Betreff
Integration von Migranten: Integrationsworkshop im Rahmen des KOMM-IN-Projektes "KOMM-INtegration im Rhein-Kreis Neuss am 05.11. und 06.11.2010
Vorlage
50/0852/XV/2010
Aktenzeichen
50.5.2
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

Der Kreistag begrüßt und unterstützt die Durchführung eines Integrationsgipfels im Jahre 2012. Der Kreistag stimmt der Einrichtung einer Steuerungsgruppe Integration in der vorgeschlagenen Zusammensetzung zu.


Sachverhalt:

Um den Integrationsprozess weiter voran zu bringen und Strategien für die Zukunft zu entwickeln, hat der Rhein-Kreis Neuss das Förderprogramm KOMM-IN NRW der Landesregierung in Anspruch genommen.

 

Mit diesem Förderprogramm will das Land die Kommunen bei der Optimierung von Prozessen in der Integrationsarbeit unterstützen, um die Voraussetzungen für besser organisierte Angebote und Strukturen zur Unterstützung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu schaffen. Das KOMM-IN-Programm sieht verschiedene Förderschwerpunkte vor. Unter anderem ist die Durchführung eines von der Bertelsmann Stiftung entwickelten Integrationstrainings für kommunale Entscheider aus Politik und Verwaltung und kommunalpolitisch aktive Menschen mit Migrationshintergrund zuwendungsfähig.

 

Mit Bewilligungsbescheid vom 12.05.2010 hat die Bezirksregierung Arnsberg dem Rhein-Kreis Neuss die Durchführung des Integrationstrainings bewilligt.

Das Integrationstraining gliedert sich in drei Module:

  • Vorbereitungsveranstaltung
  • zweitägiger Integrationsworkshop
  • Nachbereitungsveranstaltung.

 

Die Moderation der gesamten Veranstaltung wurde an Herrn Dr. Kösters vergeben, der das Integrationstraining verantwortlich mit entwickelt hat und zertifizierter Demographie- und Integrationstrainer der Bertelsmann Stiftung ist. Beim zweitägigen Integrationsworkshop wurde er durch seine Kollegin Gülcan Yoksulabakan unterstützt.

 

Die Vorbereitungsveranstaltung fand am 20.09.2010 statt. Nach einer grundsätzlichen Definition des Begriffes Integration wurden unter anderem Stärken und Entwicklungspotentiale der Integrationspolitik im Rhein-Kreis Neuss sowie die bevorzugt zu bearbeitenden Themen- und Handlungsfelder herausgearbeitet. Hierbei erhielten die Themen Bildung, Sprache, interkulturelle Öffnung, Arbeit, Kultur, Kinder/Jugend sowie interkommunale Zusammenarbeit die höchste Priorität.

 

Den am 05.11. und 06.11.2010 mit großer Resonanz im Kreishaus Grevenbroich durchgeführten Integrationsworkshop besuchten insbesondere Vertreter aus Verwaltung und Politik des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen sowie Vertreter der Integrationsräte und der Wohlfahrtsverbände im Rhein- Kreis Neuss. Von den Teilnehmern hatten mindestens 44 % einen Migrationshintergrund.

Der Integrationsworkshop führte von einer Bestandsaufnahme und Vorstellung bereits vorhandener Projekte und Maßnahmen zur Entwicklung von Leitzielen, Jahreszielen und Projektideen in den bevorzugten Themenfeldern und zu der Frage, wie deren Umsetzung strategisch geplant werden kann. Unter der Voraussetzung, dass etwa jeder fünfte Einwohner im Rhein-Kreis Neuss eine Zuwanderungsgeschichte hat und rund 11 % der Bevölkerung ausländische Staatsangehörige sind, ist das Thema Integration eine zentrale Herausforderung für die Zukunftsfähigkeit der Städte und Gemeinden und auch im wirtschaftsstarken Rhein-Kreis Neuss eine Standortfrage geworden.

 

Die strategische Planung als kommunale Querschnittsaufgabe setzt eine aktive Prozesssteuerung voraus, die möglichst alle relevanten Akteure auf Kreisebene einbindet und die Nachhaltigkeit der entwickelten Maßnahmen gewährleistet.

 

Um das notwendige Bewusstsein und eine Identifikation mit dem Thema zu schaffen und einen Informationsaustausch der Akteure herbeizuführen, ist im Jahr 2012 die Durchführung eines Integrationsgipfels im Rhein-Kreis Neuss geplant. Der Integrationsgipfel soll als Plattform dienen, um die unterschiedlichsten Akteure auf dem Gebiet der Integration zusammenzuführen.

 

Weiterhin wird vorgeschlagen, zur Begleitung der Prozesse eine  Steuerungsgruppe Integration einzurichten. Diese soll eine Analyse der Situation durchführen und den Fahrplan und die Vorgehensweise bei der Umsetzung der Leitziele und Handlungsziele festlegen. Sie soll thematische Ziele setzen und den Kommunikationsfluss zwischen den Akteuren gewährleisten.

 

Es wird folgende Zusammensetzung der Steuerungsgruppe Integration vorgeschlagen:

 

Akteure

Personenanzahl

Landrat oder Allgemeiner Vertreter

 

1

Bürgermeister der kreisangehörigen Kommunen oder deren Vertreter

 

8

Vorsitzende der Kreistagsfraktionen bzw. deren Vertreter

 

5

Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses bzw. dessen Vertreter

1

Vorsitzende der Integrationsräte im Rhein-Kreis Neuss bzw. deren Vertreter

4

Leiter der Integrationsbüros Neuss und Dormagen bzw. deren Vertreter

 

2

Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände im RKN bzw. dessen Vertreter

1

Sprecher des Arbeitskreises Integration bzw. dessen Vertreter

 

1

Leiterin der ARGE/des Jobcenters bzw. deren Vertreter

 

1

Amtsleiter 50 bzw. dessen Verteter

 

1

 

 

 

gesamt:           25

 

 

Bei Sitzungen der Steuerungsgruppe werden seitens der Verwaltung die Bereiche Integration (50.5.2) und die Ausländerbehörde (32.3) eingebunden. Bei Bedarf können je nach thematischer Zielsetzung weitere Fachbereiche hinzugezogen werden.