Betreff
Erklärung für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Rhein-Kreis Neuss - Beitrag des Kreismedienzentrums
Vorlage
40/1839/XV/2012
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Sachverhalt:

Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 10.12.2008 einstimmig eine Erklärung für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Rhein-Kreis Neuss verabschiedet. Die Erklärung sieht u. a. vor, dass im Medienzentrum des Rhein-Kreises Neuss ergänzend zur Sammlung von Materialien/Medien zu den Themen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Zusammenarbeit mit dem Schulamt für den Rhein-Kreis Neuss Fortbildungen, insbesondere Lehrerfortbildungen, zu diesen Themen durchgeführt werden.

 

In der Sitzung des Schulausschusses am 23.01.2012 wurde den Mitgliedern u. a. die Arbeit des Netzwerkes „s.i.n.us – sicher im Netz unterwegs“ vorgestellt. Der Geschäftsführer des Netzwerkes, Herr Schalis, gab einen aktuellen Sachstandsbericht und einen Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen des Netzwerkes, insbesondere auf eine Veranstaltung zum Themenbereich „Rechtsextremismus und Internet“. 

 

Der Kulturausschuss fasste unter TOP 12 seiner 7. Sitzung am 14.02.2012 (Rechtsextremismus, hier: Antrag der FDP- und der CDU-Fraktion vom 03.02.2012 für die Sitzung des Kulturausschusses am 14.02.2012, Vorlage: 40/1699/XV/2012) den folgenden Beschluss:

„Der Kulturausschuss begrüßte grundsätzlich den Antrag der FDP- und CDU-Fraktion,

im Kreismedienzentrum weitere Anstrengungen zu unternehmen, um aktuelle und geeignete

Medien, Materialien und Projekte, die sich gegen jegliche Form von Extremismus,

Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus richten, für verschiedene Adressaten

bereitzustellen. Es wurde angeregt, hierzu besondere Werbemaßnahmen vorzusehen,

um diese Medien zielgerichtet bekannt zu machen. Wenn möglich, sollten einzelne

Medien den Adressaten kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Hierzu sollte im

Haushalt ein Beitrag von 2.000,- € zusätzlich bereitgestellt werden.

Der Kulturausschuss verwies den Antrag an den Finanzausschuss und empfahl eine

positive Beratung.“

 

In einer ersten Maßnahme führte das Medienzentrum am 29.03.2012 eine Veranstaltung zum Thema „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ durch, an der Vertreterinnen und Vertreter von über 30 verschiedenen Institutionen aus dem Rhein-Kreis Neuss teilnahmen. Rechtsextremisten sprechen seit Jahren vor allem junge Menschen mit einer breiten Palette von Aktivitäten und Medien an, die diese für die rechtsextremistische Szene ködern soll. In diesem Zuge ist eine „Erlebniswelt Rechtsextremismus“ entstanden, in der Lebensgefühl, Freizeitaktivitäten und menschenverachtende Botschaften verschmelzen. Rockmusik diverser Stile, aufwändig gestaltete Websites und Jugendzeitschriften in modernen Designs stehen als Träger rechtsextremistischer Inhalte im Mittelpunkt. In dieser Erlebniswelt sind nicht nur Feindbilder und Gewalt allgegenwärtig, sondern auch Botschaften, die "Kameradschaft" und Zusammenhalt in unsicheren Zeiten versprechen. Dr. Thomas Grumke, wissenschaftlicher Referent in der Abteilung Verfassungsschutz des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW analysierte die rechtsextremistische Erlebniswelt anhand zahlreicher Audio- und Videobeispiele und arbeitete heraus, mit welchen Methoden und Mitteln Rechtsextremisten im 21. Jahrhundert operieren. Die Kopie eines Presseberichtes über die Veranstaltung (Artikel aus der Neuß-Grevenbroicher Zeitung vom 30.03.2012) ist als Anlage beigefügt.

 

Darüber hinaus wurden bereits begleitend erste aktuelle Medien (z. B. Kurzspielfim „Der kleine Nazi“, Stichworte: Nationalsozialismus, Familie, deutsche Geschichte, Symbole, Generationenkonflikt) erworben. In den nächsten Wochen wird der neue Bestand gezielt durch einen Newsletter und Anschreiben an die Schulen und Jugendeinrichtungen im Rhein-Kreis Neuss beworben werden und bei den weiteren themenbezogenen Veranstaltungen vorgehalten werden.