Betreff
Projekt Bildung und Sport
Vorlage
52/3329/XVII/2023
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

Der Sportausschuss beschließt, zukünftig jährlich 6.000 € zur Unterstützung der Vereine für die Durchführung der sportmotorischen Tests bereit zu stellen. Es ist davon auszugehen, dass Mittel für weitere Maßnahmen für Kinder mit Bewegungsdefiziten von der DRV bereitgestellt werden.

 


Sachverhalt:

Im Jahre 2013 vereinbarten der Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Grevenbroich zusammen mit 5 weiterführenden Schulen und Sportvereinen aus Grevenbroich einen Kooperationsvertrag. Das Ziel war, durch die Durchführung von motorischen Tests in allen 5er-Klassen den Schülerinnen und Schülern geeignete Sportangebote auf valider Basis zu vermitteln. Hierdurch sollte bei den Jugendlichen die Motivation zu mehr Bewegung gefördert werden. Darüber hinaus sollte es Sporttalenten ermöglicht werden, die Herausforderungen von Schule und Sport erfolgreich in Einklang zu bringen (z.B. durch organisatorische Maßnahmen, schulische Förderung, berufliche Beratung).

2018 ist diese Kooperation mit der Deutsche Rentenversicherung Rheinland (DRV) erweitert worden. Durch diese Zusammenarbeit konnten nunmehr den Kindern mit Bewegungsdefiziten ambulante und stationäre Reha-Maßnahmen angeboten werden (Reha-Kliniken und medicoreha).

 

Seit 2019 wurde das Konzept vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) als Pilotprojekt gefördert, da es bisher bundesweit keine Zusammenarbeit zwischen Schulen und Rentenversicherungsträger gibt, die frühzeitig Kinder mit Reha Bedarf identifiziert. Da durch die Auswirkungen der Corona Pandemie und die großen Herausforderungen der Integration von Flüchtlingskindern, die Schulen 2 Jahre eine Durchführung nicht bzw. nur teilweise leisten konnten und für das laufende Schuljahr eine termingerechte Organisation der Motorik Tests und einer differenzierten Beratung durch die Schulen nicht garantiert werden konnten, hat die DRV Rheinland bei dem BMAS eine Beendigung beantragt. Diesem Antrag wurde entsprochen.

 

Allerdings wird die DRV Rheinland ihren gesetzlichen Auftrag zur Kinder Rehabilitation weiter erfüllen. Es ist noch abzuklären, ob sie sich darüber hinaus in das bestehende Projekt „Bildung und Sport“ mit weiteren Unterstützungen einbringen wird.

Es sollen weiterhin sportliche Talente entdeckt und möglichst den leistungssportlich orientierten Vereinen zugeführt werden. Den übrigen Kindern werden die zahlreichen Sportangebote in der Stadt Grevenbroich und die Angebote im Schulsport (z.B. AGs) vorgestellt, mit dem Ziel, dass sie sich dort engagieren. Den Kindern mit Bewegungsdefiziten sollen spezielle Angebote gemacht werden, um diese Defizite abzumildern bzw. zu beseitigen. Bei Reha Bedarf werden Eltern und ihre Kinder durch die betreffenden Lehrer beraten, einen entsprechenden (Kinder-) Arzt aufzusuchen, um einen Antrag auf eine Reha Maßnahme zu stellen.
Für das Projekt Bildung und Sport zeichnet sich ein Projetkoordinator (Minijob) verantwortlich. Eine valide und nachvollziehbare Beratung, basierend auf den Testergebnissen und Beobachtungen im Sportunterricht, findet durch das Lehrpersonal in Zusammenarbeit mit den Übungsleiterinnen und -leitern der Vereine statt. Die Organisation und Durchführung der sportlichen Angebote erfolgt im Rahmen des Schul- und Vereinssports. Es sollen Kurse für Kinder mit Bewegungsdefiziten in Kooperation mit einem Fitness-Studio angeboten werden, da in der Regel nicht genügend qualifiziertes Personal und Hallenkapazitäten an den Schulen zur Verfügung stehen. Hier wurden in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht.

 

Die bisherigen Maßnahmen zeigen gute Erfolge. So sind die Mitgliederzahlen in den Jugendabteilungen der Vereine deutlich gestiegen. Auf Landes- und Bundesebene sind sportliche Erfolge erzielt worden. Zudem hat sich die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Vereinen stark verbessert.

Der Rhein-Kreis Neuss hat das Projekt in den letzten Jahren mit 5.000 – 6.000 € jährlich unterstützt. Insofern ist die Finanzierung des Projektes durch laufende Haushaltsmittel gesichert.

Laut mündlicher Aussage seitens der DRV Rheinland ist eine Kostenübernahme von bis zu drei Kursen für Kinder mit Bewegungsdefiziten sowie für die Anschaffung von Sportgeräten für „Reha-Sport“ für die Schulen geplant.