Beschluss:

Der Sportausschuss nimmt den Bericht der Sportverwaltung zustimmend zur Kenntnis.


Protokoll:

Herr Ackburally fragt, nach welchem Vorgehen die bisher getesteten 16 Schulen ausgewählt worden sind und ob es eine Prognose gibt, bis wann die anderen Schulen im Kreis getestet werden. Zudem fragt er, ob bereits Aussagen darüber getroffen werden können, wie Eltern das Talentsichtungsverfahren bewerten und ob Probleme bei der Bewertung ggfs. aufgetreten sind.

 

Herr Schütz erläutert, dass der Ablauf der Sichtungen städteweise erfolgt. Der Beginn sollte in den Stützpunktstädten Dormagen, Neuss und Kaarst erfolgen. Nach den Sichtungen in Dormagen mit dem Einzugsgebiet Rommerskirchen unterbrach der Lockdown das weitere Vorgehen. Die Schulen in Korschenbroich folgten anschließend. Aktuell werden die Sichtungen in Neuss in Absprache mit dem Stadtsportverband absolviert, der in Kooperation mit dem Stadtsportamt den Motoriktest durchführt. Somit wird eine Stadt nach der anderen durch das Sichtungsteam getestet. Das Feedback der Eltern war bisher positiv, hält aber aufgrund der bisher getesteten Schulen noch keiner wissenschaftlichen Evaluierung stand. Talent-AGs konnten bisher Corona-bedingt nicht stattfinden. Deswegen wurden Talentpässe verteilt. Dazu hat es bereits die ersten Aufschläge von Kindern bei Trainingseinheiten der Stützpunktvereine nach Aufhebung des Lockdowns gegeben. Die Verwaltung ist mit dem Erfolg sehr zufrieden. Er hofft und erwartet, dass mit dem Beginn der Talent-AGs die Anzahl der Kinder erhöht wird, die zu den Stützpunktvereinen gehen.

 

Herr Ackburally fragt nach, ob eine wissenschaftliche Aufarbeitung zu empfehlen sei, um z.B. mit diesem möglichen Leuchtturmprojekt auch Vorbild für andere Kreise zu fungieren.

 

Herr Brügge erläutert, dass zum jetzigen Zeitpunkt kein realistisches Bild abgegeben werden kann. Er geht davon aus, dass das aktuelle und möglicherweise auch noch das nächste Schuljahr benötigt wird, um den Erfolg der Sichtungen bewerten zu können. Im Rahmen des 4 Türen-Modells hält Frau Schiffer als Vertreterin des Sportberatungsbüros den Kontakt zur Deutschen Sporthochschule Köln. Ihre Aufgabe ist es, die Maßnahme zu evaluieren und zu bewerten. Dies geschieht auch in Zusammenarbeit mit dem  Leistungssportkoordinator Jannis Dakos. Nach dem Schuljahr 21/22 wird die Verwaltung dazu in der Sportausschusssitzung im Herbst 2022 oder Frühjahr 2023 einen ersten Zwischenbericht zum Stand, zu Erfolgen und möglichen Herausforderungen präsentieren. Weitere Zwischenberichte sollen folgen. Er befürwortet zum jetzigen Zeitpunkt bereits die Weiterführung der Sichtungsmaßnahme, welche natürlich des politischen Beschlusses der Politik bedarf.

 

Frau Leiermanns Kinder haben in Dormagen die Sichtungsmaßnahme von „Pro Fit“ durchlaufen. Alle Sichtungsmaßnahmen finden aktuell in der 2. Klasse statt. Eltern und die Kinder können sich in manchen Fällen zu diesem Zeitpunkt noch nicht für eine Sportart entscheiden. Sie regt an, diese Maßnahme möglicherweise in der 4. oder 5. Klasse zu wiederholen, damit auch späte Talente entdeckt werden können.

Herr Brügge kann die Anregungen gut nachvollziehen. Er gibt zu bedenken, dass eine Ausweitung weitere Ressourcen benötige und regt an, zunächst den Fokus auf die Umsetzung des jetzigen Projekts zu legen. Aus den gesammelten Erfahrungen sollte dann gemeinsam diskutiert und entschieden werden, ob die Sichtungsmaßnahme ausgeweitet werden soll.

 

Herr Rehse merkt an, dass es sich um befristete Stellen handelt und fragt, wie das weitere Vorgehen zur Anstellung der Trainerinnen und Trainer ist.

 

Herr Brügge teilt mit, dass die Stellen auf 2 Jahre befristet sind. Es wird in Erwägung gezogen, zwei Stellen zu entfristen.

 

Frau Schmidt-Härlen fragt nach einer kurzen Erläuterung zu der Vereinsquote.

 

Herr Lamek erklärt, dass bei den bisher gesichteten Zweitklässlern die Vereinszugehörigkeit bei 59 % liegt. Bezogen auf die Gruppe der talentierten Kinder liegt die Quote mit rund 67 % höher.

 

Herr Kahlbau erinnert an den Bericht der letzten Sportausschusssitzung. Dort wurden in absoluten Zahlen 180 talentiert Kinder aufgeführt. 60 Kinder davon waren keinem Verein zugehörig, d.h. 1/3 dieser Kinder hatten zuvor noch keinen Kontakt zu einem Verein, was somit schon als großer Erfolg zu bewerten ist.

 

Herr Zenk bittet um eine Schilderung von Herrn Lamek zum Ablauf der Sichtungen.

 

Herr Lamek berichtet vom durchweg positiven Feedback des Lehrpersonals und der Kinder. Das Team versucht die Sichtungen ähnlich wie eine spielerische Sportstunde zu gestalten. Durch dieses spielerische Erlebnis werden die Stationen von den Kindern nicht als Untersuchungsstationen wahrgenommen. Für sie ist es eine besondere Sportstunde mit einem Abenteuerparcours. Das Lehrerpersonal ist oftmals begeistert. Häufig unterrichten sie den Sportunterricht fachfremd, so dass sie aus den Stunden für sich vieles mitnehmen können.

 

Frau Leiermann regt an, dass die Zusammenarbeit der Schulen bzw. offenen Ganztagsschulen mit den Sportvereinen verbessert wird und Angebote gekoppelt werden. Dies erleichtert den Eltern auch die Partizipation ihrer Kinder an solchen Sportangeboten.

 

Herr Brügge und die Verwaltung nehmen diesen Vorschlag berücksichtigend zu Kenntnis.

Der Sportausschuss fasst zum vorliegenden Bericht einstimmig folgenden Beschluss.