Protokoll:

Herr Mankowsky informiert über das Aktionsbündnis für Insekten, das sich zu einem regelrechten Netzwerk weiterentwickelt habe. So beteiligen sich inzwischen auch die Kreislandwirte und die Kreisjägerschaft an diesem Bündnis. Herr Mankowsky merkt an, dass das Gemeinschaftswerk Natur und Umwelt (NUN) des Rhein-Kreises Neuss das Projekt, welches nun von Herrn Cremer vorgestellt werde, finanziell unterstützt habe.

 

Herr Cremer berichtet über die Anfänge des Projektes „Käfer-Allee“. Gemeinsam mit ca. 200 Bewohnern von Gustorf und Gindorf sei ein 1,5 km langer Blühstreifen unterhalb der L 116 angelegt worden. Auf diesem Blühstreifen sollen Lebens-und Rückzugsräumen für Tiere und Pflanzen geschaffen werden. Etwas später sei  hieraus der Verein „Käfer-Allee Gustorf/Gindorf e. V.“ erwachsen. Herr Cremer betont, dass es sich um ein rein durch Spenden finanziertes Projekt handle.

Fachkundige Empfehlungen für das richtige Saatgut habe man sich bei den Mitarbeitern des Umweltzentrums „Schneckenhaus“ eingeholt. Die Experten haben Saatmischungen empfohlen, die an die Bedingungen der Region angepasst seien. Herr Cremer informiert, dass sich inzwischen viele Insektenarten angesiedelt haben. Besonders stolz sei man auf einen Schmetterling, der in Teilen Deutschlands auf der roten Liste geführt werde. Aus dem Blühstreifen sei zwischenzeitlich sogar ein Lehrpfad entstanden, mit interessanten Informationen zur lokalen Flora und Fauna. Das Projekt „Käferallee“ sei bereits mehrfach ausgezeichnet worden.

Herr Cremer hebt hervor, dass sich aus dem Projekt heraus weitere Aktionen zum Schutze der Umwelt herausgebildet haben, insbesondere in Schulen und Kitas. So werden Paten für Abschnitte des Blühstreifens geworben, kleinere Ableger der Käfer-Allee geplant und auch Anleitungen zum Bau von Bienenhotels verteilt.

Am Ende seines Vortrags erinnert Herr Cremer an Norbert Wolf, dem kürzlich verstorbenen Umweltbeauftragten der Stadt Grevenbroich, der immer mit Rat und Wissen das Projekt unterstützt habe.

 

Vorsitzender Herr Markert fragt, ob mittlerweile auch anerkannte Naturschutzverbände im Aktionsbündnis für Insekten mitarbeiten. Herr Große antwortet, dass der Kreis eng mit der Biologischen Station zusammen arbeite, auch bei der Umwandlung von Wegerainen in Blühwiesen. Da Biologische Stationen ja per se Bindeglieder zwischen Verwaltung und ehrenamtlichen Naturschutz darstellen, seien die Verbände auch eingebunden, ohne jeweils separat aufgeführt zu werden.

 

Herr Mankowsky fügt hinzu, dass ein großer Vorteil an der Mitgliedschaft von Landwirtschaft und Jägerschaft darin liege, über viel eigenes Land zu verfügen, sodass dort geeignete Maßnahmen einfacher umgesetzt werden können. Er verweist auf den Arbeitsbericht 2021 und regt an, dass bei der Vorstellung des Berichts im nächsten Jahr hier im Ausschuss auch die Biologische Station mit ihrem breiten Fachwissen eingeladen werden könne.