Protokoll:

Herr Streck erläutert den Antrag.

 

Herr Temp unterstützt den vorgelegten Antrag. Als Vereinsvorsitzender kennt er die Sorgen von Vereinen. Es gibt derzeit keine Mitglieder, die neu in die Vereine eintreten. Somit herrscht eine starke Ungewissheit bei den Vereinen, wie viele Mitglieder den Vereinen am Ende noch erhalten bleiben.

 

Frau Krüppel spricht sich für die Stärkung von Vereinen aus. Sie stellt jedoch die Frage, inwieweit die Vereine diese Werbekampagne wollen und brauchen. Mitgliedergewinnung ist sehr individuell. Sie gehört zu den Aufgaben der Vereine. Zudem gibt es beim KSB einen Bereich, der sich um Öffentlichkeitsarbeit kümmert. Die Einrichtung und Bespielung eines Instagram-Profils gehört eher zum Tagesgeschäft. Da im Antrag auch keine Budgethöhe festgelegt ist, spricht sie sich dafür aus, die Empfehlung zu vertagen.

 

Herr Zenk berichtet über die frühere Kampagne „Rhein-Kreis Neuss macht Sport“. Die nötige Summe für eine vernünftige Kampagne war damals im sechsstelligen Bereich angeordnet. Wenn dies der Hintergrund des Antrags ist, bringt er die Sorge darüber zum Ausdruck, inwieweit eine solche Kampagne erfolgreich sein wird. Er bezweifelt, dass z.B. Plakataktionen Menschen zu einer Vereinsmitgliedschaft bewegen. Die aktuelle Phase sollte zunächst abgewartet werden, um im Herbst die Mitgliedersituation der Vereine zu prüfen. Nach seinem Kenntnisstand sind die Vereine intern stark bemüht, ihre Mitglieder zu halten. Deswegen sollte überlegt werden, ob die Vereine bei ihren eigenen Aktionen finanziell unterstützt werden könnten.

 

Herr Brügge erklärt, dass Kampagnen nicht zum Alltagsgeschäft der Verwaltung gehören und diese Arbeit zusätzlich auf die Verwaltung zukommen würde. Eine Empfehlung für eine Kampagne muss in jedem Fall mit Haushaltsmitteln hinterlegt werden. Wichtig ist, zu überlegen, welche Zielgruppen über welche Medien mit der Kampagne erreicht werden sollen. Über den Zeitpunkt eines Kampagnenstarts kann man diskutieren. Wenn in diesem Jahr noch eine Kampagne realisiert werden soll, muss allerdings heute die Empfehlung dazu gegeben werden.

 

Herr Meyer hält eine gemeinsam gegebene Empfehlung des Sportausschusses für ein starkes Signal an die Vereine. Diese Empfehlung muss aber heute ausgesprochen werden, damit bis zum Herbst ein Konzept für eine Kampagne steht. Er widerspricht der Darstellung, dass es Vereine gibt, die solch eine Kampagne nicht befürworten würden. Der Kreis unterstützt mit dem Antrag die Vereine mit flankierenden Maßnahmen.

 

Herr Dr. Baaken begrüßt eine frühzeitig geplante Kampagne, die zu einem möglichen Öffnungstag gestartet werden kann. Denn dann muss möglichst schnell versucht werden, den Normalbetrieb der Vereine wiederherzustellen. 10 - 15% Mitgliederverlust wurden Ende letzten Jahres verzeichnet. Deswegen spricht er sich zur Mitgliedergewinnung auch für flankierende Maßnahmen aus.

 

Frau Jansen verweist auf die bereits bestehende Öffentlichkeitsarbeit im Haus des Sports. Die SPD-Fraktion spricht sich natürlich für eine Unterstützung der Vereine aus. Der Antrag wird dahingehend als kritisch erachtet, da dieser sich nur auf die Entwicklung einer digitalen Kampagne bezieht, wobei analoge Werbung in Form von Sportveranstaltungen- und aktionen außen vor bleibt. Sie bezweifelt, dass die Gewinnung neuer Mitglieder durch digitale Werbung erreicht wird. Sportfeste und –wettkämpfe sollten veranstaltet und in Schulen für den Sport und für die Vereine geworben werden.

 

Herr Streck präzisiert den im Antrag gestellten Zeitpunkt zur Durchführung der Kampagne und betont noch einmal, dass ohne die heutige Empfehlung keine Mittel für das Jahr 2021 bereitgestellt werden. Zudem ist der Antrag aufgrund der engen Abstimmung mit dem KSB und vielen Vereinen entstanden. Mit solch einer Kampagne kann eine gemeinsame Lösung für alle Vereine entwickelt werden, so dass kein Flickenteppich einzelner Vereinsaktionen entsteht.

 

Frau Leiermann spricht sich für vereinsseitige Schnupperangebote und Sportaktionstage aus.

 

Herr Dr. Baaken merkt an, dass bei den Vereinen im Bereich Social Media ein erheblicher Nachholbedarf herrscht. Beim heutigen Kommunikationsmix ist Social Media sehr wichtig. Deswegen sollen die Vereine in Bereichen unterstützt werden, die nicht zu deren Stärken gehören. Die Organisation von Veranstaltungen und Wettkämpfen gehören hingegen zu deren Stärke und zum Tagesgeschäft.

 

Herr Zenk fragt Herrn Brügge, inwieweit für die Impfkampagne des Rhein-Kreises Neuss ein gesondertes Budget im Haushalt bereitgestellt wurde.

 

Herr Brügge erwidert, dass dies zu den Corona-bedingten Mehraufwendungen gehört, die seiner Kenntnis nach außerplanmäßig bereitgestellt wurden.

 

Herr Zenk schlägt vor, die Kosten für eine mögliche Kampagne auch als Corona-bedingte, außerplanmäßige Mehraufwendungen zu deklarieren.

 

Herr Brügge erklärt, dass dieses Vorgehen nicht möglich ist. Die Impfkampagne war nicht vorauszusehen und wurde deshalb in der genannten Form finanziert. Allein die heutige Diskussion führt dazu, dass mögliche Kampagnenkosten planbar sind und somit nicht als außerplanmäßige Kosten deklariert werden können. Auch das Budget des Sportberatungsbüros beinhaltet nicht die Erstellung und Durchführung einer Mitgliederwerbekampagne.

 

Aus den Fraktionen gibt es keine weiteren Fragen und erhebt sich zur Empfehlung im TOP 18) kein Widerspruch. Somit gibt der Sportausschuss einstimmig folgende Empfehlung:

 

Empfehlung:

Der Sportausschuss empfiehlt dem Kreisausschuss, die Verwaltung zu beauftragen, Optionen darzustellen, wie ein mögliches Konzept für eine digitale Mitgliederwerbekampagne für die Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss aussehen könnte. Ziel soll die Gewinnung neuer Vereinsmitglieder sein.