Sitzung: 18.12.2019 Kreistag
Beschluss:
Der Kreistag beschließt das von der Verwaltung, CDU, SPD, FDP und UWG/Die Aktive vorgelegte Strategiepapier (s. Anhang).
Protokoll:
Kreistagsabgeordneter
Hans-Christian Markert erläuterte den Antrag und stellte klar, dass der Antrag
der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (TOP 17.1) nicht als Ergänzungsantrag,
sondern als Alternativantrag zu dem vorgelegten gemeinsamen Papier von der Verwaltung, der CDU,SPD, FDP und der
UWG/Die Aktive gesehen werden sollte. Er forderte, dass daher das Logo der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen aus dem gemeinsamen Strategiepapier gestrichen
werden sollte.
Kreistagsabgeordneter
Rainer Thiel zeigte sich über den Alternativantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen verwundert, da das gemeinsame Strategiepapier allen Fraktionen vorab im
Ältestenrat zur Durchsicht und Ergänzung vorlag und es angedacht war, dass alle
Fraktionen im Kreistag gemeinsam den Strukturwandel stärken und zeitgleich ein
starkes Zeichen gegen den Klimawandel setzen wollten. Das gemeinsame
Strategiepapier weise im Gesamtkontext alle Punkt auf, die der Antrag der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ebenfalls beinhalte. Dass die Fraktion Bündnis
90/Die Grünen den Alternativantrag kurzfristig als Tischvorlage einbringt, sei
verwunderlich und habe den Anschein, dass die Grünen einen Alleingang zu dem
Thema starten wollten.
Kreistagsabgeordneter
Dr. Dieter Welsink bestätigte die Ausführungen von Kreistagsabgeordnetem Rainer
Thiel und betonte, dass das Papier sogar in zwei Ältestenrat Sitzungen intensiv
unter Beteiligung aller Parteien diskutiert und erarbeitet wurde. Es falle nun
schwer, diese Gemeinsamkeit, aufgrund der Einbringung des Alternativantrages der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen zu sehen.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen grenzen sich damit vom Rest des gesamten
Kreistages ab. Die Intention, mit dem gemeinsamen Strategiepapier aller
Fraktionen im Kreistag ein starkes gemeinsames Zeichen zu setzen sei somit
verfehlt.
Kreistagsabgeordneter
Wolfgang Wappenschmidt merkte an, dass die Handlung der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen den Eindruck erwecke, dass der Alternativantrag, aufgrund von
parteitaktischen Gründen, eingebracht wurde. Unsere Aufgabe ist, zu zeigen,
dass Klimaschutz im Rhein-Kreis Neuss möglich ist. Im Rheinischen Revier
gehören Strukturwandel und Klimaschutz zusammen. Es ist dabei auch wichtig, die
Menschen mitzunehmen. Der politische Konsens war, die Empfehlungen der
Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ 1:1 umzusetzen. Die
Frage, die durch den Alternativantrag nun aufkomme, sei, ob die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen diese Empfehlungen überhaupt umsetzen möchte oder nicht.
Kreistagsabgeordneter
Carsten Thiel zeigte sich ebenfalls darüber verwundert, dass trotz mehrfacher gemeinsamer Sitzungen
im Ältestenrat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen neuen Alternativantrag
im Kreistag stellen. Das angedachte „starke Signal“ für den Strukturwandel und
Klimaschutz durch die Fraktionen für den Rhein-Kreis Neuss werde damit
zerstört. Bei der Erarbeitung des Strategiepapiers wurde deutlich, dass nicht
alle Wünsche aller Fraktionen einbezogen werden könnten. Dennoch habe man sich
darauf geeinigt, zum Wohle der Region, dem Papier so zuzustimmen, damit ein
starkes Zeichen gesetzt werde. Es werde der Anschein erweckt, dass es der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit dem Alternativantrag eher um die
Kommunalwahl gehe, als um den gemeinsamen Konsens.
