Sitzung: 18.11.2021 Planungs-, Klimaschutz- und Umweltausschuss
Vorlage: 68/0886/XVII/2021
Protokoll:
Herr Mankowsky informiert über das Aktionsbündnis für
Insekten, das sich zu einem regelrechten Netzwerk weiterentwickelt habe. So
beteiligen sich inzwischen auch die Kreislandwirte und die Kreisjägerschaft an
diesem Bündnis. Herr Mankowsky merkt
an, dass das Gemeinschaftswerk Natur und Umwelt (NUN) des Rhein-Kreises Neuss
das Projekt, welches nun von Herrn
Cremer vorgestellt werde, finanziell unterstützt habe.
Herr Cremer berichtet über die Anfänge des Projektes „Käfer-Allee“. Gemeinsam mit
ca. 200 Bewohnern von Gustorf und Gindorf sei ein 1,5 km langer Blühstreifen
unterhalb der L 116 angelegt worden. Auf diesem Blühstreifen sollen Lebens-und
Rückzugsräumen für Tiere und Pflanzen geschaffen werden. Etwas später sei hieraus
der Verein „Käfer-Allee Gustorf/Gindorf e. V.“ erwachsen. Herr Cremer betont, dass es sich um ein rein durch Spenden
finanziertes Projekt handle.
Fachkundige
Empfehlungen für das richtige Saatgut habe man sich bei den Mitarbeitern des
Umweltzentrums „Schneckenhaus“ eingeholt. Die Experten haben Saatmischungen
empfohlen, die an die Bedingungen der Region angepasst seien. Herr Cremer informiert, dass sich
inzwischen viele Insektenarten angesiedelt haben. Besonders stolz sei man auf
einen Schmetterling, der in Teilen Deutschlands auf der roten Liste geführt
werde. Aus dem Blühstreifen sei zwischenzeitlich sogar ein Lehrpfad entstanden,
mit interessanten Informationen zur lokalen Flora und Fauna. Das Projekt
„Käferallee“ sei bereits mehrfach ausgezeichnet worden.
Herr Cremer hebt hervor, dass sich aus dem Projekt heraus weitere Aktionen zum
Schutze der Umwelt herausgebildet haben, insbesondere in Schulen und Kitas. So
werden Paten für Abschnitte des Blühstreifens geworben, kleinere Ableger der
Käfer-Allee geplant und auch Anleitungen zum Bau von Bienenhotels verteilt.
Am Ende seines
Vortrags erinnert Herr Cremer an Norbert Wolf, dem kürzlich verstorbenen
Umweltbeauftragten der Stadt Grevenbroich, der immer mit Rat und Wissen das
Projekt unterstützt habe.
Vorsitzender Herr Markert fragt, ob mittlerweile auch anerkannte
Naturschutzverbände im Aktionsbündnis für Insekten mitarbeiten. Herr Große antwortet, dass der Kreis
eng mit der Biologischen Station zusammen arbeite, auch bei der Umwandlung von
Wegerainen in Blühwiesen. Da Biologische Stationen ja per se Bindeglieder
zwischen Verwaltung und ehrenamtlichen Naturschutz darstellen, seien die
Verbände auch eingebunden, ohne jeweils separat aufgeführt zu werden.
Herr Mankowsky fügt hinzu, dass ein großer Vorteil an der
Mitgliedschaft von Landwirtschaft und Jägerschaft darin liege, über viel
eigenes Land zu verfügen, sodass dort geeignete Maßnahmen einfacher umgesetzt
werden können. Er verweist auf den Arbeitsbericht 2021 und regt an, dass bei
der Vorstellung des Berichts im nächsten Jahr hier im Ausschuss auch die
Biologische Station mit ihrem breiten Fachwissen eingeladen werden könne.