Betreff
Wirtschafts-und Beschäftigungsförderung/Europa
Vorlage
ZS5/1054/XV/2011
Art
Bericht

Arbeitsmarkt/Konjunktur

 

Die Arbeitslosigkeit im Rhein-Kreis Neuss ist im Februar 2011 – untypisch für diese Jahreszeit - leicht zurückgegangen. Zu dem unerwarteten Rückgang hat die aufgrund der weiter ungebremst positiven wirtschaftlichen Entwicklung steigende Nachfrage nach Arbeitskräften beigetragen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach waren im Februar 2.404 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Januar ist das ein Plus von 222. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 831 Stellen mehr. Arbeitgeber meldeten der Agentur im Februar 1.353 neue Arbeitsstellen, das waren 419 mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind 2.346 Stellen eingegangen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 721 oder 44%. Im Februar wurden 1.123 Arbeitsstellen abgemeldet, 331 mehr als im Vorjahr. Von Januar bis Februar gab es insgesamt 2.159 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 566 oder 36%.

 

Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2011 bei 6,6 %. Im Januar 2011 lag die Quote mit 6,7 % noch leicht höher, im Januar 2010 waren 6,9 % der zivilen Erwerbspersonen arbeitslos gemeldet. Ein Vergleich gegenüber dem Vorjahresmonat Februar 2010 ist aufgrund eines Datenverarbeitungsfehlers bei der Agentur für Arbeit nicht möglich. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies im Februar 2011 ein Rückgang gegenüber dem Januar 2011 um 11 auf 14.941 Arbeitslose (-0,1%). 

 

Parallel zu der Gesamtentwicklung der Arbeitslosen ist auch die Zahl im Rechtskreis SGB II erfassten Arbeitslosen gegenüber Januar 2011 um 8 Personen auf insgesamt 10.181 zurückgegangen. Im Vergleich zum Januar 2010 bedeutet dies ein Rückgang um 0,2 %.

 

Im Weiteren wird auf den anliegenden Arbeitsmarktreport verwiesen.

 

 

 

Insolvenzstatistik

 

Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen im Rhein-Kreis Neuss ist 2010 um mehr als zehn Prozent zurückgegangen. Der positive Trend setzte sich vor allem in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres parallel zur Konjunkturerholung durch. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen ist somit erstmals seit 2007 wieder rückläufig.

 

In 2010 mussten im Rhein-Kreis Neuss noch 252 Unternehmen Insolvenz anmelden. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei 281.

 

Damit liegt der Rhein-Kreis Neuss deutlich besser als der Landesdurchschnitt in Nordrhein-Westfalen, wo die Zahl der Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr um lediglich 2,5 % zurückgegangen ist.

 

 

 

Gründung des „Netzwerk Innovative Werkstoffe e.V.“

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises zählte zusammen mit der Stadt Dormagen am 18.02.2011 vor ca. 60 Gästen in der öffentlichen Gründungsversammlung auf Schloss Morsbroich in Leverkusen zu den 31 Gründungsmitgliedern des Vereins „Netzwerk Innovative Werkstoffe e.V.“. Damit ist aus dem im Juni 2010 im Rahmen des „materials day“ in Köln als Interessenverband gegründeten „Netzwerk Innovative Werkstoffe“ ein eingetragener Verein geworden.

Neben den beiden hiesigen Wirtschaftsförderungen von Kreis und der Stadt zählen die Wirtschaftsförderung Krefeld und besonders der Chempark Betreiber CURRENTA sowie die Wirtschaftsförderung Leverkusen zu den starken Triebfedern dieser Idee.

In ihrer Gründungsversammlung wählten die Gründungsmitglieder 4 Unternehmensvertreter mit Prof. Dr. Dr. Prange von der Hochschule Niederrhein einen Vertreter der Wissenschaft in den 5-köpfigen Vorstand. Angeführt wird der Vorstand von Dr. Ernst Grigat, Leiter des CHEMPARK Leverkusen. Zu seinem Vertreter und damit ebenfalls in den Vorstand berufen wurde Peter Pape von der 3M Deutschland GmbH aus Neuss.