Kreistagsabgeordneter
Dirk Rosellen bestätigte die Vorredner und schilderte, dass auch seine
Wahrnehmung war, dass sich alle Fraktionen in den zwei Ältestenratssitzungen
über das gemeinsame Strategiepapier einig waren. Man war sehr bemüht,
Formulierungen zu finden, die alle Fraktionen mittragen würden, jedoch
herrschte am Ende Konsens, sodass alle Fraktionen mit dem gemeinsamen Papier
zufrieden waren. Daher sei es besonders überraschend, dass heute ein
Alternativantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vorliege, der inhaltlich das
wiedergebe, was bereits im gemeinsamen Strategiepapier der Fraktionen stünde.
Kreistagsabgeordneter
Markus Roßdeutscher erkundigte sich, warum die Gruppe FdB nicht bei den
Beratungen teilgenommen habe.
Landrat
Hans-Jürgen Petrauschke antwortete, dass die Beratungen darüber im Ältestenrat
stattfanden und der Ältestenrat aus den Fraktionsmitgliedern und dem Landrat
sowie den stellvertretenden Landräten bestünde.
Kreistagsabgeordnete
Kirsten Eickler verdeutlichte, dass beide Papier, sowohl das gemeinsame
Strategiepapier als auch der Alternativantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen inhaltlich sehr ähnlich seien. Es
sei jedoch bedauerlich, dass bei solchen wichtigen Themen innerhalb der
verschiedenen Fraktionen im Kreistag kein Konsens gefunden werde.
Kreistagsabgeordneter
Erhard Demmer erklärte, dass seine Fraktion das Strategiepapier nochmals im
Hinblick auf den Klimaschutz geschärft habe. Das Papier beinhalte nur die
Aspekte des Klimaschutzes und einer Nachhaltigkeitsoffensive für den
Rhein-Kreis Neuss. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen möchte den Fokus nicht
auf den Strukturwandel, sondern explizit auf den Klimaschutz legen. Dies wurde
so auch in den Sitzungen des Ältestenrates kommuniziert.
Kreistagsabgeordneter
Bodo Dirk Aßmuth wies darauf hin, dass das Ziel und die Absicht beider Anträge
im Fokus stehen sollten. Bei dem Alternativantrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen gehe es, seiner Meinung nach, weniger um die Menschen, sondern darum,
die Ideologie der Fraktion durchzusetzen. Man müsse bedenken, dass Deutschland
von seiner Industrie und seinen Fachkräften lebe und dem Potential der
geistigen Entwicklung. Klimawandel finde bereits seit Jahren statt, hier sei
nicht der Mensch alleine verantwortlich.
Kreistagsabgeordnete
Doris Hugo-Wissemann sagte aus, dass ein gemeinsamer Antrag aller Fraktionen
ein sehr starkes Signal für die Menschen im Rhein-Kreis Neuss sei. Das
gemeinsame Strategiepapier weise bereits zahlreiche Aspekte des Klimaschutzes
und der Nachhaltigkeit auf, sodass man damit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
sehr nahe komme. Es sei schade, dass nun zwei separate Anträge vorliegen.
Kreistagsabgeordneter
Dr. Johannes Georg Patatzki beantrage gem. § 18 Abs. 1 und § 18 Abs. 2 der
Geschäftsordnung des Rhein-Kreises Neuss den Schluss der Rednerliste.
Da es keine
Gegenrede gab, stelle Landrat Hans-Jürgen Petrauschke den Antrag zur
Abstimmung. Dem Antrag wurde einstimmig stattgegeben.
Kreistagsabgeordneter
Manfred Haag erklärte, dass Klimawandel auch Innovationen hervorrufen könne. Er
kritisierte die Maßnahmen in dem gemeinsamen Strategiepapier dahingehend, dass
die Maßnahmen nicht konkret genug seien. Die Maßnahmen in dem Alternativantrag
der Grünen seien entsprechend konkret.
Landrat
Hans-Jürgen Petrauschke rief zur Abstimmung über beide Anträge auf.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich beschlossen
57 Dafür: CDU (29), SPD (17), FDP (6), UWG/Die Aktive (3), Eickler, Frau Mankowsky
10 Dagegen: Bündnis 90/Die Grünen (7), FdB (2), Zentrum (1)
3 Enthaltung: Die Linke (2), Dr. Patatzki