Protokoll:

Der Leiter der Joseph-Beuys-Schule, Herr Dittmann, stellte dem Schulausschuss seine Schule vor. Dort seien zurzeit knapp 150 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Rund 40% der Schülerinnen und Schüler stamme aus der Stadt Neuss, jeweils rund 20% aus Grevenbroich und Dormagen, der Rest aus dem übrigen Kreisgebiet. Der gebundene Ganztagsbetrieb befinde sich im Aufbau.

Herr Lonnes ergänzte, dass die Joseph-Beuys-Schule ein Gemeinschaftsprojekt des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Neuss sei. Auf Grund der Schülerzahlen hätte die Stadt Neuss eine eigene Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung errichten müssen. Im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung habe der Kreis die Schulträgerschaft übernommen. Auch die geplante Erweiterung der Schule um eine Mehrzweckhalle beruhe auf einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit der Stadt Neuss. Der gemeinsame erste Spatenstich für das Bauvorhaben sei noch in diesem Sommer vorgesehen. Ziel der Joseph-Beuys-Schule sei es, die Schülerinnen und Schüler in die Regelschulen zurückzuführen. Die Joseph-Beuys-Schule verfolge eine Pädagogik der Null-Toleranz bei Regelverstößen und vermittele den Hauptschulabschluss.

Auf Anfrage von Frau Schoppe erklärten Herr Dittmann und seine Stellvertreterin Frau Bürmann, die durchschnittliche Verweildauer an der Joseph-Beuys-Schule betrage ca. 15 Monate. In der Primarstufe liege die Chance der Rückführung bei 50% oder mehr. In der Sekundarstufe I sei die Rückführung wesentlich schwieriger. Herr Dittmann wies auf die gestiegene Anzahl von Schülerinnen und Schülern mit psychiatrischen Krankheitsbildern hin. Problematisch sei auch die hohe Zahl von Familien in Auflösung und die Unsicherheit über die berufliche Zukunft.

Frau Schöttgen fragte nach den Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss. Herr Dittmann verwies in diesem Zusammenhang auf die enge Kooperation mit dem BBZ Neuss-Hammfeld, das die Schulabgänger ohne Abschluss aufnehme. Ein Berufsorientierungsbüro in der Joseph-Beuys-Schule helfe den Schülerinnen und Schüler bei der Berufswahl. In Kürze werde die Stelle einer sozialpädagogischen Fachkraft besetzt.