Beschluss:

Der Kreisausschuss nimmt die Vorlage zur aktuellen Situation im Rhein-Kreis Neuss zur Kenntnis.


Protokoll:

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke berichtete, dass die Sieben-Tages-Inzidenz eine Zahl von 108 Fällen aufweise. Das entspreche einem Wert von 23,9 der Neuinfizierten auf 100.000 Einwohnern. In der Summe seien dabei aufgrund der hohen Fallzahlen 126 Personen infiziert. Grund sei auch die späte Erreichung der Labordaten, die kumuliert zu hohen Fallzahlen geführt habe. Zurückzuführen sei die Entwicklung auf die Bürgerinnen und Bürger, die die Regelungen nicht mehr vollumfänglich beachten. Dies werde verschärft durch die städtischen Ordnungsämter überprüft werden. Dennoch habe der Rhein-Kreis Neuss keinen kritischen Zustand für weitere Maßnahmen erreicht. Auch sei kein Fall bekannt, in dem sich Schülerinnen und Schüler/ Kinder in einer Schule oder in einer Kindertagesstätte infiziert haben. Obwohl die Zahl der Infizierten in den Krankenhäusern leichte angestiegen sei, befinden sich im Rheinland Klinikum lediglich zwei Patienten in der Beatmung.

 

Kreistagsabgeordneter Carsten Thiel appellierte erneut an die Politik, die als Vorbild in der Einhaltung der Reglungen agieren sollte. Zusätzlich erfragte er Maßnahmen, die bei der Erreichung von einem Wert von 35 ergriffen werden.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verwies dabei erneut auf die Zuständigkeit der städtischen Ordnungsämter, um die Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung durchzusetzen und betonte, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ämter entsprechend tätig werden müssten. Positiv hervorzuheben sei das neue Testzentrum in der Neusser Nordstadt, in dem in der letzten Woche über 1.300 Tests durchgeführt werden konnten. Dieses Testzentrum eigne sich auch für eine Fieberambulanz.
Er erläuterte darüber hinaus, dass die mobilen Testeinheiten stärker frequentiert werden und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Unterstützung der Ärzte eingesetzt worden seien. Der Fokus liege nunmehr darauf, die Testergebnisse schnellstmöglich zu erhalten.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erläuterte den Besuch des Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann des Landes Nordrhein-Westfalen zu diesem Thema: Dieser hoffe auf sicherere Schnelltestverfahren, die innerhalb von 45 Minuten durchgeführt werden können, sodass in einer Vielzahl von Fällen, etwa bei der Aufnahme von älteren Menschen in eine Pflegeeinrichtung, schneller reagiert werden könne. Auch die Ermittlung der Kontaktpersonen könne dadurch temporeich erfolgen. 

 

Kreistagsabgeordnete Susanne Stephan-Gellrich erfragte die praktische Umsetzung der Ahndung von unkorrekten Angaben in den Restaurants.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erläuterte, dass dies Aufgabe der örtlichen Ordnungsbehörden sei und die Polizei ergänzend unterstützen solle. Auch den Restaurantbetreibern sei zu empfehlen, auf Falschangaben zu achten.

 

Kreistagsabgeordneter Oliver Schulz erkundigte sich nach der personellen Ausstattung sowie nach der Arbeitsbelastung in den Gesundheitsämtern. 

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke antwortete, dass die Arbeitsbelastung während der Pandemie höher sei. Unterstützt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Auszubildende, Scouts durch das RKI, weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch das Technologiezentrum in Glehn, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Pension oder Rente waren sowie weiteres Personal aus anderen Ämtern. Wichtig sei, dass sich die Lage normalisiere. Auch die EDV sei seitens des Rhein-Kreises Neuss umgestellt worden, die für einen leichteren Wissensaustausch sorge. Es seien daher nicht nur Ärzte, sondern auch EDV-Kräfte erforderlich.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke fasste zusammen, dass der Rhein-Kreis Neuss den Umständen entsprechend gut aufgestellt, für jeden weiteren Mitarbeiter jedoch dankbar sei.