Protokoll:

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke teilte mit, dass die Inzidenz seit gestern unter 100 liege. Da es sich jedoch um eine 7-Tage-Inzidenz handele, sei aufgrund der Zahlen der letzten Woche nicht ausgeschlossen, noch einmal über die 100 zu rutschen. Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern sei stark rückläufig. Im Hinblick auf die Schnelltests teilte er mit, dass inzwischen 530.000 Bürgertest in den eigenen Testzentren durchgeführt worden seien. 0,3% dieser Test waren positiv, wovon dann wiederum 50% auch beim PCR-Test positiv seien.

Zum Thema Impfen habe am Vormittag eine Videokonferenz mit dem Ministerium stattgefunden. Aufgrund der erforderlichen Zweitimpfungen, könnten zunächst nur wenige Erstimpfungen durchgeführt werden. Zu beobachten sei jedoch eine steigende Zahl von No-shows, die nicht zu den geplanten Impfterminen erscheinen. Die geplante Aufhebung der Priorisierung habe Vorteile, es stehe jedoch nicht sofort genug Impfstoff für alle Impfwilligen zur Verfügung.

 

Auf Nachfrage von Kreistagsabgeordneten Simon Rock bestätigte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, dass die Krankenhäuser vermehrt mit jungen Patienten belegt seien. Im Falle einer Beatmung sei ihr Risiko zu versterben mit dem der älteren vergleichbar. Man werde dem Protokoll die farbliche Statistik zum Alter der Verstorbenen und Infizierten beifügen (s. Anlage).

 

Anmerkung der Verwaltung:

Die Altersstruktur der Infizierten ist dem wöchentlichen COVID-19 Bericht http://rkn.nrw/coronakta hinzugefügt worden.

 

Kreistagsabgeordneter Udo Bartsch erkundigte sich, ob innerhalb der Verwaltung eine Evaluation im Hinblick auf die Pandemie und den Umgang mit den sozialen und psychischen Folgen geplant sei.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erklärte, dass tagtäglich eine Evaluation statt finde. Auch habe es vorher bereits einen Pandemieplan gegeben. Die Praxis unterscheide sich jedoch erheblich von der Theorie, insbesondere im Hinblick auf Dauer und Ausmaß. Er teilte mit, dass angekündigt sei, die Mitarbeiterzahl im Gesundheitsamt durch das Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst zu verstärken.

 

Kreistagsabgeordneter Carsten Thiel informierte sich darüber, ob der Rhein-Kreis Neuss beabsichtige seine Mitarbeiter zu impfen und ob es zutreffe, dass insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund auf den Intensivstationen lägen.

 

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke wies darauf hin, dass es noch zu wenig Impfstoff gebe. Man versuche jedoch am kommenden Wochenende die Mitarbeiter die auch im Außendienst tätig sind zu erstzuimpfen. Darüber ob vorrangig Menschen mit Migrationshintergrund auf den Intensivstationen lägen, habe er keine Erkenntnisse. Man versuche jedoch verstärkt die Informationen auch in der jeweiligen Muttersprache zu kommunizieren. Im Hinblick auf die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen und Regelungen sei es jedoch schwierig stets auf dem aktuellen Sachstand zu bleiben.

 

Auf Nachfrage von Kreistagsabgeordneten Udo Bartsch teilte er mit, dass ein Großteil der bekannten Obdachlosen geimpft worden sei. Vorrangig wolle man dabei den Impfstoff von Johnson & Johnson verwenden.