Protokoll:

Auf Nachfrage von Herrn Kaisers teilte Frau Klein mit, dass das Jugendamt in Zeiten von Corona keine wesentliche Zunahme von häuslicher Gewalt gegen Kinder und Jugendliche feststellen konnte. Es sei allerdings deutlich wahrnehmbar, dass die Belastung für Familien extrem ist und inzwischen alle Ressourcen aufgebraucht seien. Sowohl Jugendamt als auch Träger der freien Jugendhilfe unterstützen Familien deshalb verstärkt.

 

Diesbezüglich fragte Herr Wappenschmidt an, wie sich die aktuelle Coronasituation in den Kindertagesstätten darstelle und wie dort der Informationsfluss der jeweiligen Coronabestimmungen und Richtlinien durch das Land erfolge.

Frau Klein antwortete, dass der Informationsfluss gut funktioniere. Diesbezüglich habe sich bereits eine gewisse Routine entwickeln können.

Des Weiteren seien aktuell 4 Kindertagesstätten vom Coronavirus betroffen. Das Gesundheitsamt ermittle gerade in diesen Fällen. Es werde wohl auf eine 14 tägige Schließung der Kindertagesstätten hinauslaufen.

Die Situation hinsichtlich der Kindertagesstätten werde voraussichtlich auch noch zu Problemen führen. Während bei der ersten Coronawelle die Eltern zur Betreuung Ihrer Kinder noch Urlaub nehmen konnten, dürfte dieser in den meisten Fällen nun verbraucht sein und auch die sonstigen Betreuungsmöglichkeiten dürften in vielen Fällen bereits erschöpft sein.

Insgesamt gesehen, sei mehr Verantwortlichkeit von allen gefragt. Die Jugendämter seien nicht in der Lage alles aufzufangen. Achtsamkeit und Rücksichtnahme sollten wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden.

 

Herr Lonnes ergänzte, dass die Coronaauflagen in den Schulen im Rhein-Kreis Neuss gut umgesetzt werden konnten. Im Gegensatz zu den Kindertagesstätten falle zum Beispiel auch die Nachverfolgung einzelner Coronafälle einfacher, weil es Sitzpläne gebe. Dann habe man die Möglichkeit die direkten Kontaktpersonen zu testen und müsse nicht, wie bei den Kindertagesstätten, eine ganze Gruppe schließen, was eine Belastung für Kinder, Eltern und Erzieher mit sich bringe.

Eine generelle Schließung von Kindertagesstätten und Schulen sei nicht vorgesehen, sofern die jeweils gültigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie eingehalten werden.