Protokoll:

Herr Töns stellt das Unternehmen „Energielenker“ vor, welches mit über 200 Mitarbeitern deutschlandweit Beratungs-, Konzeptions- und Ingenieurleistungen primär im Schwerpunktbereich „Mobilität“ anbiete. Der Rhein-Kreis-Neuss habe die „Energielenker“ beauftragt, eine Einstiegsberatung zur Förderung und Umsetzung einer nachhaltigen Mobilität durchzuführen. Herr Töns begreift den Strukturwandel als Chance für eine Entwicklung in Richtung nachhaltige Mobilität.

Erstmalig seien im Kreisgebiet alle relevanten Akteure aus allen kreisangehörigen Kommunen im Bereich der Mobilität einbezogen, ein Netzwerk gegründet und alle möglichen Verkehrsträger untersucht worden. In Sachen „Förderung einer nachhaltigen Mobilität“ habe sich dabei frühzeitig der Radverkehr als interessantester Verkehrsträger herausgestellt.

Herr Töns informiert, dass die Projektdauer ca. 6 Monate betragen habe und  der Abschlussbericht zwischenzeitlich der Verwaltung vorliege. Herr Wagner, ebenfalls vom Unternehmen „“Energielenker“, berichtet über weitere Ergebnisse, über die Fortentwicklung des Projektes, Öffentlichkeitsarbeit, Fördermöglichkeiten und die Wichtigkeit, bei geplanten Verkehrsprojekten auch die benachbarten Kommunen mit einzubeziehen. Herr Wagner sieht eine nahezu einmalige Chance für die Erarbeitung eines zukunftweisenden, kreisweiten Radverkehrskonzeptes.

Frau Wissemann fragt, ob auch das Car-Sharing und die Förderung von Fahrgemeinschaften untersucht worden seien. Sie verweist darauf, dass der Kreis mehr Radwege an seinen Kreisstraßen bauen könne und plädiert dafür, dass Thema nochmals ausführlich im Mobilitätsausschuss zu behandeln. Vorsitzender Herr Markert stimmt letzterem zu, möchte aber das Thema „nachhaltige Mobilität“ auch weiterhin im Planungs-, Klima- und Umweltausschuss behandelt wissen. Herr Wappenschmidt betont, dass für einen Flächenkreis ein Radverkehrskonzept alleine nicht ausreiche, um hier eine Mobilitätsänderung hinzubekommen. Er fragt, was die Teilnahme an dem Projekt „System repräsentativer Verkehrsbefragungen“, kurz SrV-Studie, koste. Frau Kehl erkundigt sich zum Abschlussbericht und zur Förderung von Lastenrädern. Sie wünscht weitere Untersuchungen, z. B. zu fehlenden Radwegeverbindungen. Sie erkundigt sich, mit welchen Mitteln man den PKW-Verkehr unattraktiv machen könne.

Kreisdirektor Brügge verweist auf weitere geplante Mobilitätsuntersuchungen, das beabsichtigte integrierte Mobilitätskonzept, die geplante Erarbeitung eines kreisweiten Radwegekonzeptes und die beabsichtigte Einstellung einer Mobilitätsmanagerin bzw. –managers. Das Gutachten „Fokusberatung zu nachhaltiger Mobilität im Rhein-Kreis Neuss“ solle der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Herr Thiago de Carvalho Zakrzewski ergänzt, dass dieses Gutachten der erste Schritt sei. Damit seien erst einmal wichtige Grundlagen und eine Bestandsaufnahme für weitere Untersuchungen geschaffen worden. Vor allem aber sei es im Rahmen des Projektes gelungen, die relevanten Akteure an einen Tisch zu bekommen.

Herr Wagner betont, dass aufgrund der Förderrichtlinien im vorliegenden Gutachten lediglich eine einzige Maßnahme bearbeitet worden sei und man sich daher auf den Radverkehr geeinigt habe. Zu den deutschlandweit regelmäßig durchgeführten SrV-Studien sagt er, dass eine Teilnahme an dieser Studie geringere Kosten verursache als lediglich einen einzigen Kreis separat untersuchen zu lassen. Frau Leiermann setzt sich für mehr Lastenräder ein, Herr Wehrhahn und Kreisdirektor Brügge für eine verbesserte Attraktivität alternativer Verkehrssysteme und Herr Boestfleisch vermisst die Beachtung verbesserter Techniken aus dem Automobilbau.