Sachverhalt:
Aufgrund der Beschwerden einiger
Eltern über gesundheitliche Probleme ihrer Kinder nach Aufenthalt in der Klasse
3 b der Gebrüder-Grimm-Grundschule in Wevelinghoven und über dortige Geruchsbelästigungen
wurden in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Grevenbroich Untersuchungen zur
Aufklärung der Ursache veranlasst.
Die Raumluft- und Materialproben
von Boden und Vorhängen haben ergeben, dass die in dem Klassenraum vorhandenen
Lichtschutzvorhänge hohe Konzentrationen der Flammschutzmittel
Triphenylphosphat und ähnliche Verbindungen enthalten. Diese Substanzen können
Phenol und Kresol an die Raumluft abgeben. Die gemessenen
Raumluftkonzentrationen an Phenol und Kresol lagen jedoch bei nur 1 -2 ug/m3,
also in einer Größenordnung, die einen Zusammenhang mit den geschilderten
gesundheitlichen Problemen als unwahrscheinlich erscheinen lassen. Allerdings
konnten die Vorhänge als Verursacher des Geruches im Klassenraum identifiziert
werden.
Vorsorglich wurden die Vorhänge
entfernt. Danach konnte eine Verringerung der Raumluftkonzentrationen und der
Geruchsbelastung festgestellt werden.
Die Ergebnisse der
Untersuchungen wurden an 2 Informationsveranstaltungen mit den betroffenen
Eltern besprochen, abschließend am 31.05.2010. Es wurde gemeinsam beschlossen,
den Klassenraum wieder freizugeben. Erneute Gesundheitsbeschwerden sind bei den
Kindern nicht mehr aufgetreten.
Das Gesundheitsamt hat nach Vorlage
der ersten Ergebnisse das Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
NRW –LANUV- und die Schulämter der Städte und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss
informiert und Empfehlungen zur Vorgehensweise mit geruchlich auffälligen Lichtschutzvorhängen
herausgegeben. Vergleichbare Fälle sind bislang nicht gemeldet worden.