Beschlussempfehlung:
Der Sportausschuss
beschließt, zukünftig jährlich 6.000 € zur Unterstützung der Vereine für die
Durchführung der sportmotorischen Tests bereit zu stellen. Es ist davon
auszugehen, dass Mittel für weitere Maßnahmen für Kinder mit Bewegungsdefiziten
von der DRV bereitgestellt werden.
Sachverhalt:
Im Jahre 2013 vereinbarten der Rhein-Kreis Neuss und die
Stadt Grevenbroich zusammen mit 5 weiterführenden Schulen und Sportvereinen aus
Grevenbroich einen Kooperationsvertrag. Das Ziel war,
durch die Durchführung von motorischen Tests in allen 5er-Klassen den Schülerinnen
und Schülern geeignete Sportangebote auf valider Basis zu
vermitteln. Hierdurch sollte bei den Jugendlichen die Motivation
zu mehr Bewegung gefördert werden. Darüber hinaus sollte es
Sporttalenten ermöglicht werden, die Herausforderungen von Schule
und Sport erfolgreich in Einklang zu bringen (z.B. durch
organisatorische Maßnahmen, schulische Förderung, berufliche Beratung).
2018 ist diese Kooperation mit
der Deutsche Rentenversicherung
Rheinland (DRV) erweitert worden. Durch diese
Zusammenarbeit konnten nunmehr den Kindern mit Bewegungsdefiziten ambulante und stationäre
Reha-Maßnahmen angeboten werden
(Reha-Kliniken und medicoreha).
Seit 2019
wurde das Konzept vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) als Pilotprojekt gefördert, da es bisher bundesweit keine Zusammenarbeit
zwischen Schulen und Rentenversicherungsträger gibt, die frühzeitig Kinder mit
Reha Bedarf identifiziert. Da durch die Auswirkungen der Corona Pandemie und
die großen Herausforderungen der Integration von Flüchtlingskindern, die
Schulen 2 Jahre eine Durchführung nicht bzw. nur teilweise leisten
konnten und für das laufende Schuljahr eine termingerechte Organisation der
Motorik Tests und einer differenzierten Beratung durch die Schulen nicht
garantiert werden konnten, hat die DRV Rheinland bei dem BMAS
eine Beendigung beantragt. Diesem Antrag wurde entsprochen.
Allerdings wird die DRV Rheinland ihren gesetzlichen Auftrag
zur Kinder Rehabilitation weiter erfüllen. Es ist noch abzuklären,
ob
sie sich darüber hinaus in das bestehende Projekt
„Bildung und Sport“ mit weiteren Unterstützungen einbringen
wird.
Es sollen weiterhin sportliche Talente entdeckt und
möglichst den leistungssportlich orientierten Vereinen zugeführt werden. Den
übrigen Kindern werden die zahlreichen Sportangebote in der Stadt Grevenbroich und die Angebote im Schulsport (z.B. AGs) vorgestellt, mit dem Ziel, dass
sie sich dort engagieren. Den Kindern mit Bewegungsdefiziten sollen spezielle
Angebote gemacht werden, um diese Defizite
abzumildern bzw. zu beseitigen. Bei Reha Bedarf werden Eltern und ihre Kinder
durch die betreffenden Lehrer beraten, einen entsprechenden (Kinder-) Arzt
aufzusuchen, um einen Antrag auf eine Reha Maßnahme zu stellen.
Für das Projekt Bildung und
Sport zeichnet sich ein Projetkoordinator (Minijob) verantwortlich. Eine valide
und nachvollziehbare Beratung, basierend auf den
Testergebnissen und Beobachtungen im Sportunterricht,
findet durch das Lehrpersonal in Zusammenarbeit mit den Übungsleiterinnen und
-leitern der Vereine statt. Die Organisation und Durchführung der sportlichen
Angebote erfolgt im Rahmen des Schul- und Vereinssports. Es sollen Kurse für
Kinder mit Bewegungsdefiziten in Kooperation mit einem Fitness-Studio angeboten
werden, da in der Regel nicht genügend qualifiziertes Personal und
Hallenkapazitäten an den Schulen zur Verfügung stehen. Hier
wurden in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht.
Die bisherigen Maßnahmen zeigen gute Erfolge. So sind die
Mitgliederzahlen in den Jugendabteilungen der Vereine deutlich gestiegen. Auf
Landes- und Bundesebene sind sportliche Erfolge erzielt worden. Zudem hat sich
die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Vereinen stark verbessert.
Der Rhein-Kreis Neuss hat das Projekt in den letzten Jahren
mit 5.000 – 6.000 € jährlich unterstützt. Insofern ist die Finanzierung
des Projektes durch laufende Haushaltsmittel gesichert.
Laut mündlicher Aussage seitens der DRV Rheinland ist eine
Kostenübernahme von bis zu drei Kursen für Kinder mit Bewegungsdefiziten sowie
für die Anschaffung von Sportgeräten für „Reha-Sport“ für die Schulen geplant.