Protokoll:

Herr Mankowsky verweist auf den detaillierten Arbeitsbericht zum Thema, der der Einladung zu dieser Sitzung beigefügt worden sei. In diesem mittlerweile 3. Bericht werden die Maßnahmen und Aktivitäten der kreisangehörigen Kommunen sowie der Landwirtschaft und der Jägerschaft im Rhein-Kreis Neuss beschrieben. Herr Mankowsky berichtet am Beispiel der Kreisstraßen über die Umsetzung solcher Maßnahmen. So werde an den Kreisstraßen bis dato bereits 20 % des Straßenbegleitgrüns zum Wohle der Insekten extensiv bewirtschaftet. Er hebt hervor, dass natürlich nicht alle Kreisstraßen geeignet seien, die Maßnahmen teurer seien als die übliche Pflege, und dass auch nicht alle Straßenverkehrsteilnehmer solche Maßnahmen immer begrüßen.

Er verweist nochmals auf die eindrucksvolle Vielfalt der bislang durchgeführten Maßnahmen und führt aus, dass das Aktionsbündnis für Insekten zukünftig mit eigener Seite im Internet präsent sein werde und dass auch verschiedene Exkursionen in Planung seien.

 

Herr Stevens, Leiter der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss, betont, dass die Biologische Station von Anfang an mit im Boot gewesen sei. Er stellt heraus, dass alle Partner gemeinsam pragmatische Lösungen erarbeiten, um den Insektenschutz voran zu bringen. Wichtig sei ihm auch, dass nicht nur die allgemein bekannten größeren Insektenarten betrachtet werden, sondern auch die Vielzahl der eher unbekannten, kleineren Arten. Herr Stevens verweist auf die Wichtigkeit einer guten Öffentlichkeitsarbeit. Er informiert über zukünftige botanische und zoologische Arbeiten zum Thema Insektenschutz.

Vorsitzender Herr Markert bedankt sich für die engagierte Arbeit der Biologischen Station. Frau Steiner macht darauf aufmerksam, dass die landwirtschaftlich genutzte Fläche mit Insektenschutzmaßnahmen innerhalb eines Jahres um 18 ha zurückgegangen sei. Sie interessiert sich für die Gründe. Herr Wappenschmidt verweist auf den großen Flächenanteil, den die Landwirtschaft zur Verfügung stelle. Warum der Anteil so schwanke, werde er recherchieren. Er lobt die Ausgewogenheit des vorgelegten Arbeitsberichtes. Frau Borggräfe erkundigt sich, ob die Landwirte für die zertifizierten Wildblumen-Saatmischungen finanzielle Unterstützung benötigen und informiert sich über mehrjährige Blühstreifen. Herr Mankowsky erklärt, dass mehrjährige Blühstreifen für den Schutz der Insekten förderlich, aber nicht immer umsetzbar seien. Herr Wappenschmidt sagt, dass die Finanzierung des Saatgutes durch die Blühpaten aktuell gesichert sei. Er zählt verschiedene Aspekte auf, die aus Sicht der Landwirtschaft für einjährige Blühstreifen sprechen, wie Vorgaben bei der Fruchtfolge oder die zunehmende Unkrautbekämpfung. Graf von Nesselrode merkt an, dass sich nicht alle Teile der Bevölkerung rücksichtsvoll auf den Blühstreifen verhalten. Vorsitzender Herr Markert stellt die Bedeutung externer Expertise im Ausschuss heraus und erinnert diesbezüglich an Herrn Dr. Sorg vom Entomologischen Institut Krefeld, der die Aktivitäten zum Insektenschutz durch seine wissenschaftlichen Arbeiten mit initiiert und im Ausschuss auch vorgestellt habe.