Beschluss:

Der Kulturausschuss nimmt die Berichte der Kultureinrichtungen des Rhein-Kreises Neuss für das Jahr 2009 zur Kenntnis.


Protokoll:

Frau Widdekind stellte die gute Übersichtlichkeit des nach Kalendermonaten aufgeteilten Jahresrückblickes 2009 heraus und bat, diese auch künftig beizubehalten.

 

Herr Schmitz erkundigte sich unter Bezug auf eine Sitzung des Neusser Schulausschusses, welchen Umfang das Stundendeputat eines Lehrers an der Kreisjugendmusikschule (KJM) habe. Herr Nickoll antwortete, dass eine Vollzeitkraft dem Tarif entsprechend 30 Wochenstunden zuzüglich eines 10%-igen Ferienzeit-Anteils, mithin 33 Wochenstunden unterrichte. Herr Rehse verwies auf das erfolgreiche jährliche Fest der Kreisjugendmusikschule und empfahl den Ausschussmitgliedern, dieses einmal zu besuchen.

 

Frau Kral erkundigte sich unter Bezug auf die zweite Tabelle auf S. 23 der Sitzungsvorlage nach dem Grund für die starke Abweichung zwischen dem Plan und dem Ist 2008 im Bereich „Schüler in instrumentalen und vokalen Hauptfächern im Einzelunterricht“. Herr Lonnes stellte klar, dass es sich dabei um einen Schreibfehler handele, die 0 sei zu streichen.

 

Herr Ingenhoven wies auf einen weiteren offensichtlichen Fehler in der Sitzungsvorlage hin, bei dem auf S. 20 in der Tabelle „Aufteilung nach Entsendegemeinden“ in der letzten Spalte die prozentualen Zuordnungen bei den Städten Kaarst und Korschenbroich vertauscht worden seien. Herr Lonnes bestätigte dies.

 

Herr Rehse dankte der Kreisjugendmusikschule für die Ausführungen und verband damit den Wunsch auf weiterhin erfolgreiche Arbeit.

 

Anschließend rief er den Bericht des Kulturzentrums Sinsteden auf.

 

Herr Radmacher eröffnete die Diskussion mit dem Hinweis seiner Fraktion, dass die vorgelegten Jahresberichte insgesamt sehr ordentlich verfasst seien und einen guten Überblick über die erstaunliche Vielfalt der Angebote gäben. Er schloss mit dem Dank seiner Fraktion an alle in diesen Einrichtungen tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Herr Ingenhoven erkundigte sich nach den Ursachen für den Rückgang der Besucherzahlen von 20.099 in 2008 auf 17.735 in 2009. Frau Dr. Wappenschmidt antwortete, dass die Hauptveranstaltungen der Einrichtung im Sommer stattfänden und deren Besucherzahlen extrem vom Wetter abhängig seien. Die Besucherzahlen des Kulturzentrums Sinsteden seien im bundesweiten Vergleich mit anderen, gleichgelagerten Einrichtungen gut. Herr Lonnes ergänzte, dass die Besucherzahlen auch im Verhältnis zum geringen Personalbestand der Einrichtung als gut einzustufen sind. Konzeptionell werde jedoch an der Schaffung einer breiteren Besucherbasis auch z.B. mit den Angeboten durch die später unter TOP 7 dieser Sitzung erläuterten Museumspädagogik gearbeitet.

 

Herr Schmitz bat darum, der Niederschrift die von Frau Wappenschmidt genannte Untersuchung zu den Besucherzahlen beizufügen (Anlage A 1 ).

 

Herr Ingenhoven äußerte, die Besucherzahlen seien lediglich deshalb gut, weil sie in Bezug zur Größe der Einrichtung gesetzt würden. So würden in die Gesamtbesucherzahl auch die Gäste des Erntedankfestes eingerechnet. Er fragte an, wie viele Besucher ausschließlich das Museum bzw. die Rückriem-Hallen besuchten.

 

Frau Dr. Wappenschmidt legte dar, dass eine Trennung schwierig sei, da viele Ausstellungsbesucher und auch die Besucher der Großveranstaltungen häufig auch Teile der ständigen Ausstellungen besuchten. Es sei es allen Besuchern selbst überlassen, welchen Teil des Museums sie besuchten und der Mix aus verschiedenen Angeboten sei konzeptioneller Bestandteil des Museums, wie ihn z.B. auch das neue Ruhr-Museum in Essen gewählt habe. Sinn und Zweck sei es, sich mit neuen, bisher vielleicht unbekannten, Dingen zu beschäftigen.

 

Herr Lohkamp wies in diesem Zusammenhang auf rückläufige Besucherzahlen wegen parallel stattfindender Großveranstaltungen der Stiftung Schloss Dyck hin und bat,  zukünftig Veranstaltungen besser zu koordinieren, um einen Wettbewerb zwischen den Einrichtungen zu vermeiden. Herr Lonnes erklärte, dass der Rhein-Kreis Neuss seinen unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftsführung der Stiftung mit der Änderung der Stiftungssatzung aufgegeben habe. Dennoch seien Gespräche geführt worden, jedoch ohne ein Ergebnis zu erzielen. Über den Gesprächsverlauf werden die Vertreter des Rhein-Kreises Neuss im Stiftungsrat informiert.

 

Herr Rehse erklärte, dass diese Problematik für 2010 nicht mehr zu ändern sei und dankte Frau Dr. Wappenschmidt und ihrem Team, verbunden mit dem Wunsch nach einer weiteren erfolgreichen Arbeit.

