Betreff
Entwicklung des Medienzentrums Holzheim
Vorlage
40/0774/XV/2010
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Sachverhalt:

Im Rahmen allgemeiner Kostensenkungsüberlegungen ist verwaltungsseitig auch eine Effizienzsteigerung des Medienzentrums geprüft worden.

 

Ist-Zustand

Seit dem Jahr 2002 (als Projektpartner der am 01.01.2002 gestarteten Werkstatt der „e-nitiative.nrw – Netzwerk für Bildung“) wurde das Medienzentrum sukzessive zum heutigen „Haus des Lernens“ ausgebaut. Mit Unterstützung des Landesmedienzentrums Rheinland wurde damals zunächst für die Dauer der Laufzeit des genannten Projekts eine zusätzliche halbe Stelle für eine pädagogische Leitung des Hauses bereitgestellt. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurde diese Stelle kontinuierlich, aktuell für das Schuljahr 2010/11, jeweils verlängert. Nach und nach zogen zahlreiche Institutionen wie das Kompetenzteam für den Rhein-Kreis Neuss ins Medienzentrum.

 

Hierzu fanden insbesondere in den Jahren 2006 bis 2009 zahlreiche weitere, mit größerem finanziellen Aufwand betriebene organisatorische und bauliche Erweiterungen und Umbauten im Medienzentrum statt (Herausnahme von Wänden zur Vergrößerung des PC-Schulungsraumes und zur Einrichtung von Büros, Einbau eines Aufnahmeraums für Musikaufnahmen im Tonstudiobereich, Verlegung entsprechender moderner elektrischer Anlagen und Leitungen usw.), die es nun allen am Bildungsprozess Beteiligten ermöglichen, in dem entstandenen Kompetenz- und Dienstleistungszentrum („Haus des Lernens“) aktuell folgende Ansprechpartner zu finden:

 

·         Medienzentrum (Medien- und Geräteverleih, Kurierdienst, SchulPOOL-Verleih, EDMOND, Kopierstationen für digitale Unterrichtsmaterialien, PC-Schulungsraum, Tonstudio, Offenes Kursangebot usw.)

·         Kompetenzteam für den Rhein-Kreis Neuss

·         Informations- und Beratungsbüro des Schulamtes

·         Medienberatung

·         Lernwerkstatt

·         Bewegungswerkstatt

·         (Bezirksverwaltungsstelle Holzheim / Die Stadt Neuss zahlt 4.954,56 € jährlich (ca. 412,88 € monatlich) an Miete)

·         (Heimatverein Holzheim).

 

Hierdurch ist das Medienzentrum inzwischen in der Lage, nicht nur Schulen, sondern auch den Kindergärten, dem offenen Ganztagsbetreuungsbereich an allen Schulformen, Jugendeinrichtungen, Vereinen und im Rahmen des offenen Kursangebotes Kindern, Jugendlichen und medieninteressierten Erwachsenen adäquate Angebote und Hilfen im Bereich des Umgangs mit den neuen Medien zu bieten. In diesem Bereich ist das MEDIENZENTRUM inzwischen führende Anlaufstelle im Rhein-Kreis Neuss.


Derzeit sind alle Räume des Medienzentrums im Einzelnen wie folgt belegt:

 

     Keller

  • 158,32 qm genutzte Fläche durch Medienzentrum und Heimatverein Holzheim

Erdgeschoß

  • 40,32 qm vermietet an die Stadt Neuss
  • 35,65 qm Bewegungswerkstatt
  • 83,91 qm Medien- und Geräteverleih
  1. Etage
  • 39,26 qm PC-Schulungsraum
  • 65,64 qm Büros
  • 70,74 qm Sitzungsraum
  1. Etage
  • 46,74 qm Tonstudio
  • 17 qm Beratungsbüro
  • 49,06 qm Kompetenzteam
  • 16,94 qm Lernwerkstatt
  • 26,50 qm Digitalisierung Fotoarchiv

 

Hinzu kommen insgesamt 4 Toiletten, so dass die Gesamtnutzfläche derzeit rund 650 qm beträgt.

 

Im Hause arbeiten aktuell Mitarbeiter des Rhein-Kreises Neuss (3,4 Stellen) und insgesamt 17 mit unterschiedlichen Stundenzahlen von der Bezirksregierung Düsseldorf oder dem Schulamt freigestellte LehrerInnen.

 

Durch dieses in NRW einmalige und vorbildhafte Konstrukt entstanden für Nutzer und Besucher des Hauses vielfältige neue Angebote und optimale Voraussetzungen, um umfassende Unterstützungsangebote für das Ziel der Medienkompetenzvermittlung zu erhalten. Guter Unterricht und attraktive Schulen sind ein Standortfaktor. Auch deshalb ist der Rhein-Kreis Neuss mit seinem Medienzentrum stets daran interessiert, die derzeit 143 Schulen, aber auch andere Kultur- und Bildungseinrichtungen leistungsfähiger zu machen.

 

Dies alles geschieht derzeit im Medienzentrum aus Sicht des Rhein-Kreises Neuss mit minimalem personellem Einsatz. Die Reputation des Hauses wird vielmehr auch mit den Kräften und Angeboten erreicht, die nicht in der Personalhoheit des Kreises liegen, gleichwohl deren Angebote stets mit dem Medienzentrum assoziiert werden.

