Protokoll:

Vorsitzender Beyen stellte fest, dass allen Kulturausschussmitgliedern die Informationen zum Haushalt vorgelegen hätten. Er habe alle Kultureinrichtungen des Kreises besucht, deren Anregungen seien miteingeflossen bzw. würden in den nächsten Haushaltsjahren aufgenommen.

 

Herr Lonnes wies darauf hin, dass über den Haushalt 2021 im Finanzausschuss beraten werde. Gleichwohl bestehe hier die Möglichkeit, Fragen zu den Haushaltsansätzen zu stellen und mögliche Anträge für den Finanzausschuss anzukündigen.

 

Herr Beyen gab einen Hinweis auf die Veränderungsliste zum Haushalt 2021. Darin seien die ursprünglich für die Stiftungen Schloss Dyck und Insel Hombroich sowie für das Rheinische Landestheater vorgesehenen Mittel in Höhe von 500.000 € als Ausgleich für die coronabedingten Einnahmeausfälle nicht mehr etatisiert. Herr Lonnes ergänzte, dass diese vorsorglich aufgenommen worden seien, die Einnahmeausfälle jedoch über Bundes- und Landesmittel sowie die Kurzarbeit ausgeglichen worden seien, so dass Mittel des Kreises nicht in Anspruch genommen werden müssten.

 

Herr Lindow betonte, dass hier ein Dank an die Kultureinrichtungen ausgesprochen werden müsse, die entsprechende Fördermittel akquiriert hätten und die Mitarbeitenden, die coronabedingt im Rahmen der Kurzarbeit mit deutlich weniger Gehalt auskommen müssten. Es sei zu hoffen, dass die kulturellen Einrichtungen schnell wieder zur Normalität zurückkehren könnten.

 

Für die CDU-Fraktion kündigte er zwei Anträge an. Zum einen sei auf Schloss Dyck die Erneuerung des Leitsystems im Park erforderlich, welches aus dem Jahre 2002 stamme. Hier sollen 40 Schilder erneuert und mit QR-Codes versehen werden. Für die Umsetzung sei nach einem ersten Angebot von Kosten in Höhe von rund 100.000 € auszugehen. Die Kosten könnten durch die Akquise von Sponsoren bzw. Fördermittelgebern reduziert werden.

 

Ferner sei beabsichtigt, einen Antrag für die Restaurierung und Digitalisierung von Beständen der Grevenbroicher Zeitung der Jahre 1925 – 1936 zu stellen, welche anschließend über das zentrale Zeitungsportal des Landes NRW online gestellt werden sollen. Für das Projekt sei mit Kosten in Höhe von 20.000 € zu rechnen, wobei eine Finanzierung des Kreises in Höhe von 10.000 € erforderlich werde.

 

Herr Rehse trug vor, dass die Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen ebenfalls zwei Anträge für den Bereich Kultur stellen möchten. Zum einen solle allen Besucherinnen und Besuchern ein freier Eintritt in das Kreismuseum Zons ermöglicht werden, zum anderen solle geprüft werden, ob der Rhein-Kreis Neuss eine Beratungsinstanz für Kulturschaffende beim Kreis ansiedeln könne.

 

Auf Nachfrage vom Vorsitzenden Beyen, ob Herr Rehse den ersten Antrag schon finanziell beziffern könne, erklärte dieser, dass er auf die Unterstützung der Verwaltung angewiesen sei.

 

Herr Lonnes sagte zu, eine Übersicht über die im Kreismuseum Zons vereinnahmten Eintritte der vergangenen Jahre dem Protokoll des Kulturausschusses beizufügen.

 

Nachtrag: Erlöse aus Eintritten ohne Veranstaltungen und Märkte: 2017: 11.022 €, 2018: 8.020 €, 2019: 11.311 € und 2020 pandemiebedingt: 4.351 €

 

Frau Runge fragte bei Herrn Lindow nach, ob es sich bei seinem vorgestellten Projekt um die Digitalisierung einer alten Zeitung handele.

 

Herr Lindow führte aus, dass das Stadtarchiv Grevenbroich, dessen Geschäfte das Archiv im Rhein-Kreis Neuss seit 2019 führe, folgende Jahrgänge der Grevenbroicher Zeitung verwahre: 1925, 1926, 1928, 1930, 1931 und 1936. Diese sollten restauriert und digitalisiert werden.

 

Herr Dr. Schröder ergänzte auf Nachfrage, dass diese Bände mit hoher Wahrscheinlichkeit unikalen Charakter hätten. Zwar existiere an verschiedenen Stellen ein vom "Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse" gefertigter Film der Grevenbroicher Zeitung. Dieser ende jedoch am 31. März 1925. Für die Folgemonate und -jahre sei keine weitere Überlieferung in den einschlägigen Nachweissystemen respektive in den kommunalen Archiven des Rhein-Kreises Neuss ermittelbar. Der Grevenbroicher Zeitung komme eine zentrale Bedeutung für die Erforschung der Grevenbroicher Stadtgeschichte zu. Zudem sei sie „amtliches Kreisblatt“ des Kreises Grevenbroich bzw. des 1929 gebildeten Kreises Grevenbroich-Neuss gewesen. Die Zeitung sei daher von großem historischem Wert. Es sei teils eine intensive und aufwändige Restaurierung erforderlich.