Sitzung: 17.02.2020 Sportausschuss
Vorlage: 52/3758/XVI/2020
Protokoll:
Herr Welter verweist
auf das durch die Sporthochschule erstellte Talentsichtungs- und Förderkonzept.
Prof. Dr.
Donath erläutert einige grundsätzliche zentrale
Erkenntnisse zum Stand der Forschung und stellt die zentralen Punkte des Talentsichtungs- und Förderkonzepts im
Rahmen einer Power-Point Präsentation (s. Anlage 1) vor.
Er
verweist ausdrücklich auf die in der Vergangenheit erarbeiteten sehr guten
Rahmenbedingungen für die Leistungssportförderung im Rhein-Kreis Neuss.
Herr Buchartz dankt Herrn Prof. Dr. Donath für den
interessanten Vortrag und lenkt den Fokus auf die praktische Umsetzung: In den
Städten Dormagen und Neuss gibt es bereits Motoriktests und er bittet um eine
Präzisierung, wo die Unterschiede liegen und ob es nicht durch zwei Maßnahmen
eine Überforderung der Grundschulen geben könnte.
Herrn Prof. Dr. Donath zerstreute
die Bedenken und wies auf die Vorteile, zusätzliche Informationen zu erhalten
und auch die Kinder zu erreichen, die bei einem Motoriktest "durch das „Raster“
fallen sowie auf die sehr positiven Gespräche mit den Sportämtern der Städte.
Frau Fayaz fragt nach
Erfahrungen aus anderen Projekten.
Herrn Prof. Dr.
Donath berichtet über die grundsätzlich positiven Erfahrungen aus dem
süddeutschen Raum und der Schweiz
und verweist darauf, dass eventuell auftretende Probleme nicht aus der Sache
resultieren, sondern ihre Ursache in Kommunikationsproblemen haben.
Frau Schmidt-Härlen
fragt,
ob es nicht sinnvoller sei, den sich verkleinernden „Pool“ an begabten Kindern
durch allgemeine sportliche Förderung zu vergrößern.
Herr Prof. Dr.
Donath erwidert, dass man durchaus das Eine tun könne ohne das Andere zu
lassen und dass eine Rückmeldung an die Eltern aus dem Projekt schon positive
Auswirkungen auf die Kinder habe.
Herr Brügge führt in Ergänzung aus,
dass es das vorrangige Ziel sei, begabten Kindern die Möglichkeit zu bieten,
ihr Potenzial auszuschöpfen, wie es in anderen Bereichen (musisch oder
mathematisch) auch üblich sei.
Herr Rehse dankt für das Konzept und
stellt die Frage, ob der erhebliche Aufwand zielführend sei, da der Aspekt der
motorischen Defizite vernachlässigt werde. Er verweist darauf, schon damals
Bedenken gehabt zu haben, aber da die Entscheidung gefallen ist, muss der Blick
nun auf die praktische Umsetzung gerichtet sein: Es stellt sich die Frage, ob
in allen Grundschulen getestet werden kann und ob es nicht auch Widerstände
seitens der Schulen geben könnte.
Herr Brügge stellt fest, dass
es sich tatsächlich um ein ambitioniertes Konzept handelt, welches komplett neu
ist und sich in einer Testphase befindet, dass es durchaus Anpassungsbedarf
geben könnte, was aber dank der kompetenten Mitarbeiter zu bewältigen sei.
Herr Schröder verweist auf die
Konzeption, die sich prinzipiell auf die Schwerpunktsportarten mit Stützpunkten
im Rhein-Kreis Neuss fokussiert und fragt, wie mit anderen Sportarten
umgegangen wird.
Herr Schütz bestätigt, dass
es grundsätzlich um diese Schwerpunktsportarten gehe, dass aber durchaus der
Raum bleibe, auch andere leistungssportlich orientierte Vereine und Sportarten
zu integrieren.
Herr Kahlbau verweist auf die
Darstellung in der „Langversion“ des Konzeptes, dass zwischen den
Motoriktestungen in Neuss und Dormagen und der Kreissichtung keine Konkurrenz
bestehe und fragt nach den Synergieeffekten.
Herr Prof. Dr. Donath berichtet von den Gesprächen mit den Städten,
bei denen durch die zeitversetzte Testung kein Kollisionspotenzial festgestellt
wurde, und verweist auf die Vorteile der gemeinsamen Kommunikation mit den
Schulen.
Herr Schütz verweist auf die
intensiven Gespräche mit den Sportämtern und Stadtsportverbänden, und auf die
Einschätzung, dass die durch die Motoriktests und die systematische Beobachtung
identifizierten begabten Kinder eben nicht zwangsläufig identisch seien.
Zur Beendigung des Tagesordnungspunktes bedankt sich Herr Welter bei Prof. Dr. Donath für die geleistete Arbeit und gibt den beiden neuen Talentsichtungstrainern Patrick Lamek und Tom Möller die Gelegenheit, sich kurz dem Ausschuss vorzustellen.