Mit den beiden Dormagener Unternehmen Coatema Coating Machinery GmbH und Becker Industrielack GmbH zählen neben dem Neusser Multitechnologiekonzern 3M zwei weitere Unternehmen aus dem Rhein-Kreis Neuss zu den Gründungsmitgliedern, was den thematischen Bedarf und die Arbeit, die die Wirtschaftsförderung des Kreises zusammen mit ihren Partnern in den vergangenen Monaten in die Gestaltung des Netzwerkes und in die Vorbereitung der Vereinsgründung eingebracht hat, positiv bestätigt.

Zu den Zielen des Vereins:

Der Verein „Netzwerk Innovative Werkstoffe e.V.“ will den gemeinsamen wirtschaftlichen Erfolg seiner Partner fördern und zugleich die ökonomische Attraktivität des Rheinlands speziell auf dem Werkstoffgebiet steigern. Dies gilt gleichermaßen für produzierende Unternehmen, Dienstleister und Partner aus Forschung und Entwicklung. So soll der Grundstein gelegt werden für Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft sowie industriellen Neuansiedlungen in der Region.

Zentrale Anliegen des Netzwerks sind dabei:

-        Die Profilierung des Rheinlands als Kompetenzschwerpunkt für innovative Werkstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette;

-        Die Förderung von synergistischen Kooperationen im Bereich innovative Werkstoffe mit dem Ziel einer beschleunigten Umsetzung von Innovationen in marktfähige Produkte und eines verbesserten Marktzugangs;

-        Die Steigerung der Attraktivität des Rheinlands für Unternehmens-Neuansiedlungen bzw. Investitionen im Bereich innovative Werkstoffe;

-        Die sukzessive Erweiterung des Netzwerks durch Anbindung an Nachbarregionen und Netzwerke mit gleicher oder ähnlicher Intention.

Das Netzwerk Innovative Werkstoffe will die Attraktivität der Region für Wissenstransfer und Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie industrielle Neuansiedlungen nachhaltig steigern. Dazu sollen innovative Netzwerkpartner beitragen, vor allem aus den Materialwissenschaften, den Trendtechnologien Nano und Mikro sowie der Innovativen Werkstoffanwendung. Doch auch Oberflächentechnologien sowie Anwendungen in der Energie- und Umwelttechnik, den Biowissenschaften und der Medizin sollen eine wichtige Rolle spielen. Das Netzwerk zeichnet sich dabei sowohl durch seine Ausrichtung auf Wertschöpfungsketten als auch den regionalen Schwerpunkt im Rheinland aus.

Zu der Beteiligung und Bedeutung für den Rhein-Kreises Neuss:

Die Innovativen Werkstoffe nehmen im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit und den Erfolg der hiesigen Wirtschaft und mithin auch für die weiter bestehende Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Rhein-Kreis Neuss einen wichtigen Part ein. Die Innovativen  Werkstoffe haben eine hohe Bedeutung für technische Neuerungen; auch für die Entwicklung und die Innovation in anderen Branchen. Mehr als zwei Drittel aller technischen Neuentwicklungen hängen schon heute mittelbar oder unmittelbar von innovativen Werkstoffen ab. Die hier besonders betroffene Brache der Chemischen Industrie hat im Rhein-Kreis Neuss einen hohen Stellenwert. Über 70 Unternehmen bieten mehr als 8.000 Menschen einen Arbeitsplatz.

Die Gründung des „Netzwerk Innovative Werkstoffe e.V.“ steht für den Rhein-Kreis Neuss in der Zielsetzung aktiv beizutragen und mit zu gestalten, um den Rhein-Kreis Neuss hier als attraktiven Wirtschaftsstandort im Kontext der Rheinregion - diese zählt europaweit zu den bedeutenden Regionen der Chemiewirtschaft – zu positionieren und innovativ weiter zu entwickeln und zu etablieren, die Unternehmen zu vernetzen und auch Interesse bei neuen Firmenansiedlungen auf den Rhein-Kreis Neuss abzuleiten.

 

 

 

Unternehmerinnenmarkt

 

Aus Anlass des 100. Internationalen Frauentages führen die Gleichstellungsbeauftragten und Wirtschaftsförderungen des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Grevenbroich am Sonntag, den 13.03.2011 von 11.00 bis 17.00 Uhr, im Alten Schloss in Grevenbroich zum vierten Mal einen Unternehmerinnen-Markt durch und laden hierzu Besucherinnen, Besucher und Ausstellerinnen zu einem lebendigen und attraktiven Marktplatz ein.  

