Betreff
Sachstandsbericht Freiraumkonzept
Vorlage
ZS 6/1634/XVII/2022
Art
Bericht

Sachverhalt:

 

  1. Freiraumkonzept Strukturwandel im Rhein-Kreis Neuss

 

Die Freiräume im Rhein-Kreis Neuss befinden sich in einem stetigen Wandel. Mit dem Strukturwandel wird es weitere landschaftliche Veränderungen geben, für deren Gestaltung nun in einem Freiraumkonzept Visionen entwickelt werden. Im Freiraum liegt ein großes Potenzial, die Lebensqualität für die Menschen im Kreis zu verbessern. Gleichzeitig kann hier ein Beitrag zur Steigerung der Biodiversität geleistet werden. Innovationen in der Klimavorsorge und der Landwirtschaft finden ebenfalls Raum. Mit der Erarbeitung des Freiraumkonzeptes ist das Berliner Planungsbüro gruppe F | Freiraum für Alle GmbH beauftragt.

 

In einem ersten Schritt wurden zahlreiche bestehende Konzepte und Planungen analysiert und für die Freiräume relevante Inhalte zusammengeführt. Die Ergebnisse sind in sechs thematischen Charakterisierungskarten und einer Übersichtskarte des Kreises dargestellt. Die wesentlichen Freiraumfunktionen wurden herausgearbeitet und in Icons, Grafiken und auch textlich erläutert. Fotos zeigen beispielhafte Orte im Kreis, an denen diese Funktionen erlebt werden können. Eine Beschreibung verschiedener typischer Freiräume im Kreis schließt die erste Analysephase ab. Die Freiraumtypen Braunkohle, Siedlungsrand und freie Landschaft sind in Steckbriefen dargestellt und werden später zur Darstellung von Visionen für die Freiräume wieder herangezogen.

 

Am 27. April 2022 startete mit einem Stakeholder-Workshop die Beteiligung der Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, Kreis-, Regional- und Landesverwaltungen sowie Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Planung und von Naturschutzverbänden.

 

Von Mitte Mai bis Mitte Juni 2022 hatten die Bewohnerinnen und Bewohner des Kreises die Möglichkeit, Ihre Ideen für eine lebenswerte Entwicklung der Freiräume in einer Online-Beteiligung einzubringen. 490 Personen haben die Gelegenheit genutzt und an der Befragung teilgenommen. Die Teilnehmenden wurden gefragt, welche Qualitäten sie im Freiraum sehen und wo sich Orte befinden, die der Region ihre Qualität geben. Welche Ziele soll sich der Kreis für die Entwicklung seiner Freiräume setzen? Und an welchen Orten könnten diese Ziele mit ganz konkreten Maßnahmen umgesetzt werden? Die detaillierten Ergebnisse werden kurzfristig auf der Website des Rhein-Kreises Neuss veröffentlicht. Die Ideen und Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger, der Kommunen und lokalen Akteurinnen und Akteuren wurden zusammengeführt und zu Zielen für die Entwicklung der Freiräume im Kreis ausformuliert.

 

Die Kommunen Grevenbroich, Jüchen und Rommerskirchen sind besonders stark vom Strukturwandel betroffen. Aufbauend auf einer Analyse der Freiräume sowie auf den Entwicklungszielen für die Freiräume des gesamten Kreises wird in den kommenden Monaten der Fokus auf diese drei Kommunen gelegt. Auch hier wird auf lokale Expertise gesetzt: Am 24. und 25. August fanden mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen und Expertinnen und Experten Workshops zur Entwicklung von Visionen für die Freiräume statt.

 

Aus den Ergebnissen der Workshops werden nun Visionen für die Freiräume der Zukunft erarbeitet. Darauf aufbauend werden in enger Abstimmung mit den jeweiligen Fokusraum-Kommunen und dem Kreis Pilotprojekte für die besonders stark vom Strukturwandel betroffenen Räume entwickelt. Dabei werden die Anwohnerinnen und Anwohner des Kreises abermals gefragt sein: In einer digitalen Öffentlichkeitsveranstaltung werden mögliche Pilotprojekte vorgestellt und diskutiert werden. In einem weiteren Workshop mit den Fokusraum-Kommunen werden die Pilotprojekte konkretisiert.

 

Der Erarbeitungsprozess für die Entwicklungsziele der Freiräume, sowie die Entwicklung der Visionen und abschießend auch der Pilotprojekte wurde und wird durch eine Koordinierungsgruppe als eine Art inhaltliche Kontrollinstanz begleitet, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Fokusraum-Kommunen Jüchen, Grevenbroich und Rommerskirchen, des Kreises und weiterer Expertinnen und Experten zusammensetzt. Drei Treffen der Koordinierungsgruppe fanden bereits statt, drei weitere Treffen sind geplant.

 

Eine Fertigstellung des Konzeptes ist für Februar 2023 geplant.