Protokoll:

Herr Buchartz erklärt, dass im vorherigen Sportausschuss bereits beschlossen worden sei, die Ausstellung im Rhein-Kreis Neuss zu präsentieren. Die Verwaltung wurde gebeten, dem Sportausschuss zum Organisations- und Kostenrahmen zu berichten. Eine Abstimmung sei nicht erforderlich.

 

Frau Leiermann verweist auf den Prüfauftrag der Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Ein Beschluss, dass die Ausstellung durchgeführt werden soll, wurde dazu noch nicht gefasst. Im Haushaltsplan 2022 ist bisher auch kein Budget vorgesehen. Die von der Verwaltung dargestellten Kosten im Verhältnis zum Nutzen seien ihrer Meinung nach zu hoch. Ihre beiden jugendlichen Kinder hielten sich über Olympia aktuell über die sozialen Medien auf dem Laufenden. Die Winterspiele seien gerade präsent, die Spiele von Tokio 2021 seien bereits veraltet. Sie bezweifelt, dass Jugendliche eine veraltete Ausstellung besuchen würden. Den Zweck, Jugendliche für den Leistungssport durch solch eine Ausstellung zu begeistern, werde wahrscheinlich nicht erfüllt werden. Sie regt an, das in naher Zukunft eingerichtete Jugendparlament zu befragen, ob solche Maßnahmen überhaupt noch zeitgemäß sind und bei dieser Altersgruppe ankommen. Das Budget solle besser für die Förderung des aktiven Sporttreibens eingesetzt werden.

 

Herr Zenk teilt die Ausführung von Frau Leiermann und den Hinweis auf den bisher noch nicht gefassten Beschluss. Anhand der Prüfung der Verwaltung liegt ein Kostenansatz vor. Es gab sicherlich gute Gründe für die Ausstellung im zeitlichen Zusammenhang mit den Olympischen Sommerspielen im Deutschen Sport- und Olympiamuseum durchzuführen. Diese, in der Ausstellung gezeigten 30 Sportlerinnen und Sportler, waren alle auf dem Weg zu den Spielen nach Tokio und Teil des „Team D“. Durch die aktuell stattfindenden Winterspiele von Peking seien die Spiele von Tokio bereits jetzt in Vergessenheit geraten. Viel interessanter seien Athletinnen und Athleten im Kreis, die sich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 oder Los Angeles 2028 befinden. Diese könnten begleitet und ihre Geschichte dargestellt werden. Herr Zenk spricht sich gegen die Ausstellung aus und regt an, zu überlegen, wie die heimischen Athletinnen und Athleten besser in der Öffentlichkeit präsentiert werden könnten.

 

Herr Buchartz korrigiert seine anfängliche Ausführung. Es lag bisher lediglich ein Prüfauftrag, jedoch kein Beschluss vor. Diesem Prüfauftrag ist die Verwaltung nachgekommen. Bestandteil der Prüfung war auch, einen barrierefreien Ort für die Ausstellung zu finden. Der Beschluss, die Ausstellung durchzuführen, ist noch offen.

 

Herr Streck stimmt grundsätzlich zu, auch den Blick auf die heimischen Sportlerinnen und Sportler zu richten. Jedoch sei es ein Glücksfall, dass diese Ausstellung in der Nähe des Kreises zur Verfügung stehe. Er hatte die Ausstellung in 2021 besucht und war begeistert. Diese Ausstellung in das Kreishaus zu holen, so nah diese Bilder zeigen zu können, sei eine einmalige Gelegenheit für den Rhein-Kreis Neuss. Darum schlägt er nun vor, eine Empfehlung auszusprechen und die Ausstellung umzusetzen.

 

Herr Kahlbau hält die Ausstellung für sinnvoll. Diese könne mit den anderen Maßnahmen des Rhein-Kreises Neuss verknüpft werden. Er stellt sich vor, dass Grundschulkinder, die bei der Talentsichtung für den Leistungssport gewonnen werden sollen, sich diese Ausstellung anschauen. Dort könnten Sportlerinnen und Sportler von ihrer Motivation und ihren Erlebnissen im Sport berichten und den Kindern Fragen beantworten. Deswegen regt er an, dass, neben der Ausstellung, mehr angeboten werde, als lediglich das Zeigen von Bildern.

