Betreff
Aufbau eines interkommunalen Hochwasserschutzkonzeptes im Verbandsgebiet des Erftverbandes
Vorlage
68/1423/XVII/2022
Art
Bericht

Sachverhalt:

Die Hochwasserereignisse und die Niederschläge im Juli 2021 haben allen einschneidend vor Augen geführt, welche dramatischen Auswirkungen Extremwetterereignisse haben. Davon war auch die Erft mit ihren Nebengewässern stark betroffen. Regionale Niederschläge mit einer Intensität wie sonst nur bei kleinräumigen lokalen Ereignissen verbunden mit großflächigen Niederschlägen führten im südlichen und mittleren Erfteinzugsgebiet über das bislang Vorstellbare hinaus.

 

Diese Hochwasserkatastrophe hat gezeigt, dass auf allen Handlungsfeldern des Hochwasserrisiko-managements –von der Vorsorge, der Regional- und Bauleitplanung über die Stärkung des natürlichen Wasserrückhalts bis zum technischen Hochwasserschutz- verstärkte Anstrengungen aller Akteure zur Reduzierung des Hochwasserschutzes erforderlich sind.

 

Aus diesem Grund haben die von der Hochwasserkatastrophe stark betroffenen Kommunen im südlichen und mittleren Einzugsgebiet der Erft sowie der Nebengewässer gemeinsam mit den Kreisen und dem Erftverband eine Kooperationsvereinbarung zum interkommunalen Hochwasser-schutz initiiert.

 

Diese Kooperation ist als dauerhafter Zusammenschluss vorgesehen. Zielsetzung ist es, das Hoch-wasserrisiko durch die interkommunale Abstimmung und Entwicklung von Schutzmaßnahmen zu reduzieren. Von Schutzmaßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes im südlichen und mittleren Erfteinzugsgebiet würde auch der Rhein-Kreis-Neuss als Unterlieger mit profitieren.

 

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Kooperation ist die unmittelbare Einbindung der Bürgerschaft. So sollen gemeinsam vergangene Hochwasserereignisse aufgearbeitet, zusätzliche Erkenntnisse gewonnen und durch die abgestimmte Identifizierung ortskonkreter Schutzmaßnahmen und überörtlich wirkender Rückhaltemaßnahmen ein interkommunales Hochwasserschutzkonzept für die nächsten drei Jahre entwickelt werden. Eine Einbindung von Starkregenkonzepten einzelner Kommunen in das Gesamtkonzept ist dabei auch vorgesehen.

 

Derzeit laufen die ersten gemeinsamen Arbeitstermine innerhalb der Teilprojekte der Hoch-wasserschutzkooperation, welche nach den Gewässern im Einzugsgebiet der Erft bis zur Stadt Kerpen gegliedert sind.

 

Der Erftverband beabsichtigt, in diesem Jahr eine zweite Kooperation im nördlichen Einzugsgebiet der Erft (Bergheim, Bedburg, Rhein-Kreis-Neuss) zu initiieren.

 

Herr Dr. Dietmar Jansen, Bereichsleiter Gewässer beim Erftverband, wird in der Sitzung zu dem Thema berichten.