Sachverhalt:
Die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/Die Grünen hat mit Datum vom 23.12.2021 die als Anlage 1 beigefügte Anfrage gestellt.
Die Verwaltung
nimmt hierzu wie folgt Stellung:
Zu 1:
Welche Informationen liegen der
Kreisverwaltung aus der Abschlussveranstaltung der Landfolge Garzweiler mit den
Kommunen vom 15.12.2021 vor? Wir bitten um Vorlage eines Berichts.
Die in digitaler
Form abgehaltene Abschlussveranstaltung am 15.12.2021 diente der Präsentation
der Erarbeitungsmethodik und der erzielten Ergebnisse zur Entwicklung eines
gesamtregionalen Radverkehrsnetzes für „schnelle Radverkehrsverbindungen“
(Radschnellverbindungen, Radvorrangrouten) im rheinischen Revier.
Die gesamte
Veranstaltung ist unter folgendem Link abrufbar:
https://live-on-air.eu/event/Radverkehrskonzept
Die entwickelte
Netzkonzeption ist als Anlage 2
beigefügt. Die Gesamtlänge des Netzes beträgt gut 2000 km. Hiervon entfallen auf
Radschnellverbindungen über 300 km und auf das Netz der Radvorrangrouten knapp
1700 km. Für die Entwicklung der Radvorrangrouten wurden rd. 1300
Einzelmaßnahmen (z. B. Neubau, Ausbau, Fahrradstraße) vorgeschlagen.
Verteilt auf die
beteiligten Gebietskörperschaften ergeben sich folgende Streckenlängen:
Der
Abschlussbericht zum Projekt befindet sich aktuell in der finalen Abstimmung
und wird nach Veröffentlichung vorgelegt.
Zu 2:
Werden die konkret dargestellten Trassen
für Radvorrangrouten als final betrachtet?
Die in Anlage 2
dargestellten Trassen der Radvorrangrouten sind im Rahmen der jetzigen
regionsweiten Netzkonzeption final abgestimmt.
Zu 3, 4, 5:
Inwieweit gibt es ein Konzept, wie nun die
Umsetzung der Radwegebaumaßnahmen erfolgen soll und wie sieht dieses aus?
Wie werden die kommunalen Radverkehrsnetze
in das gesamtregionale Radverkehrsnetz integriert?
Wer wird zuständiger Vorhabenträger der
einzelnen Maßnahmen sein? Aus welchen Mitteln werden die Maßnahmen voraussichtlich
finanziert? Wie werden die einzelnen Projekte priorisiert?
Zur weiteren
Umsetzung des Projekts soll zunächst eine Willensbildung der Region (positives
Votum des Aufsichtsrates der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, Beschlüsse der
beteiligten Projektpartner) herbeigeführt werden, den Aufbau des entwickelten Radverkehrsnetzes
weiter zu verfolgen.
Die konkrete
Umsetzung der Maßnahmen inkl. Finanzierung obliegt im Weiteren den
Baulastträgern der jeweiligen Straßen(-abschnitte) (z. B. Landesbetrieb
Straßenbau NRW, Kreise, Städte und Gemeinden). Die Abstimmung und Verknüpfung
mit den kommunalen Radverkehrsnetzen ist durch die Einbindung der Städte und
Gemeinden in die Ausbaumaßnahmen zu gewährleisten. Eine Priorisierung einzelner
Maßnahmen ist bisher nicht erfolgt.
Das Konzept wird
in das zu erstellende, integrierte Mobilitätskonzept des Kreises einfließen.
Zu 6, 7:
Wie wird die Zusammenarbeit der Kommunen in
der Region auch in der Umsetzungsphase fortgeführt?
Inwieweit unterstützt die Kreisverwaltung
die Einrichtung einer Koordinierungsstelle „Radverkehrsrevier“? Wie soll diese
konkret gestaltet sein?
Die Umsetzung des
entwickelten regionalen Radverkehrsnetzes erfordert einen hohen
Koordinierungsaufwand, sowohl revierweit (z. B. hinsichtlich einheitlichen
Standards und Designs) als auch projektbezogen im Hinblick auf die Abstimmung
der beteiligten Akteure entlang einer Radschnellverbindung/Radvorrangroute.
Der Kreis
unterstützt insofern die Einrichtung einer „Koordinierungsstelle“ und begrüßt
die Initiative von Landfolge Garzweiler hierzu einen Folgeantrag zur weiteren
Arbeit an dem Projekt zu stellen. Die konkrete Gestaltung der
Koordinierungsformate ist noch zwischen den Beteiligten – unter Einbeziehung
der Kommunen - zur erarbeiten.
Zu 8.
Wie wird aus Sicht der Kreisverwaltung der
Zeithorizont bis 2040 bewertet? In wieweit ist die Umsetzung in dem Zeitfenster
realisierbar?
Die Umsetzung des
erarbeiteten Radverkehrsnetzes kann nur schrittweise erfolgen und ist als
langfristige von Unwägbarkeiten planungsrechtlicher, liegenschaftlicher und
finanzieller Herkunft begleitete Aufgabe zu betrachten. Ein belastbares
zeitliches Korsett wird erst mit der weiteren Konkretisierung erstellt werden
können.