Betreff
Sachstandsbericht Grundwasser
Vorlage
68/2827/XV/2013
Aktenzeichen
68.0
Art
Bericht

Sachverhalt:

Zuletzt wurde in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 04.06.2013 berichtet. Danach hat sich der Sachverhalt wie folgt entwickelt:

 

  1. Kappung von Grundwasserspitzen in Dormagen-Gohr

Um das entwickelte Kappungsmodell zu realisieren, müssen sich bis zum Jahresende mind. 150 Betroffene vertraglich verpflichten, sich mit 70 % an den Investitions- und 80 % an den Betriebskosten zu beteiligen. Die unter der Moderation des ehemaligen Bürgermeisters, Herrn Rainer Hausschild, gebildete Arbeitsgruppe aus Vertretern der Stadt- und Kreisverwaltung sowie des Erftverbandes hat am 15.05.2013 eine gut besuchte Bürgerversammlung durchgeführt, in der das Projekt und die dafür entwickelten Beteiligungsverträge vorgestellt wurden. Anschließend besuchten Motivationsteams der Bürgerinitiative Arche Gohr die Betroffenen, um offene Fragen zu klären und für eine Beteiligung zu werben. Daraufhin wurden bis Mitte Oktober etwas mehr als die Hälfte der notwendigen Beteiligungsverträge geschlossen. Da dies für eine Realisierung noch nicht reicht, wurden die Betroffenen in einem von Herrn Bürgermeister Hoffmann unterzeichneten Schreiben erneut um Beteiligung gebeten. Auch wurde eine weitere Besuchsrunde durch die Motivationsteams der Bürgerinitiative veranlasst und eine Bürgersprechstunde mit dem Leiter der Arbeitsgruppe, Herrn Hausschild, angeboten. Die Ergebnisse dieser Bemühungen bleiben zunächst abzuwarten.

 

  1. Düsensauginfiltration

Im letzten Sachstandsbericht war bereits ausgeführt, dass die Versuchsreihen zur herkömmlichen Grundwasserabsenkung mit 4 Schwerkraftbrunnen sowie die DSI-Reinfiltration durch Brunnen vom Typ Glindow, als Alternative zur Ableitung des Förderwassers in den Fluitbach, erfolgreich durchgeführt wurden. Zwischenzeitlich erfolgte auch eine Versuchsreihe mit den DSI-Reinfiltrationseinheiten vom Typ Brandenburg (Grundwasserabsenkung und Reinfiltration kombiniert in einem Brunnenbauwerk). Dabei stellte sich heraus, dass die installierte Pumpenleistung nicht ausreichend war. Sie wird derzeit erhöht, anschließend finden weitere Versuchsreihen statt.

 

Die Untersuchung zur Dokumentation des energetischen Einsparpotentials kann erst nach erfolgreicher Durchführung der Versuchsreihe mit den Brunnen vom Typ Brandenburg abgeschlossen werden.

 

In die wissenschaftliche DSI-Forschung und Begleitung der Korschenbroicher Versuche ist nun auch die niederländische (Umwelt-)Stiftung O2dit (www.dsi-infiltratie.nl). eingebunden. Daran sind auch die Universitäten Utrecht und Delft beteiligt. In abgestimmter wissenschaftlicher Arbeit sollen die naturwissenschaftlichen Hintergründe der DSI erforscht und nachgewiesen werden.

 

Ausblick:

Nach Abschluss und Auswertung der Versuchsreihen in Korschenbroich ist die Langzeittauglichkeit der Förder- und Infiltrationskomponenten nachzuweisen. Mit einem Abschluss des Versuchsbetriebes ist erst gegen 2014 zu rechnen. Erst danach können belastbare Aussagen zur Geeignetheit der DSI und zu den Investitions- und Betriebskosten erwartet werden.