Beschluss:

Der Kreisjugendhilfeausschuss nimmt die aktualisierte Fortschreibung des Bedarfsplans für Tageseinrichtungen zustimmend zur Kenntnis.

Im Sinne des § 19 KiBiz bildet dies die Grundlage der Jugendhilfeplanung, in deren Rahmen die Verwaltung beauftragt wird, Gruppenformen und Betreuungszeiten festzusetzen.

Der Jugendhilfeausschuss stellt darüber hinaus fest, dass im Hinblick auf das Tages-betreuungsausbaugesetz ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen für Kinder < 3 Jahren noch nicht besteht und erst spätestens am 1.8. 2013 erfüllt werden kann.

Das Jugendamt wird beauftragt, den Bedarf jährlich mit der Fortschreibung des Kinder-gartenbedarfsplanes festzustellen und die erforderlichen Maßnahmen mit der Stadt Korschenbroich und den Gemeinden Jüchen und Rommerskirchen sowie den freien Trägern abzustimmen und umzusetzen. Vorrangig sollen dafür nicht mehr benötigte Kindergarten-gruppen umgewandelt werden.

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den im Bedarfsplan dargestellten Ausbau der Plätze für Kinder U3 zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung zur Umsetzung, vorbehaltlich der Beteiligung des Landes im Sinne des § 21 Abs. 5 KiBiz.

 


Protokoll:

Herr Lonnes wies eingangs auf die Entwicklung hinsichtlich der gesetzlichen Verpflichtungen zum Ausbau von Angeboten für Kinder unter drei Jahren hin. Er machte darauf aufmerksam, dass im Zuständigkeitsgebiet des Kreisjugendamtes für die 3-6Jährigen bereits eine Vollversorgung erreicht sei.

Herr Zohren verdeutlichte anhand einer „Power-Point“ - Präsentation detailliert die derzeitige Bedarfsdeckung in den Kommunen Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen und stellte die Planungen, insbesondere zum Ausbau der Betreuungsangebote für die Unter-3-Jährigen vor. Für die 3-6Jährigen ist mittlerweile in allen Kommunen eine Versorgung von 100% erreicht, zum Teil gehe das Angebot sogar darüber hinaus. Durch die Vorverlegung des Einschulalters, wodurch zusätzlich Plätze in Tageseinrichtungen freigemacht werden, entstehen Überkapazitäten, die für den Ausbau der U-3-Betreuung genutzt werden sollen. Vom Bund ist eine Zahl von 750.000 = 35% aller Kinder unter 3 Jahren als Planziel für die Herstellung von Betreuungsplätzen vorgegeben worden. Im Bereich des Kreisjugendamtes sind (bis auf einige wenige Ausnahmen) in fast allen Einrichtungen Plätze für Unter-3-Jährige bereits geschaffen worden. In 25 Einrichtungen wurden entsprechende Umbauten vorgenommen. Die beantragte Fördersumme ist mit 3.7 Mio. € (Bundesmittel) zu veranschlagen, weiterhin sind Eigenmittel der Träger und des Jugendamtes mit 800.000 € hinzuzurechnen. Mit einer Versorgungsquote von derzeit über 22% zum Planziel von 35% (Plätze für alle U3-jährige) ist die Situation im Bereich des Kreisjugendamtes überdurchschnittlich. Im Übrigen wird auf die Darstellungen der beigefügten Anlage verwiesen („Power-point“ - Präsentation).

Herr Dierselhuis stellte fest, dass das Kreisjugendamt hier schon vieles erreicht habe. Für die Beplanung und Schaffung der noch fehlenden Plätze verbleibt genügend Zeit bis 2013.

Herr Lonnes äußerte sich zur schriftlich vorliegenden Anfrage der Grünen wie folgt: Die Hinzurechnung der Spielgruppenplätze zu den Zahlen der U3-Versorgung sei durch die Forderung der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) angeregt worden, um hier zu einer Gesamtschau der Versorgungssituation zu gelangen. Für das Erreichen des Versorgungsergebnisses von 35 % werden diese Plätze jedoch von der Verwaltung nicht mitgerechnet.

 

Frau Schöttgen erfragte die Verteilung der Plätze bzw. die Gruppenkonstellationen im U3-Bereich in den Kindertagesstätten. Herr Zohren erläuterte, dass die bestehenden altersgemischten Gruppen aufrecht erhalten werden sollen; neue Gruppen mit ausschließlich U3-Jährigen haben sich ebenfalls etabliert (Gruppenform 1 mit einem höheren Personalschlüssel). Herr Wappenschmidt würdigte den erreichten hohen Versorgungsgrad (22% gegenüber Landesdurchschnitt von 17%) Das Kreisjugendamt ist hiermit bereits gut aufgestellt.

Herr Kresse stellte fest, dass die Situation in Jüchen sich nicht ganz so gut darstelle.

Herr Zohren merkte an, dass durch die bevorstehende Erweiterung um eine Gruppe in der Einrichtung Rektor-Thoma-Straße die Situation in Jüchen verbessert werde.