Beschlussempfehlung:

Der Ausschuss nimmt die Verwaltungsvorlage zustimmend zur Kenntnis.

 


Protokoll:

Frau Schöttgen informierte den Kreisjugendhilfeausschuss über die Hintergründe des Antrags von Bündnis 90 / Die Grünen zum Thema Kinder- und Jugendarmut. Aufgrund der wachsenden Kinderarmut solle der derzeitige Stand im Bereich Jüchen, Korschenbroich und Rommerskirchen abgefragt und ein entsprechender Workshop eingerichtet werden.

 

Herr Ehms bemerkte, dass sich der Kreisjugendhilfeausschuss bereits vor ca. 1 ½ Jahren mit diesem Thema  beschäftigt habe.

 

Frau Schöttgen antwortete, dass das Problem stetig wachse und es wieder an der Zeit sei, sich diesem erneut zu stellen.

 

Frau Schauwinhold berichtete, dass gute Unterstützungsmöglichkeiten vorhanden seien. Das Thema an sich gehöre eher in den Sozialausschuss.

 

Herr Wappenschmidt erläuterte, dass seitens der Verwaltung zu diesem Thema bereits in der Vergangenheit gute Zahlen vorgelegt werden konnten. Die Kinderarmut solle man zwar gut im Auge behalten, jedoch sei die Situation in Jüchen, Korschenbroich und Rommerskirchen mit der Situation in Hückelhoven im Kreis Heinsberg nicht zu vergleichen, auf welche sich der Antrag der Grünen stützt. Er verwies außerdem auf den Sozialatlas, der derzeit für den Sozialausschuss erstellt werde. Diese Ergebnisse sollten zunächst abgewartet werden.

 

Herr Lonnes ergänzte, dass die Zahl der Kinderarmut im Einzugsgebiet des Rhein-Kreises Neuss sehr differenziert zu betrachten sei. In Jüchen und Korschenbroich habe diese abgenommen, während in Rommerskirchen ein leichter Anstieg zu beobachten sei.

 

Herr Kresse teilte mit, dass man dieses Thema aufgrund des Antrags der CDU in Hückelhoven nochmals aufgegriffen habe. Es sei immens wichtig, die vorhandenen Ressourcen aus dem Bereich Schulen, Jugendhilfe und Sozialarbeit zu bündeln und diese stärker miteinander zu verzahnen. Auch für Langzeitarbeitslose müssten wieder Perspektiven geschaffen werden.

 

Frau Schauwinhold antwortete, dass in Rommerskirchen bereits ein gut funktionierendes Netzwerk aus den verschiedenen Bereichen vorhanden sei. Sie habe eher die Erfahrung gemacht, dass die Angebote von den betroffenen Familien teilweise gar nicht angenommen würden.

 

Auch Herr Lonnes merkte an, dass die Netzwerkarbeit in Jüchen, Korschenbroich und Rommerskirchen gut funktioniere. Vertragliche Vereinbarungen zwischen Schul- und Jugendämtern gibt es zum Beispiel beim Thema Kindesmissbrauch. Auch der Bereich „seelische Behinderung“ findet mit seinen Folgeerscheinungen große Beachtung. Er ergänzte, dass die Zahl von Jugendlichen ohne Ausbildungsverhältnis im Rhein-Kreis Neuss rückläufig sei.

 

Herr Braun schilderte seine Erfahrungen aus der Sicht des Caritasverbandes als Träger freier Jugendhilfe. Gut funktionierende Netzwerke bestünden und werden auch rege genutzt.

 

Auf Anfrage von Herrn Kresse teilten Herr Lonnes und Herr Dierselhuis mit, Beschwerden über nicht angemessene Beratung und Hilfen von bedürftigen Kindern und Jugendlichen sollten dem Jugendamt gemeldet werden, um Abhilfe zu schaffen. Abschließend sei es wichtig festzuhalten, dass Kinderarmut hier nicht verdrängt werde, jedoch kein sozialer Brennpunkt wie in Hückelhoven bestehe.