Verhältnis der ambulanten Hilfen zu den stationären Hilfen
Beschlussempfehlung:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Den Pressebericht der Stadt Monheim vom 06.05.13 (Westdeutsche Zeitung)
zum Projekt MoKi – Monheim für Kinder,
der insbesondere die Präventionsarbeit der Stadt sowie das dortige Verhältnis
der ambulanten zu den stationären Hilfen darstellt, hat das Kreisjugendamt
Neuss zum Anlass genommen, noch einmal die eigene Situation zu betrachten.
Auch das KJA Neuss hat sich zum Ziel gesetzt, präventiv zu arbeiten und
die ambulanten Hilfen auszubauen, um auf diese Weise einer Erhöhung der
Fallzahlen im stationären Bereich entgegenzuwirken.
Bzgl. der Fallzahlen wurden die Zahlen des Vergleichsringes Jugendhilfe
bei der KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement) von 2011
zugrunde gelegt.
Hinweis: Die
Fallzahlen für die KGST-Auswertung für 2012 werden zurzeit zusammengetragen und
werden im Laufe des Juni/Juli von der KGSt ausgewertet. Ein entsprechender Bericht
und Vorstellung der Ergebnisse werden voraussichtlich in der nächsten Sitzung
folgen!
Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass das Kreisjugendamt Neuss schon
seit einigen Jahren erfolgreich Präventionsarbeit leistet. Das Baby-Begrüßungspaket, die Fachstelle Frühe Hilfen sowie die
Zusammenarbeit mit Familienhebammen, die
zurzeit ausgebaut wird, sind Maßnahmen zur Prävention, die im Bereich des KJA
seit Jahren eingesetzt werden; Berichte hierüber erfolgen und erfolgten
regelmäßig im Jugendhilfeausschuss.
Zum Verhältnis der Fallzahlen – hier für 2011 – ergehen folgende Infos:
ambulant 176 Fälle
stationär 116 Fälle, davon 74
Vollzeitpflegefälle
Þ Verhältnis ambulant : stationär ≈
60,3
% : 39,7 %
das ist schon besser als
der Landesdurchschnitt (s. Pressebericht Monheim): 56 % : 44 %
Besonderheit im Rhein-Kreis Neuss:
Die Belastung mit sogenannten „Fremdfällen“ ist besonders hoch – es
handelt sich um Fälle, für die das Kreisjugendamt kraft Gesetzes zuständig wird, wenn umliegende Jugendämter
Pflegepersonen aus Jüchen, Rommerskirchen und Korschenbroich für die
Unterbringung von Pflegekindern nutzen, diese mindestens 2 Jahre dort leben und
auf Dauer in der Pflegefamilie verbleiben sollen.
In 2011 wurden 44 Fälle von anderen Jugendämtern übernommen, ≈ 60
% der Vollzeitpflegefälle!
Wenn man diese Fälle von den o. g. stationären Fällen abrechnet, ist
das Verhältnis von ambulanten zu stationären Fällen beim Rhein-Kreis Neuss
deutlich besser: 71 % (amb.) : 29 %
(stat.).
Hier zeigt sich sogar ein besseres Verhältnis als bei der Stadt Monheim
(70 : 30).
Insofern kann das Anliegen des Kreisjugendamtes, frühzeitig ambulante
Hilfen zu gewähren, um dadurch zumindest teilweise stationäre Hilfen zu
vermeiden, durchaus als erfolgreich betrachtet werden.