 

Herr Dr. Baaken erklärt, dass es bei der Ausstellung nicht allein um Tokio gehe, sondern die Olympischen Spiele in Tokio nur der Anlass seien. Die Ausstellung zeige, welchen Weg junge Menschen gehen und welche Hürden sie nehmen müssen, um erfolgreich zu sein. Einige der Athletinnen und Athleten haben in der Zwischenzeit bereits aufgehört, jedoch sind auch viele junge Athletinnen und Athleten dabei. Darüber hinaus regt er an, die Perspektive zu erweitern und über den Sport hinaus die Ausstellung als Kulturveranstaltung zu betrachten. Er regt auch zum Austausch mit dem Kulturamt an und spricht sich dazu auch für die Verbindung der Ausstellung mit der Präsentation der heimischen Sportlerinnen und Sportler aus. Diese Ausstellung könne ein guter Anlass für den Austausch zwischen Jugend und Erwachsenen sein, z.B. in Bezug auf die Themen Ehrenamt und Engagement in der Gesellschaft.

 

Herr Ackburally fasst zusammen, dass der Ausschuss geteilter Meinung sei. Er dankt der Verwaltung für die ausführliche Prüfung der Sachlage. Er regt an, dass sich die antragstellenden Fraktionen auf Grundlage des Prüfergebnisses beraten, ob sie einen entsprechenden Antrag für den Finanzausschuss stellen für die Einstellung der Haushaltsmittel in den Haushaltsplanentwurf 2022. Dieser Antrag könne somit in den einzelnen Fraktionen noch einmal beraten werden. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen würde Beratungsbedarf anmelden, wenn es zu einer Abstimmung des Meinungsbildes käme. Es sei aus seiner Sicht nicht sinnvoll, heute ein abschließendes Meinungsbild abzugeben.

 

Herr Streck erklärt ebenfalls, dass es nicht rein um Tokio, sondern um die Olympischen Spiele an sich geht. Die Ausstellung zeigt, welche Leidenschaft dahinter stecke, Olympionike zu sein und dies könne eine emotionale und inspirierende Wirkung auf Kinder haben. Er spricht sich dafür aus, den Antrag dahingehend zu ergänzen, wie die Ausstellung auch genutzt werden könnte, um die heimischen Sportlerinnen und Sportler besser darzustellen und beide Themen miteinander zu verknüpfen.

 

Herr Welter nimmt Bezug auf die Aussage von Herrn Ackburally. Der Sportausschuss habe aus seinem bisherigen Selbstverständnis heraus Beschlüsse gefasst und dem Finanzausschuss somit aufgezeigt, was der Sportausschuss möchte. Diese Vorgehensweise solle beibehalten werden. Außer Frage steht, dass die Entscheidungen dem Finanzausschuss und letztendlich dem Kreisausschuss obliegen. Die Pro- und Kontraargumente seien nun ausreichend dargestellt worden. Der Prüfauftrag wurde bereits im letzten Sportausschuss erteilt, weil Einigkeit darüber herrschte, dass diese Ausstellung ein Gewinn für den Kreis sei. Die Kosten seien natürlich zu berücksichtigen und die Ausstellung nicht um jeden Preis durchzuführen. Es sollte deswegen geprüft werden, unter welchen Voraussetzungen eine Ausstellung darstellbar ist. Eine Grunddiskussion erübrige sich heute, da diese Diskussion bereits im letzten Sportausschuss geführt wurde.

 

Herr Zenk zeigt sich verständnislos über diese Darstellung. Die Erteilung eines Prüfauftrages, bei dem die Entscheidung bereits vor dem Prüfergebnis feststeht, sei sinnlos. Der Prüfauftrag beinhalte explizit, dass die Bedingungen der Durchführung einer solchen Ausstellung dargestellt werden sollen. Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, könne eine Entscheidung für oder gegen die Ausstellung getroffen werden.

 

Herr Petrauschke pflichtet Herrn Welter bei, dass eine Ausstellung nicht um jeden Preis durchgeführt werden sollte. Jedoch gehe die Darstellung von Herrn Zenk darüber hinaus, die besagte, dass die Ausstellung gar nicht benötigt würde. In diesem Falle erübrige sich ein Prüfauftrag von vorneherein.

 

Herr Buchartz weist darauf hin, dass im Falle eines einheitlichen Meinungsbildes für die Durchführung der Ausstellung übertragene Mittel aus 2021 im Haushaltsjahr 2022 zur Verfügung ständen.

Nach Darlegung der Argumente regt er an, die vorliegende Formulierung des Meinungsbildes zu ergänzen. Die Mittel für die Ausstellung werden auf 14.000 Euro gedeckelt. Die Ausstellung soll mit der Integration heimischer Sportlerinnen und Sportler verknüpft werden. Die Art und Weise obliegt der Verwaltung.

 

Die Abfrage zum Meinungsbild ergibt keine einheitliche Zustimmung.

 

Die Entscheidung zur Durchführung der Ausstellung wird durch das Erfordernis eines Beschlusses im Finanzausschuss vertagt.