Protokoll:

Herr Welter verweist auf das durch die Sporthochschule erstellte Talentsichtungs- und Förderkonzept.
Prof. Dr. Donath erläutert einige grundsätzliche zentrale Erkenntnisse zum Stand der Forschung und stellt die zentralen Punkte des Talentsichtungs- und Förderkonzepts im Rahmen einer Power-Point Präsentation (s. Anlage 1) vor.
Er verweist ausdrücklich auf die in der Vergangenheit erarbeiteten sehr guten Rahmenbedingungen für die Leistungssportförderung im Rhein-Kreis Neuss.
Herr Buchartz dankt Herrn Prof. Dr. Donath für den interessanten Vortrag und lenkt den Fokus auf die praktische Umsetzung: In den Städten Dormagen und Neuss gibt es bereits Motoriktests und er bittet um eine Präzisierung, wo die Unterschiede liegen und ob es nicht durch zwei Maßnahmen eine Überforderung der Grundschulen geben könnte.
Herrn Prof. Dr. Donath zerstreute die Bedenken und wies auf die Vorteile, zusätzliche Informationen zu erhalten und auch die Kinder zu erreichen, die bei einem Motoriktest "durch das „Raster“ fallen sowie auf die sehr positiven Gespräche mit den Sportämtern der Städte.

Frau Fayaz fragt nach Erfahrungen aus anderen Projekten.

Herrn Prof. Dr. Donath berichtet über die grundsätzlich positiven Erfahrungen aus dem süddeutschen Raum und der Schweiz und verweist darauf, dass eventuell auftretende Probleme nicht aus der Sache resultieren, sondern ihre Ursache in Kommunikationsproblemen haben.

Frau Schmidt-Härlen fragt, ob es nicht sinnvoller sei, den sich verkleinernden „Pool“ an begabten Kindern durch allgemeine sportliche Förderung zu vergrößern.

Herr Prof. Dr. Donath erwidert, dass man durchaus das Eine tun könne ohne das Andere zu lassen und dass eine Rückmeldung an die Eltern aus dem Projekt schon positive Auswirkungen auf die Kinder habe.
Herr Brügge führt in Ergänzung aus, dass es das vorrangige Ziel sei, begabten Kindern die Möglichkeit zu bieten, ihr Potenzial auszuschöpfen, wie es in anderen Bereichen (musisch oder mathematisch) auch üblich sei.
Herr Rehse dankt für das Konzept und stellt die Frage, ob der erhebliche Aufwand zielführend sei, da der Aspekt der motorischen Defizite vernachlässigt werde. Er verweist darauf, schon damals Bedenken gehabt zu haben, aber da die Entscheidung gefallen ist, muss der Blick nun auf die praktische Umsetzung gerichtet sein: Es stellt sich die Frage, ob in allen Grundschulen getestet werden kann und ob es nicht auch Widerstände seitens der Schulen geben könnte.

Herr Brügge stellt fest, dass es sich tatsächlich um ein ambitioniertes Konzept handelt, welches komplett neu ist und sich in einer Testphase befindet, dass es durchaus Anpassungsbedarf geben könnte, was aber dank der kompetenten Mitarbeiter zu bewältigen sei.
Herr Schröder verweist auf die Konzeption, die sich prinzipiell auf die Schwerpunktsportarten mit Stützpunkten im Rhein-Kreis Neuss fokussiert und fragt, wie mit anderen Sportarten umgegangen wird.

Herr Schütz bestätigt, dass es grundsätzlich um diese Schwerpunktsportarten gehe, dass aber durchaus der Raum bleibe, auch andere leistungssportlich orientierte Vereine und Sportarten zu integrieren.
Herr Kahlbau verweist auf die Darstellung in der „Langversion“ des Konzeptes, dass zwischen den Motoriktestungen in Neuss und Dormagen und der Kreissichtung keine Konkurrenz bestehe und fragt nach den Synergieeffekten.
Herr Prof. Dr. Donath berichtet von den Gesprächen mit den Städten, bei denen durch die zeitversetzte Testung kein Kollisionspotenzial festgestellt wurde, und verweist auf die Vorteile der gemeinsamen Kommunikation mit den Schulen.

Herr Schütz verweist auf die intensiven Gespräche mit den Sportämtern und Stadtsportverbänden, und auf die Einschätzung, dass die durch die Motoriktests und die systematische Beobachtung identifizierten begabten Kinder eben nicht zwangsläufig identisch seien.

Zur Beendigung des Tagesordnungspunktes bedankt sich Herr Welter bei Prof. Dr. Donath für die geleistete Arbeit und gibt den beiden neuen Talentsichtungstrainern Patrick Lamek und Tom Möller die Gelegenheit, sich kurz dem Ausschuss vorzustellen.