 

Einzelhändlerinnen und Unternehmerinnen aus der Region haben bei dieser Veranstaltung Gelegenheit, gezielt und aktiv Geschäftskontakte über ihr bisheriges Umfeld und/oder Netzwerk hinaus zu knüpfen.

 

Frauen, die eine Selbständigkeit planen, finden hier zudem ein umfassendes Angebot an Information und direkte Ansprechpartnerinnen für eine Beratung.

 

Eröffnet wird der Unternehmerinnen-Markt um 11 Uhr mit den Grußworten von Bürgermeisterin Ursula Kwasny und dem Allgemeinen Vertreter des Landrates Jürgen Steinmetz.

 

 

 

Regionale Zusammenarbeit

 

Im Rahmen der Mitgliedschaft im Region Köln/Bonn e.V. besteht für den Rhein-Kreis Neuss der Zugang auf die beim Verein angesiedelten Beratungsstelle COMPASS (COMPetitiveness ASSistance).

 

Die zentrale Zielsetzung des Dienstleistungsangebots von COMPASS ist es, die regionale Nutzung von Förderprogrammen nachweislich zu erhöhen. Dies gilt insbesondere für den „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung“ (EFRE).

 

Hauptaufgaben von COMPASS sind die

-          Information, Beratung und Qualifizierung: Frühzeitige u. umfassende Informationen über Wettbewerbe, Ideen, Projekte, Veranstaltungen etc., sowie Workshopangebote „Fit für Förderung in der Region Köln/Bonn“ (ab Herbst 2008)

-          Koordinierung/Vernetzung: Innerhalb der Region (Kooperationen fördern) u. mit anderen Förderprogrammen

-          Unterstützung und Begleitung im Wettbewerbsverfahren: „Von der Idee zum Projekt“

-          Interessenvertretung nach außen (Besetzung Begleitausschuss, gegenüber Landesbehörden und -Ministerien u.a.)

 

Die Beratungsangebote können dabei nicht nur vom Rhein-Kreis Neuss, sondern auch von  den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie von im Rhein-Kreis Neuss ansässigen Unternehmen genutzt werden. Ein Instrumentarium von COMPASS ist eine Fördermitteldatenbank, in der 171 Programme der regionalen, nationalen und europäischen Struktur- und Wirtschaftsförderung aktuell erfasst sind und recherchiert werden können.

Um dieses spezielle Angebot zukünftig noch effizienter Nutzen zu können hat die Kreiswirtschaftsförderung am 27.01. gemeinsam mit COMPASS einen Workshop mit den Wirtschaftsförderungen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden durchgeführt.

In dem Workshop wurden die Teilnehmer in die Inhalte und in die Handhabung der Fördermitteldatenbank eingewiesen.

 

Ziel des Workshops war die Information der Wirtschaftsförderungen auf kommunaler Ebene; hierüber in der Intention, das Datenbankangebot als Instrument kennenzulernen, zu multiplizieren und im Rahmen von Beratungsgesprächen mit Unternehmen zu nutzen.

 

 

 

Kommunale Einkaufskooperation

 

Aufgrund auslaufender Verträge erfolgte Ende 2010 in Kooperation mit der Zentralen Submissionsstelle des Rhein-Kreises Neuss die 3. europaweite Ausschreibung für die einfache Briefzustellung für die über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Kreis Neuss mbH gebündelten Partner der kommunalen Einkaufsgemeinschaft.

 

Waren bei den beiden vorherigen europaweiten Ausschreibung in den Jahren 2006 und 2008  insgesamt 9  bzw. 12 Kommunen und Einrichtungen aus dem Rhein-Kreis Neuss beteiligt, so hat sich die Zahl der Partner bei der jetzigen Ausschreibung um 2 weitere Akteure erweitert. Erstmals dabei ist mit dem Kreis Viersen auch ein kommunaler Partner außerhalb des Rhein-Kreises Neuss.  Das Volumen der aktuellen Ausschreibung für die nunmehr beteiligten 14 Kommunen und Einrichtungen betrug insgesamt rund 2,2 Millionen Briefe.

 

Vertragspartner ist weiterhin die TNT Post, eine Tochtergesellschaft der holländischen Post, die den Zuschlag der Ausschreibung erhalten hat.