerstelle vom Land gefördert werde, die weiteren Stellen der regionalen Geschäftsstelle sollten aus dem Bestand des Rhein-Kreises Neuss kommen. Die personelle Ausstattung der Geschäftsstelle solle nicht zu einer Erhöhung der Kreisumlage führen.

 

Das Konzept solle weiterentwickelt und dann zum Schuljahr 2010/2011 ein entsprechender Vertrag mit dem Land Nordrhein-Westfalen geschlossen werden.

 

Die heutige Vorlage greife die Fragen aus der letzten Sitzung des Schulausschusses auf, und sehe mit ihrer Beschlussempfehlung vor, das Konzept in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie der Schulaufsicht weiterzuentwickeln.

 

Frau Schöttgen wies auf die Seiten 9-11 des Konzeptes hin, welche die bereits bestehenden Netzwerke im Rhein-Kreis Neuss schilderten. Sie stellte die Frage, ob aufgrund der Größe der Bildungskonferenz tatsächlich mehr Positives geschaffen werden könne.

 

Frau Pricking erläuterte, der Zwischenbericht sei eine gute Grundlage, das Thema regionales Bildungsnetz weiter zu bearbeiten. Wenn es für den Rhein-Kreis Neuss zu guten Ergebnissen komme, dann seien auch die veranschlagten 70.000 € gut angelegt. Sie verwies darauf, dass es sich beim Kreistag ebenfalls um ein großes Gremium handele, welches trotzdem gute Ergebnisse erziele.

 

Herr Rehse betonte, das vorgelegte Konzept sehe er im Grundsatz positiv, insbesondere da der gewählte Schwerpunkt auch in der Vergangenheit von der SPD Fraktion betont wurde. Er fragte,

1. ob die Städte und Gemeinden nicht früher hätten beteiligt werden sollen,
2. woher die Verwaltungsstelle komme, wenn diese nicht zusätzlich sei und
3. wie die Ergebnisse des regionalen Bildungsnetzwerkes gemessen werden könnten. Abschließend bat er um eine Abgrenzung des regionalen Bildungsnetzwerkes zum Kompetenzteam.

 

Herr Johannknecht erkundigte sich, warum nur ein Schülervertreter in der Bildungskonferenz vorgesehen sei. Hier bat er um Prüfung, ob nicht mehrere vorgesehen werden sollten.

 

Herr Lonnes antwortete, dass es schwierig sei, den Erfolg eines regionalen Bildungsnetzwerkes zu messen. Aus seiner Sicht sei es ein Erfolg, wenn zum Beispiel die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz von 300 auf 150 verringert werden könne. Es sei der Versuch, ein Angebot für jeden Schüler zu schaffen. Bezüglich des Personals sollten Synergieeffekte innerhalb der Verwaltung genutzt werden, hierzu könne noch keine konkrete Aussage getroffen werden. Im Übrigen verwies Herr Lonnes bezüglich der Größe der Bildungskonferenz auf die kommunale Gesundheitskonferenz, die beim Rhein-Kreis Neuss bereits existiere und wo sich ebenfalls herausgestellt habe, dass die Kernarbeit bei der Geschäftsstelle und im Lenkungskreis liege.

 

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig