Vorbemerkung:
Der Förderantrag für die Anfertigung eines
integrierten Mobilitätskonzeptes im Rahmen der Richtlinien zur Förderung der
Vernetzten Mobilität und des Mobilitätsmanagements (FöRi-MM) wurde durch die
Bezirksregierung Düsseldorf am 12.12.2022 bewilligt. Ein Zuwendungsbescheid
liegt seit dem 04.01.2023 vor.
Die Vergabeunterlagen sind in Finalisierung
und in Abstimmung mit der Vergabestelle, sodass zeitnah ausgeschrieben werden
kann.
Sachverhalt:
Auf die Anfrage der Kreistagsfraktionen von SPD und
BÜNDNIS 90/ Die GRÜNEN (siehe Anlage 1)
nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung:
Zu
Punkt 1 Fokusberatung nachhaltige Mobilität:
Der Abschlussbericht der „Fokusberatung zu
nachhaltiger Mobilität im Rhein-Kreis Neuss“ aus 2021 ist als Anlage 2 (siehe Sitzungsdienst-Session)
angefügt.
Zu
Punkt 2 und 3 Beteiligungsschema zur Erarbeitung des integrierten
Mobilitätskonzeptes:
Die Erarbeitung des Konzeptes soll durch einen
partizipativen und kooperativen Planungsansatz, in enger Abstimmung mit allen
relevanten Akteuren, flankiert werden. Die Planung und Durchführung des
Gesamtprozesses obliegt dem beauftragten Büro in Abstimmung mit dem Kreis als
Auftraggeber. Insgesamt können die Akteure, die in den Erarbeitungsprozess
eingebunden werden sollen, in vier Gruppen aufgeteilt werden.
Die erste
Gruppe besteht aus einer Kerngruppe der Kreisverwaltung, die über den
Gesamtprozess einzubinden ist.
Die weiteren Akteursgruppen bilden den Kern des
Multi-Stakeholder Governance Ansatzes. Die zweite
Akteursgruppe ist die Koordinierungsgruppe, die eine übergeordnete
koordinierende Funktion während des gesamten Projektverlaufes einnimmt. Die
Koordinierungsgruppe der Arbeiten setzt sich aus den Vertretern der
kreisangehörigen Städte und der Gemeinde sowie weiteren fachlichen Akteuren
zusammen. Für die Koordinierungsgruppe sind Sitzungen vorgesehen, die durch das
auftragnehmende Büro organisiert, vorbereitet, moderiert und protokolliert
werden sollen.
Die dritte
Akteursgruppe soll die Fachöffentlichkeit umfassen. Diese setzen sich unter
anderem zum Beispiel aus den regionalen Vereinigungen und Verbänden, der
Zukunftsagentur Rheinisches Revier, den Vertretern des VRS/VRR, go.Rheinland
sowie weiterer Verkehrsgesellschaften und -unternehmen, den
Interessensvereinen/-verbänden, dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem
organisierten Ehrenamt, Vertretern der AGFS, dem ADFC, der RadRegionRheinland,
etc. zusammen.
Die vierte
Akteursgruppe setzt sich aus den Bürgerinnen und Bürgern des Rhein-Kreises
Neuss zusammen. Diese sollen aufgrund der Demographie und Geographie des
Kreises primär über Onlinebeteiligungsformate beteiligt werden. Denkbar wären
eine Kombination aus Umfragen und interaktiven Karten zur Einreichung auch von
standortspezifischen Ideen, Anmerkungen und/oder Kritiken.
Die Politik wird wie in der Kreisordnung
vorgesehen, über den Mobilitätsausschuss beteiligt. Der Kreisausschuss
beschließt das Konzept nach Vorberatung durch den Mobilitätsausschuss.
Die Beteiligung der vier Akteursgruppen wird in der
als Anlage 3 beigefügten Abbildung Projektmanagement und Governance skizziert.
Zu
Punkt 4 Analyse des Mobilitätsverhaltens:
In Bezug auf den deutlichen Kosten- und Zeitfaktor
ist eine quantitative Primärdatenerhebung im Analyseprozess der Erstellung des
integrierten Mobilitätskonzeptes nicht geplant.
Im Rahmen des ersten Arbeitspaketes der Erstellung
des integrierten Mobilitätskonzeptes werden zunächst bestehende Grundlagen
erarbeitet bzw. zusammengefasst und analysiert. Zur Charakterisierung des
Planungsraumes und Festlegung des Planungskontextes kann auf zahlreiche
verfügbare Informationen, Strategien und konzeptionelle Überlegungen und
Ausarbeitungen zurückgegriffen werden. In diesem Zusammenhang ist die
Auswertung der bestehenden Planungsgrundlagen und Konzeptionen hinsichtlich der
mobilitätsrelevanten Themen und die Integration dieser Auswertung in die
Beschreibung des Planungsraumes ein wichtiger Schritt für die weitere
Konzepterstellung und somit dieses ersten Arbeitspaketes. Dabei sollen
insbesondere folgende Themen und Punkte aufgegriffen werden:
·
Zusammenstellung
und Auswertung relevanter Planungsgrundlagen (z. B. Nahverkehrspläne der
SPNV/ÖPNV Aufgabenträger, Bedarfsplanung vom Bund und Land, Gesamtregionales
Radverkehrskonzept Rheinisches Revier, Handbuch für Mobilstationen des VRR,
Schnellbuskonzeption VRR, Grundlagenuntersuchung
Mobilität/Agglomerationskonzept/-programm der Region Köln/Bonn, etc.)
·
Bestandsanalyse
bestehender lokaler, regionaler und überregionaler Konzeptionen (z. B.
Mobilitätskonzepte der kreisangehörigen Städte und Gemeinde,
Mobilitätsstrategie des Rheinischen Reviers, SPNV Zielnetz 2040, etc.)
Auch über den Einbezug der Bürgerinnen und Bürger des Rhein-Kreises Neuss erfolgt eine qualitative Erhebung und Darstellung der Mobilitätssituation.