Protokoll:

Aufgrund der aktuellen Debatte zum Thema Krankenhaushygiene, ausgelöst durch den Tod der 3 Babys in einem Mainzer Krankenhaus, erfolgte eine Darstellung der Situation im Rhein-Kreis Neuss durch Amtsarzt Dr. Dörr.
Der Bericht ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Ausschussmitglied Haag fragte nach der Qualitätssicherung bei den Hygienebeauftragten und nach deren Unabhängigkeit von der Krankenhausleitung.

Amtsarzt Dr. Dörr verwies bezüglich der Qualitätssicherung auf die seit Anfang des Jahres gültige Hygieneverordnung.
Bezüglich der Unabhängigkeit  erklärt Dr. Dörr, dass die Hygienefachkraft das Bindeglied zwischen Gesundheitsamt und Krankenhaus sei. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt habe dabei bislang einer Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber nicht im Wege gestanden.

 

Auf weitere Nachfrage von Ausschussmitglied Quellmann, erklärte Amtsarzt  Dr. Dörr, dass in über 90 % der Fälle eine Übertragung der Keime durch die Hände erfolge. Kittel oder andere Bekleidung spiele eine untergeordnete Rolle.

 

Kreistagsmitglied Reising fragte nach einer Einbindung des Rettungsdienstes in die Fortbildung.

Amtsarzt Dr. Dörr erklärte, dass auch für den Rettungsdienst Schulungen zu diesem Thema angeboten werden bzw. als Module in die regulären Fortbildungen eingebunden seien.  Auch für private Krankentransportanbieter werde man in Zukunft entsprechende Informationsveranstaltungen anbieten.

Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Dubbel berichtete Amtsarzt Dr. Dörr, dass die Mitarbeiter der Seniorenheime vor 1 ½ Jahren über das Thema durch eine große Veranstaltung aufgeklärt und informiert worden seien. Allerdings fallen die hygienischen Belange in den Zuständigkeitsbereich der Pflegefachkräfte. Von Vorteil sei es daher, wenn diese Kooperationen mit Krankenhäusern abgeschlossen hätten. Dies sei aber weder die Regel noch Verpflichtung. Die Einrichtungen erstellen jedoch Hygienepläne, deren Einhaltung durch die Heimaufsicht und das Gesundheitsamt kontrolliert würden.