Betreff
Anfrage der Fraktion UWG/Die Aktive vom 06.04.2011 zu Bearbeitungszeiten von Sozial- und Pflegewohngeldanträgen
Vorlage
50/1122/XV/2011
Art
Anfrage (alt)

Sachverhalt:

Die Anfrage der Fraktion UWG/Die Aktive wird wie folgt beantwortet:

·         Mit wie viel neuen PWG- und Sozialhilfefällen wird in diesem Jahr gerechnet?

Basierend auf den Posteingängen (471, Stichtag 11.04.2011) werden für das Jahr 2011 statisch 1702 Neuanträge erwartet.

Basierend auf den Falllisten des Sozialamtes betrifft dies im Auswertungszeitraum 17.12.2010 bis 29.03.2011 324 Personen, hochgerechnet auf das Jahr 2011 mithin 1204 Personen, für die z. T. Pflegewohngeld, z. T. Sozialhilfe und z. T. beide Leistungen beantragt werden.

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass nicht jeder Antrag auch zu einer Leistungsgewährung führt. So sind mit Stand 29.03.2011 1480 Heimbewohner im laufenden Leistungsbezug (Sozialhilfe und/oder Pflegewohngeld).

Im Zeitraum Mai 2010 bis April 2011 waren 531 Zu- und 489 Abgänge aus laufenden Fällen zu verzeichnen. Dies korrespondiert mit der Durchschnittlichen Verweildauer von 37 Monaten im Leistungsbezug.

·         Wie hoch ist die normale Fallzahl eines Mitarbeiters?

Im Rhein-Kreis Neuss wird – anders als bei anderen Trägern – keine ganzheitliche Sachbearbeitung von Leistung und Heranziehung praktiziert, was – bestätigt durch die Gemeindeprüfungsanstalt – zu höherer Arbeitsqualität und höheren Rückeinnahmequoten führt. Insoweit ist eine Vergleichbarkeit mit anderen Sozialhilfeträgern nicht gegeben.

·         Wie hoch ist die aktuelle Fallzahl eines Mitarbeiters?

Bedingt durch die längerfristige Erkrankung eines Sachbearbeiters entfallen derzeit 172 laufende Leistungsbezieher auf eine Vollzeitstelle. Hinzu kommen 197 Anträge auf Pflegewohngeld und/oder Sozialhilfe von 113 Personen jährlich (Auswertung Mai 2010 bis April 2011), über die zu entscheiden ist.

·         Wie hoch wird die Fallzahl eines Mitarbeiters erwartet, im Hinblick auf neu hinzukommende Altenheime?

In diesen Berechnungen sind die 85 im Laufe des Jahres 2011 hinzu kommenden Pflegeplätze beim Malteserstift in Dormagen mit dem zu erwartenden Antragsaufkommen noch nicht berücksichtigt. Der Quotient aus Leistungsempfängern zu Lasten des Rhein-Kreises Neuss und den im Kreisgebiet vorhandenen Heimplätzen beträgt derzeit 47%. Mithin ist für 2011 ein Zuwachs an weiteren 40 Leistungsbeziehern zu erwarten, was einer Erhöhung um 5 Leistungsbezieher je Vollzeitsachbearbeiter entspricht.

Des Weiteren sind der Heimaufsicht Bauvorhaben in einer Größenordnung von 270 Pflegeplätzen bekannt, die bislang noch nicht realisiert wurden.

·         Was wird geplant und unternommen und welche Ziele werden gesetzt (z. B. in welchem Zeitrahmen, mit wie viel Mitarbeitern und welchen Kosten) um diese Problematik zu beheben?

Im Sachbereich Heimpflege sind (- ohne Unterhaltsheranziehung) 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (bei 9,6 Vollzeitäquivalente) eingesetzt. Wegen der individuell unterschiedlich komplexen Fälle ist eine Zielvorgabe nicht adäquat. Die Mitarbeiterzahl ist durch eine interne Ausschreibung aktuell mit einer zusätzlichen Vollzeitstelle verstärkt worden.