Sitzung: 30.01.2020 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 61/3678/XVI/2020
Protokoll:
Anmerkung der Schriftführung:
Primär aus Lesbarkeitsgründen werden sämtliche Powerpoint-Vorträge der
Papierversion der Niederschrift nicht angehängt, sondern auf der Homepage des
Rhein-Kreises Neuss für alle verfügbar abgelegt. (Pfad:
Verwaltung und Politik/ Politik und Wahlen/ Bürgerinfoportal/ Planungs- und
Umweltausschuss 30.01.2020/ Information)
Herr Allofs ist beim Regionalmanagement Region Köln/Bonn
e. V. zuständig für die Bereiche Energie und Klimaschutz. Er informiert über
das kürzlich abgeschlossene Projekt „Klimawandelvorsorgestrategie für die
Region Köln/Bonn“, kurz KWVS. Mit Hilfe dieses Strategieprojektes soll den
Kommunen in der Region Köln/Bonn bei der Anpassung an die Klimaveränderung
geholfen werden. Im Vereinsgebiet liegen am Rhein die kreisfreien Städte Köln,
Bonn und Leverkusen sowie rechtsrheinisch der Rheinisch-Bergische, der
Oberbergische und der Rhein-Sieg Kreis und linksrheinisch der Rhein-Erft-Kreis
und der Rhein-Kreis Neuss. Herr Allofs
betont, dass die Zeit für die Umsetzung von Vorsorgemaßnahmen längst gekommen
sei, die Zeit also dränge. Er erinnert an die auf der Weltklimakonferenz in
Paris vereinbarte Begrenzung der globalen Temperaturzunahme auf maximal 2 Grad
Celsius und dass inzwischen 1,5 Grad Celsius angestrebt werde. In Deutschland
betrage die Temperaturzunahme bereits jetzt 1,4 Grad Celsius.
Anhand einiger Beispiele informiert Herr Allofs über Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen,
Sturzfluten, Hochwasser, Dürre mit Ernteausfällen und Trockenstress bei Bäumen,
Niedrigwasser im Rhein und in den Talsperren, aber auch über die weiter
steigenden thermischen Belastungen in den Städten. So liegen die Temperaturen
in stark verdichteten Innenstädten im Sommer teilweise über 10 Grad höher als
in den städtischen Außenbereichen. Herr
Allofs betont, dass trotz all der negativen Auswirkungen bis dato nur Köln,
Bonn und Neuss Klimaanpassungskonzepte erarbeitet haben.
Herr Allofs informiert über Details aus dem Projekt,
über die Arbeitsschritte, über Analysen, Maßnahmenentwicklungen und Strategien
und stellt die Praxishilfe „Klimawandelvorsorgestrategie für die Region
Köln/Bonn vor. Es handelt sich hierbei um das eigentliche Ergebnis des
Projektes, nämlich den Kommunen aus der Region einen Handlungsleitfaden zur
Verfügung zu stellen. In diesem Leitfaden seien sehr viele Informationen
zusammengefasst wie kartographische Darstellungen, Tabellen zum Grad der
Betroffenheit und zum Handlungsbedarf, strategische Zielsetzungen und
schließlich ein gewichteter Maßnahmenkatalog zur Zielerreichung. Herr Allofs ergänzt, dass zur
Klimawandelvorsorgestrategie natürlich auch die Sensibilisierung von Politik
und Entscheidungsträgern dazu gehöre. Er verweist darauf, dass alle Inhalte,
Karten und Daten aus der Praxishilfe im Internet auf www.klimawandelvorsorge.de
zur Verfügung stehen.
Herr Kaisers fragt, ob die Region Köln/Bonn mit diese
Praxishilfe nun aktiv auf die Kommunen zugehe. Herr Allofs antwortet, dass dieser Leitfaden inzwischen allen
Kommunen in der Region zur Verfügung gestellt worden sei, auch mit dem Angebot,
das Projekt in Ratssitzungen vorzustellen. Frau
Hugo-Wissemann erinnert daran, dass die Kreistagsfraktion der SPD den
Antrag zur heutigen Präsentation gestellt habe. Sie vermisse allerdings mehr
konkrete Maßnahmenvorschläge z. B. für die Land- und Forstwirtschaft. Herr Allofs sagt, dass ein Leitfaden
mit allen möglichen Maßnahmen für die gesamte Region erarbeitet worden sei.
Maßgeschneiderte, lokale und vor Ort durchführbare Aktionen müssen die Kommunen
selber erarbeiten. Frau Eickler
erkundigt sich zu den beiden angewendeten Szenarien, die moderate
Weiterentwicklung des Klimawandels und die extremere. Herr Allofs erklärt, dass sämtliche Informationen dazu ebenfalls
im Leitfaden aufgeführt seien. Frau
Edelburg fragt zur Umsetzbarkeit der Projektergebnisse. Herr Allofs erklärt, dass jede Kommune praktisch aus dem
angebotenen Maßnahmenbündel diejenigen heraussuchen könne, die für ihr Gebiet
geeignet und umsetzbar seien. Frau Fayaz
fragt nach Folgeprojekten. Herr Allofs
informiert, dass aktuell ein sogenanntes Agglomerationsprojekt anlaufe, wo
sogenannte Raumthemen wie Siedlungs- und Gewerbeflächenentwicklung untersucht
und zusammengeführt werden sollen, und wo auch die Ergebnisse aus dem
Klimaanpassungsprojekt einließen werden.