Betreff
Präventionsarbeit in der Jugendhilfe;
Verhältnis der ambulanten Hilfen zu den stationären Hilfen
Vorlage
51/2571/XV/2013
Art
Beschlussvorlage

Beschlussempfehlung:

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

 

 


Sachverhalt:

Den Pressebericht der Stadt Monheim vom 06.05.13 (Westdeutsche Zeitung) zum Projekt MoKi – Monheim für Kinder, der insbesondere die Präventionsarbeit der Stadt sowie das dortige Verhältnis der ambulanten zu den stationären Hilfen darstellt, hat das Kreisjugendamt Neuss zum Anlass genommen, noch einmal die eigene Situation zu betrachten.

Auch das KJA Neuss hat sich zum Ziel gesetzt, präventiv zu arbeiten und die ambulanten Hilfen auszubauen, um auf diese Weise einer Erhöhung der Fallzahlen im stationären Bereich entgegenzuwirken.

 

Bzgl. der Fallzahlen wurden die Zahlen des Vergleichsringes Jugendhilfe bei der KGSt (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement) von 2011 zugrunde gelegt.

Hinweis: Die Fallzahlen für die KGST-Auswertung für 2012 werden zurzeit zusammengetragen und werden im Laufe des Juni/Juli von der KGSt ausgewertet. Ein entsprechender Bericht und Vorstellung der Ergebnisse werden voraussichtlich in der nächsten Sitzung folgen!

 

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass das Kreisjugendamt Neuss schon seit einigen Jahren erfolgreich Präventionsarbeit leistet. Das Baby-Begrüßungspaket, die Fachstelle Frühe Hilfen sowie die Zusammenarbeit mit Familienhebammen, die zurzeit ausgebaut wird, sind Maßnahmen zur Prävention, die im Bereich des KJA seit Jahren eingesetzt werden; Berichte hierüber erfolgen und erfolgten regelmäßig im Jugendhilfeausschuss.

 

Zum Verhältnis der Fallzahlen – hier für 2011 – ergehen folgende Infos:

ambulant      176 Fälle

stationär       116 Fälle, davon 74 Vollzeitpflegefälle

Þ Verhältnis ambulant : stationär ≈ 60,3 % : 39,7 % 

das ist schon besser als der Landesdurchschnitt (s. Pressebericht Monheim): 56 % : 44 %

Besonderheit im Rhein-Kreis Neuss:

Die Belastung mit sogenannten „Fremdfällen“ ist besonders hoch – es handelt sich um Fälle, für die das Kreisjugendamt kraft Gesetzes zuständig wird, wenn umliegende Jugendämter Pflegepersonen aus Jüchen, Rommerskirchen und Korschenbroich für die Unterbringung von Pflegekindern nutzen, diese mindestens 2 Jahre dort leben und auf Dauer in der Pflegefamilie verbleiben sollen. 

In 2011 wurden 44 Fälle von anderen Jugendämtern übernommen, ≈ 60 % der Vollzeitpflegefälle!

 

Wenn man diese Fälle von den o. g. stationären Fällen abrechnet, ist das Verhältnis von ambulanten zu stationären Fällen beim Rhein-Kreis Neuss deutlich besser: 71 % (amb.) : 29 % (stat.).          

 

Hier zeigt sich sogar ein besseres Verhältnis als bei der Stadt Monheim (70 : 30).

 

Insofern kann das Anliegen des Kreisjugendamtes, frühzeitig ambulante Hilfen zu gewähren, um dadurch zumindest teilweise stationäre Hilfen zu vermeiden, durchaus als erfolgreich betrachtet werden.