Protokoll:

Der Ltd. Kreisverwaltungsdirektor Karsten Mankowsky erinnerte an die gravierende Fliegenplage in Allrath im vergangenen Jahr. Die damalige Hauptursache sei sehr wahrscheinlich mit Fliegenlarven durchsetzter Hühnertrockenkot aus den Niederlanden gewesen, der auf den landwirtschaftlichen Flächen bei Allrath gelagert wurde. Von Bedeutung seien insbesondere die Qualität des Hühnertrockenkots und dessen unmittelbare Einbringung in den Boden gewesen. Von landesbehördlicher Seite sei darauf hingewiesen worden, dass für die Einhaltung der Düngeverordnung die Landwirtschaftskammer zuständig sei und dass das Problem ferner dem allgemeinen Ordnungsrecht unterliege, so dass auch die Zuständigkeit der Stadt Grevenbroich als allgemeine Ordnungsbehörde gegeben sei. Die Bezirksregierung habe eine Verantwortung des Kreises ausdrücklich verneint. Dennoch habe der Kreis freiwillig die Koordination zwischen der Stadt Grevenbroich, der Landwirtschaftskammer und den örtlichen Landwirten übernommen. Daraufhin hätten die Landwirte im vergangenen Jahr freiwillig auf die Aufbringung des Hühnertrockenkots verzichtet, trotz ihrer damit einhergehenden Einbußen. Ferner habe sich das Landesumweltministerium an die niederländische Seite gewandt und auf eine Verbesserung der Qualität des Hühnertrockenkots hingewirkt. Dennoch seien kürzlich erneut Fliegenprobleme im Allrather Bereich aufgetreten. Den veranlassten Untersuchungen entsprechend werde mit Fliegeneiern durchsetzter Trockenkot auf der Vollrather Höhe als Ursache vermutet. Durch die umgehende Einarbeitung des Hühnertrockenkots in den Boden habe man Abhilfe schaffen können. Man bemühe sich nun um eine Vereinbarung mit den Landwirten auf der Vollrather Höhe, ähnlich der Vereinbarung aus 2007. Allerdings stehe die Kooperationsbereitschaft der Landwirte noch in Frage. Er hoffe auf ein anstehendes Gespräch mit der Landwirtschaftskammer. Ansonsten seien ordnungsbehördliche Maßnahmen durch die Stadt Grevenbroich unumgänglich. Die Landesbehörden seien informiert.

 

Landrat Dieter Patt machte deutlich, dass die Menschen vor Ort geschützt werden müssen. Die Zuständigkeiten seien klar geregelt und notfalls werde er deren Wahrnehmung anweisen.