Beschluss:

Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 


Protokoll:

Herr Wosnitzka vom Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland gab zunächst einige allgemeine Hinweise zum Projekt. Er führte aus, das landesweite Vorhaben „STAR - Schule trifft Arbeitswelt“ zur Integration schwerbehinderter Jugendlicher verfolge das Ziel, mehr Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Hören und Kommunikation, Körperliche und Motorische Entwicklung, Sehen und Sprache in betriebsnahe Beschäftigung und Ausbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu bringen. Bisher habe der Weg dieser Schülerinnen und Schüler vielfach automatisch in die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen geführt. Dieser Automatismus solle mit Hilfe des vorgenannten Projektes aufgebrochen werden.

 

Am Projekt beteiligt seien die Förderschulen der Landschaftsverbände mit den Schwerpunkten

 

-          Körperliche und Motorische Entwicklung

-          Hören und Kommunikation

-          Sehen

-          Sprache

 

sowie die Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung und Schulen mit integrativem Unterricht für Schüler und Schülerinnen mit den o. g. Förderschwerpunkten. Im Rahmen des Projektes werde zunächst bei den Schulen abgefragt, wie sich der weitere Weg der Entlassschüler darstelle, welche Abschlüsse sie erzielten und wie die Einschätzung der Lehrer im Hinblick auf deren weitere Entwicklung sei. Bei dieser Abfrage würden auch Gendergesichtspunkte berücksichtigt und Migrationshintergründe abgefragt. Der vorgenannte Fragebogen solle noch vor den Schulferien verschickt werden. Nach den Ferien werde anhand der Fragebögen eine Bestands- und Bedarfsanalyse durchgeführt. In dieser Phase des Projektes sei auch die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit wichtig. Dabei sollten nicht Runde Tische oder ähnliches organisiert, sondern Beratung zur Gründung von Netzwerken geleistet werden.

 

Die praktischen Auswirkungen im Rhein-Kreis Neuss wurden von Frau Fassbender näher ausgeführt. Sie erklärte, das Verfahren der individuellen Berufswegeplanung starte zunächst in den 4 Pilotregionen Bonn/Rhein-Sieg-Kreis, Mönchengladbach/Rhein-Kreis Neuss, Kreise Siegen-Wittgenstein/Olpe, Bochum-Herne. Für den Bereich Mönchengladbach sei jeweils eine Stelle für den Bereich Rhein-Kreis Neuss und für den Bereich Mönchengladbach vorgesehen. Sie habe bereits Kontakt zu Schulen aufgenommen, die ihrerseits Vorschläge machen sollten, welche Schüler und Schülerinnen für das Projekt in Frage kämen. Gleichzeitig suche sie nach Praktikumsplätzen, um weitergehend Arbeitsplätze zu akquirieren. Das Projekt sehe neben einer Bestandserhebung vor allem eine integrierte Berufswegeplanung ab der 8. Klasse vor und sei auf die Dauer von 2 Jahren angelegt. Bisher habe sie schon Kontakt zu hoch motivierten Schülern und Eltern herstellen können.

 

Auf die Frage von Frau Schöttgen, nach welchen Kriterien die Schüler ausgesucht würden, antwortete Frau Fassbender, sie suche Schüler und Schülerinnen, die mobil seien und Grundkenntnisse im Lesen und Schreiben hätten. Weitergehend fragte Frau Schöttgen nach, ob die Zusammenarbeit mit den Eltern ebenfalls ausschlaggebend sei. Frau Fassbender antwortete, hierbei handele es sich nicht um ein Ausschlusskriterium. Frau Quiring-Perl betonte, wie der Vorlage zu entnehmen sei, erfolge die Finanzierung aus Mitteln des europäischen Sozialfonds für Deutschland (ESF). Daraus ergebe sich die Frage, ob auch Kontakte zu anderen Maßnahmegruppen in Europa bestünden. Herr Wosnitzka wies auf das Projekt „ILJA-Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung“, welches ebenfalls als Vorgängerprojekt in Nordrhein-Westfalen initiiert wurde. Im Rahmen der Projekte sollen keine neue zusätzlichen Strukturen geschaffen, sondern die bereits bestehenden genutzt werden, insofern werde auch der Kontakt zu Regionalagenturen und Bildungsbüros gesucht. Auf die Frage von Frau Macek, ob auch Kontakte zu Schwerbehindertenvertretungen bestünden, antwortete Herr Wosnitzka, dass diese auch angesprochen würden.

 

Da weitere Fragen nicht vorlagen, bedankte sich Herr Ingenhoven bei Frau Fassbender und Herrn Wosnitzka für die ergänzenden Auskünfte.

 

 


Abstimmungsergebnis:

einstimmig