 

Anschließend rief er den Bericht des Kreismuseums Zons auf.

 

Herr Schmitz verwies auf die erfreuliche Entwicklung der Besucherzahlen und sah einen Zusammenhang mit der erfolgten personellen Verstärkung. Er fragte nach, ob eine Verlängerung der Stelle geplant sei. Herr Lonnes teilte mit, dass Frau Hahn seit dem 15.1.2010 mit einer entsprechenden Planstelle fest eingestellt worden sei. Grundsätzlich warb er dafür, die Qualität der Arbeit eines Museums nicht ausschließlich an den Besucherzahlen fest zu machen, da auch Ausstellungen, die beispielsweise in einem kunsthistorischen Kontext für weniger Besucher von Interesse seien, ihre Daseinsberechtigung hätten. Hier müsse die Museumsleitung jeweils ein Gleichgewicht finden.

 

Frau Fittgen bedankte sich für die im Konzept vorgesehene Barrierefreiheit der Einrichtung und mahnte die Schaffung von behindertengerechten Parkplätzen an.

 

Herr Rehse dankte abschließend Frau Riemann und Frau Hahn, verbunden mit dem Wunsch auf weitere erfolgreiche Ausstellungen im Jahr 2010.

 

Er rief dann den Bericht des Int. Mundartarchivs „Ludwig Soumagne“ auf.

 

Herr Ingenhoven erkundigte sich, wie häufig die Angebote des Mundarttelefons abgerufen würden. Herr Thyssen antwortete, dass das seit 5 Jahren eingesetzte Gerät kein entsprechendes Zählwerk habe, so dass diese Frage nicht genau beantwortet werden könnte. Er und vor allem die Sprecher selbst erführen jedoch häufig eine große Resonanz. Herr Lonnes ergänzte, dass die Kosten für dieses Angebot minimal seien, da viel mit Ehrenamtlern gearbeitet werde. Auch er erhalte häufig positive Rückmeldungen von Bürgern.

 

Herr Ingenhoven fragte unter Hinweis auf die Ausführungen zur transatlantischen Brücke an, ob nur Studenten aus den USA in den Rhein-Kreis Neuss kämen oder ob dies auch umgekehrt stattfinde. Herr Rehse bat ergänzend auch darzustellen, ob dieses Projekt nach der Verabschiedung des ehemaligen Landrates Patt, mit dem dieses Projekt doch eng verbunden war, weitergeführt werde. Herr Lonnes antwortete, dass im Haushalt des Jahres 2010 letztmalig Mittel in Höhe von 10.000,- € vorgesehen seien.  Durch den Umzug der amerikanischen Botschaft von Bonn nach Berlin sei es zu einer Verlagerung der deutsch-amerikanischen Beziehung gekommen, der auf Landesebene entgegengewirkt werden sollte. Für den Rhein-Kreis Neuss müsse es das Ziel sein, eine gegenseitige Partnerschaft mit einem wissenschaftlichen Institut zu etablieren. Man werde in diesem Jahr ergebnisoffen prüfen, ob die gegenseitige Partnerschaft funktioniere.

 

Herr Rehse schloss mit einem Dank an Herrn Thyssen und seine Mitarbeiter. Er rief den Bericht des Kreismedienzentrums auf.

 

Frau Kral erkundigte sich, ob der Bericht des Medienzentrums wegen seiner thematischen Nähe nicht besser im Schulausschuss vorgestellt werden sollte. Herr Rehse ergänzte, dass das Medienzentrum auch haushaltstechnisch unter dem Fachbereich 040/Schulen geführt werde. Herr Lonnes wies darauf hin, dass diese Frage schon mehrfach den Kultur- und Schulausschuss beschäftigt habe. Grundsätzlich erfülle das Medienzentrum sowohl einen Schulergänzungsauftrag als auch einen Kulturauftrag. So sei beispielsweise die Radiowerkstatt Produktionsstätte von Kultursendungen der Heimatfreunde, würde aber natürlich auch von Schulen genutzt. Sollte der Kulturausschuss es wünschen, könne die alleinige Zuständigkeit auch an den Schulausschuss abgegeben werden.

 

Frau Dr. Flick regte an, den Jahresbericht des Medienzentrums parallel auch in den Schulausschuss zu geben. Dem schlossen sich Herr Radmacher und Frau Kral an.

 

Herr Rehse dankte Herrn Heling und den Mitarbeitern. Nun rief er den Bericht des Archivs im Rhein-Kreis Neuss auf.

 

Frau Stein-Ulrich wies auf einen offensichtlichen Schreib- bzw. Rechenfehler in der Spalte „Plan 2009“ der Tabelle C. Finanzen auf S. 48 der Sitzungsvorlage hin.
(korrigierte Tabelle Anlage A 2)

 

Frau Fittgen legte dar, dass es behinderten Besuchern des Archivs wegen der Treppen schwer möglich sei, dieses zu besuchen und fragte an, ob hier an eine Änderung gedacht sei. Herr Lonnes gab an, dass im Rahmen der Sanierung des Außengeländes hier keine Änderungen angedacht seien. Dennoch werden derzeit die Möglichkeiten für einen behindertengerechten Besuch des Archivs geprüft.

 

Herr Rehse dankte Herrn Dr. Emsbach und seinen Mitarbeitern, anschließend beschloss der Kulturausschuss einstimmig: