Sachverhalt:
Seit
dem Jahr 2018 betreibt der Rhein-Kreis Neuss eine Entwicklungspartnerschaft mit
der kolumbianischen Gemeinde Campohermoso. Seit 2020 ist die Partnerschaft
offiziell Teil der kommunalen Nachhaltigkeitspartnerschaften von Engagement
Global und ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Trotz der
Coronapandemie konnte die Partnerschaft über die Jahre hinweg erfolgreich
betrieben und ein Aktionsplan ausgearbeitet werden. Während der begleiteten
Phase der Nachhaltigkeitspartnerschaften (2020 - 2022) und darüber hinaus,
wurden zudem einige weitere Projekte realisiert:
Zum einen konnte das gemeindeeigene
Gesundheitszentrum mit Solaranlagen sowie Batteriespeichern und medizinischem
Equipment zur besseren Bewältigung der Pandemie ausgestattet werden
(Corona-Solidarpaket 2021).
Zum anderen wurde von 2021 - 2023 ein
Nakopa-Projekt (Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte)
durchgeführt, bei dem sechs der größten Bildungseinrichtungen in Campohermoso
mit Solaranlagen und Batteriespeichern ausgestattet und parallel dazu alters-
und zielgruppengerechte Fortbildungsmaßnahmen angeboten wurden. Gleichermaßen
fanden mehrere (Online-)Schulaustausche zwischen dem Gymnasium Korschenbroich
und einer weiterführenden Schule aus Campohermoso statt.
Von 2022 - 2023 hat der Rhein-Kreis Neuss
Campohermoso zudem auf dem Weg zur Fairtrade-Town-Zertifizierung begleitet.
Dies geschah in dem internationalen Vorhaben „Ciudades Mentoras Global“
(Globale Mentorenstädte) des lateinamerikanischen Fairtrade-Verbandes CLAC. Im
März 2023 wurde Campohermoso damit zur erst zweiten Fairtrade-Town überhaupt in
Kolumbien ernannt. Der Kreis fungierte bei dem Prozess als „globaler Mentor“
und konnte seine Partnergemeinde wirksam beraten und unterstützen.
Im September 2023 gab es in Campohermoso
Kommunalwahlen, aus denen Dario Montañez als Sieger hervorging. Der neue
Bürgermeister führte dann auch eine kleine Delegation an, die den Rhein-Kreis
im September dieses Jahrs besuchte. Zu der Gelegenheit nahm der Rhein-Kreis
Neuss gemeinsam mit Campohermoso an der deutsch-lateinamerikanischen
Kommunalkonferenz in Köln teil, die alle drei Jahre stattfindet. Dort wurde das
Fairtrade-Projekt gemeinsam als Best-Practice-Beispiel für internationale
Zusammenarbeit vorgestellt. In den gemeinsamen Arbeitssitzungen wurden mögliche
künftige Projekte erarbeitet, wie z. B. die Ausstattung des Rathauses von
Campohermoso mit Erneuerbaren Energien und der Vertiefung der Kooperation im
Bereich des Fairen Handels. Beide Seiten bekräftigten, dass die Partnerschaft
auch in Zukunft erfolgreich weitergeführt werden soll.