Sitzung: 14.09.2021 Sportausschuss
Vorlage: 52/0650/XVII/2021
Beschluss:
Der Sportausschuss nimmt den Bericht der Sportverwaltung zustimmend zur Kenntnis.
Protokoll:
Herr Ackburally fragt, nach welchem Vorgehen die
bisher getesteten 16 Schulen ausgewählt worden sind und ob es eine Prognose
gibt, bis wann die anderen Schulen im Kreis getestet werden. Zudem fragt er, ob
bereits Aussagen darüber getroffen werden können, wie Eltern das
Talentsichtungsverfahren bewerten und ob Probleme bei der Bewertung ggfs.
aufgetreten sind.
Herr Schütz erläutert, dass der Ablauf der
Sichtungen städteweise erfolgt. Der Beginn sollte in den Stützpunktstädten
Dormagen, Neuss und Kaarst erfolgen. Nach den Sichtungen in Dormagen mit dem
Einzugsgebiet Rommerskirchen unterbrach der Lockdown das weitere Vorgehen. Die
Schulen in Korschenbroich folgten anschließend. Aktuell werden die Sichtungen in
Neuss in Absprache mit dem Stadtsportverband absolviert, der in Kooperation mit
dem Stadtsportamt den Motoriktest durchführt. Somit wird eine Stadt nach der
anderen durch das Sichtungsteam getestet. Das Feedback der Eltern war bisher
positiv, hält aber aufgrund der bisher getesteten Schulen noch keiner
wissenschaftlichen Evaluierung stand. Talent-AGs konnten bisher Corona-bedingt
nicht stattfinden. Deswegen wurden Talentpässe verteilt. Dazu hat es bereits
die ersten Aufschläge von Kindern bei Trainingseinheiten der Stützpunktvereine
nach Aufhebung des Lockdowns gegeben. Die Verwaltung ist mit dem Erfolg sehr
zufrieden. Er hofft und erwartet, dass mit dem Beginn der Talent-AGs die Anzahl
der Kinder erhöht wird, die zu den Stützpunktvereinen gehen.
Herr Ackburally fragt nach, ob eine wissenschaftliche
Aufarbeitung zu empfehlen sei, um z.B. mit diesem möglichen Leuchtturmprojekt
auch Vorbild für andere Kreise zu fungieren.
Herr Brügge erläutert, dass zum jetzigen Zeitpunkt
kein realistisches Bild abgegeben werden kann. Er geht davon aus, dass das
aktuelle und möglicherweise auch noch das nächste Schuljahr benötigt wird, um
den Erfolg der Sichtungen bewerten zu können. Im Rahmen des 4 Türen-Modells
hält Frau Schiffer als Vertreterin des Sportberatungsbüros den Kontakt zur
Deutschen Sporthochschule Köln. Ihre Aufgabe ist es, die Maßnahme zu evaluieren
und zu bewerten. Dies geschieht auch in Zusammenarbeit mit dem Leistungssportkoordinator Jannis Dakos. Nach
dem Schuljahr 21/22 wird die Verwaltung dazu in der Sportausschusssitzung im Herbst
2022 oder Frühjahr 2023 einen ersten Zwischenbericht zum Stand, zu Erfolgen und
möglichen Herausforderungen präsentieren. Weitere Zwischenberichte sollen
folgen. Er befürwortet zum jetzigen Zeitpunkt bereits die Weiterführung der
Sichtungsmaßnahme, welche natürlich des politischen Beschlusses der Politik
bedarf.
Frau Leiermanns Kinder haben in Dormagen die
Sichtungsmaßnahme von „Pro Fit“ durchlaufen. Alle Sichtungsmaßnahmen finden
aktuell in der 2. Klasse statt. Eltern und die Kinder können sich in manchen
Fällen zu diesem Zeitpunkt noch nicht für eine Sportart entscheiden. Sie regt
an, diese Maßnahme möglicherweise in der 4. oder 5. Klasse zu wiederholen,
damit auch späte Talente entdeckt werden können.
Herr
Brügge kann
die Anregungen gut nachvollziehen. Er gibt zu bedenken, dass eine Ausweitung
weitere Ressourcen benötige und regt an, zunächst den Fokus auf die Umsetzung
des jetzigen Projekts zu legen. Aus
den gesammelten Erfahrungen sollte dann gemeinsam diskutiert und entschieden
werden, ob die Sichtungsmaßnahme ausgeweitet werden soll.
Herr Rehse merkt an, dass es sich um befristete
Stellen handelt und fragt, wie das weitere Vorgehen zur Anstellung der
Trainerinnen und Trainer ist.
Herr Brügge teilt mit, dass die Stellen auf 2
Jahre befristet sind. Es wird in Erwägung gezogen, zwei Stellen zu entfristen.
Frau Schmidt-Härlen fragt nach einer kurzen Erläuterung zu
der Vereinsquote.
Herr Lamek erklärt, dass bei den bisher
gesichteten Zweitklässlern die Vereinszugehörigkeit bei 59 % liegt. Bezogen auf
die Gruppe der talentierten Kinder liegt die Quote mit rund 67 % höher.
Herr Kahlbau erinnert an den Bericht der letzten
Sportausschusssitzung. Dort wurden in absoluten Zahlen 180 talentiert Kinder
aufgeführt. 60 Kinder davon waren keinem Verein zugehörig, d.h. 1/3 dieser
Kinder hatten zuvor noch keinen Kontakt zu einem Verein, was somit schon als
großer Erfolg zu bewerten ist.
Herr Zenk bittet um eine Schilderung von Herrn
Lamek zum Ablauf der Sichtungen.
Herr Lamek berichtet vom durchweg positiven
Feedback des Lehrpersonals und der Kinder. Das Team versucht die Sichtungen
ähnlich wie eine spielerische Sportstunde zu gestalten. Durch dieses
spielerische Erlebnis werden die Stationen von den Kindern nicht als
Untersuchungsstationen wahrgenommen. Für sie ist es eine besondere Sportstunde
mit einem Abenteuerparcours. Das Lehrerpersonal ist oftmals begeistert. Häufig unterrichten
sie den Sportunterricht fachfremd, so dass sie aus den Stunden für sich vieles
mitnehmen können.
Frau Leiermann regt an, dass die Zusammenarbeit der
Schulen bzw. offenen Ganztagsschulen mit den Sportvereinen verbessert wird und Angebote
gekoppelt werden. Dies erleichtert den Eltern auch die Partizipation ihrer
Kinder an solchen Sportangeboten.
Herr Brügge und die Verwaltung nehmen diesen
Vorschlag berücksichtigend zu Kenntnis.
Der Sportausschuss
fasst zum vorliegenden Bericht einstimmig folgenden Beschluss.