Beschlussempfehlung:
Der SGA nimmt das vorgelegte Konzept
zur Umsetzung präventiver Hausbesuche im Rhein-Kreis Neuss zustimmend zur
Kenntnis. Auch das vorgesehene Finanzierungskonzept wird befürwortet. Es sieht
eine Drittelfinanzierung vor (Rhein-Kreis Neuss sowie zwei weitere Partner).
Werden diese Partner nicht für die Co-Finanzierung gewonnen, wird das Projekt
nicht stattfinden. Der SGA beschließt, das Projekt auf die so genannte
Wunschliste für das HH-Jahr 2013 zu setzen.
Sachverhalt:
Seit
2006 engagiert sich der Rhein-Kreis Neuss auf dem Gebiet der
Gesundheitsförderung im Alter. Hintergrund ist eine zunehmende Verschiebung der
Bevölkerungsstruktur in Richtung Alter mit den damit verbundenen
Herausforderungen. Um das System langfristig finanzierbar zu halten, bedarf es
der Erschließung präventiver Potenziale im Alter.
Projekte
zur Sturzprävention sowie zur
Optimierung von Zahngesundheit und Mundhygiene wurden seitdem auf den Weg
gebracht. 2010 wurde schließlich das Aktionsprogramm „Gesundheitsförderung im
Alter“ vom SGA und von der Gesundheitskonferenz verabschiedet. Dieses
Aktionsprogramm sieht u. a. als eine Handlungsoption die Umsetzung präventiver
Hausbesuche vor. Das Gesundheitsamt hat jetzt mit Unterstützung durch den
Arbeitskreis „Gesundheitsförderung im Alter“ ein Umsetzungskonzept erarbeitet.
Dieses Konzept ist als Anlage beigefügt.
Stichwortartig
werden im Folgenden die wesentlichen Merkmale dieses Konzeptes genannt:
Strukturen
/ Abläufe
- Mit
dem Konzept „präv. HB“ werden keine neuen Strukturen geschaffen. Dieses Modul
der aufsuchenden Altenhilfe wird stattdessen vorhandene Beratungs- und
Hilfsstrukturen ergänzen.
- Bereits
existierende Beratungsstellen im Stadtteil (oder ähnliche Einrichtungen)
koordinieren die präventiven Hausbesuche (dafür müssen Finanzressourcen zur
Verfügung gestellt werden - siehe Konzeptentwurf).
- Fachkräfte
führen Besuche durch, zuvor Ankündigung durch städtisches Anschreiben (mit Bild
der Besuchsperson).
Ziele
- Die
Selbstständigkeit älterer Menschen wird erhalten und somit der Verbleib in der
gewohnten häuslichen Umgebung möglichst lange ermöglicht.
- Soziale
Teilhabe findet (wieder) statt.
- Die
örtliche Vernetzung der Hilfsstrukturen wird optimiert (sofern möglich).
- Hilfen
sind bekannt und werden bei Bedarf in Anspruch genommen (z.B. Kurse zur
Sturzprävention).
- Die
Kosten der Heimunterbringung sinken ab dem dritten Projektjahr.
Ganz
wichtig:
- Die
Besuche sind selbstverständlich freiwillig und für die Seniorinnen und Senioren
kostenlos.
Weitere Details sind dem
Konzeptentwurf zu entnehmen.
Das Gesundheitsamt und das Sozialamt
überlegen derzeit gemeinsam, wie die Projekte "Präventive
Hausbesuche" und „Betreutes Wohnen zu Hause“ verknüpft werden können.
Beide Projekte weisen große Schnittmengen auf, daher erscheint eine gemeinsame
oder zumindest aufeinander abgestimmte Vorgehensweise in hohem Maße sinnvoll zu
sein