 

Zu den einzelnen Kennzahlen der Inanspruchnahme der Angebote des Medienzentrum sei auf den Jahresbericht 2009 verwiesen (759 registrierte Nutzer, 6.608 Medien- und Geräteverleihvorgänge, 104 Fortbildungsveranstaltungen im Hause usw.). Bei der Realisierung von Projekten im Tonstudio gibt es derzeit eine Vorlaufzeit von knapp 3 Monaten. In 2009 besuchten rund 75 Schulklassen das Haus, wodurch das für viele SchülerInnen eher theoretische Konstrukt eines Rhein-Kreises Neuss oft erstmals erlebbar und praktisch nutzbar gemacht wird.

 

Erfahrungsgemäß ist die gute Inanspruchnahme der Angebote des Medienzentrums auch der geographischen Lage zu verdanken. Das Medienzentrum liegt direkt an der A46 (Ausfahrt Neuss-Holzheim), Bushaltestellen befinden sich direkt vor dem Haus und der Holzheimer Bahnhof ist nur ca. 200 m Fußweg entfernt. Durch eine Kooperation mit dem gegenüberliegenden Supermarkt können die Nutzer des Hauses dessen Parkplätze kostenlos ganztägig nutzen. Neuss-Holzheim liegt relativ zentral im Kreisgebiet und ist deshalb für nahezu alle Schulen des Kreisgebietes im Rahmen der Unterrichtszeit, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit vertretbarem Aufwand zu erreichen.

 

Betriebskosten

Zu Fragen und Möglichkeiten der Verbesserung der Betriebskostensituation fand am 21.09.2010 ein Ortstermin mit Herrn Baumeister, 65, im Medienzentrum statt. Dabei erläuterte Herr Baumeister, dass der Haushaltsansatz beim Sachkonto 5211000 „Unterhaltung des Grundstückes“ in 2010 mit 63.900 € deshalb einmalig so hoch sei, da in diesem Jahr die seit 1993 eingesetzte Heizungsanlage des Gebäudes gegen ein aktuelles, verbrauchsärmeres Modell getauscht werden soll (enthaltener Anteil 40.000 €). Weiterhin wurde in 2010 für 10.000 € entsprechend den Vorgaben der Feuerwehr ein Fluchtweg vor dem Gebäude angelegt. In den Folgejahren sinkt der Ansatz dann wieder auf ca. 14.000 €.

 

Überlegungen, zur Senkung der Energiekosten des Hauses (in 2010 ca. 6.500 € Heizkosten und 4.000 € Stromkosten, Gesamtenergiekosten 10.500 €) grundsätzliche bauliche Veränderungen (Aufbringung eines wärmedämmenden Außenputzes usw.) vorzunehmen, wurden von Herrn Baumeister, 65, im Rahmen einer Ortsbegehung am 21.09.2010 vor dem Hintergrund des geringen Anteils der Energiekosten, der Höhe der Kosten für diese baulichen Veränderungen und des geringen Einsparpotentials als unwirtschaftlich eingestuft, da sich das einzusetzende Kapital erst in vielen Jahrzehnten amortisieren würde. Insgesamt sei die Höhe der Energiekosten im Verhältnis zur bewirtschafteten Fläche von ca. 650 qm akzeptabel.

 

Einzig eine Erneuerung der Fenster nach heutigem Standart (Kostenschätzung 65 vom 13.10.10: 60.000,- €) und eine Dachdämmung incl. Vorbereitung des Dachbodens (15.000,- €) stünden in einem akzeptablen Verhältnis. 65 unterstellt in einer überschlägigen Beispielsrechnung, dass 1/3 der durchschnittlichen Heizkosten durch die v.g. Maßnahmen eingespart werden könnten. Bei Gesamtkosten von 75.000,- € und einem jährlichen Einsparpotential von 3.000,- € (1/3 von 9.000,- €) errechne sich eine Amortisationszeit bei heutigem Preisgefüge von 25 Jahren.

 

Weiterhin werden die MitarbeiterInnen und NutzerInnen des Medienzentrums angehalten, beim Verlassen der Büros und insbesondere am Freitag die Heizkörper herunterzuregeln und keine elektrischen Geräte unbenutzt laufen zu lassen. Dies wird durch einen täglichen Rundgang des Hausmeisters kontrolliert.

 

Zusammenfassung

Aus den zuvor erläuterten Gründen sollte das Medienzentrum in der heutigen Form auch weiterhin räumlich gemeinsam in zentraler Lage untergebracht sein.

 

Dabei ist der aktuelle Standort des Medienzentrums als ideal zu bezeichnen. Insbesondere nach den erfolgten Umbauarbeiten können alle Bedürfnisse von Schulen abgedeckt werden, so dass das Medienzentrum nicht nur medientechnische, sondern auch anerkannte medienpädagogische Arbeit leisten kann.

 

In Zusammenhang mit der noch für dieses Jahr geplanten Erneuerung der Heizungsanlage könnten messbare Einsparungen beim Energieverbrauch erzielt werden.