Beschlussempfehlung:
Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Seit dem 1. Mai 2014 beteiligt sich der
Rhein-Kreis Neuss an der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss
(KAoA)“ und hat dazu ein Kommunales Koordinierungsbüro im Amt für Schulen und
Kultur eingerichtet, um den
Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf nachhaltig zu verbessern.
Das Kommunale Koordinierungsbüro ist seit dem 1. Oktober 2014 komplett
besetzt.
Zum Schuljahr 2014/2015 ist der RKN mit 7 ausgewählten Schulen aller
Schulformen in der so genannten 3. Welle der Landesinitiative gestartet. Die
erste Welle betraf vor ungefähr drei Jahren den Start der auserwählten
Referenzkommunen, die 2. Welle den Einstieg weiterer Städte und Kommunen des
Landes NRW ein Jahr später.
Im Rhein-Kreis Neuss beteiligen sich folgende Schulen:
- Joseph-Beuys-Schule
in Neuss (Förderschule)
- Hauptschule
Korschenbroich
- Hauptschule
Grevenbroich
- Maximilian-Kolbe-Schule
in Neuss (Hauptschule)
- Realschule
am Sportpark in Dormagen
- Gesamtschule
an der Erft in Neuss
- Pascal-Gymnasium
in Grevenbroich
Neu an dieser Landesinitiative ist, dass
- erstmalig
alle Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden Schulen in ein
landesweites Berufs- und Studienorientierungsprogramm einbezogen werden
und nicht nur benachteiligte Jugendliche,
- das Thema
der Berufsorientierung erstmalig in alle schulischen Fachbereiche
curricular eingebunden wird,
- das
umzusetzende KAoA-Instrumentarium in seiner Art und seinem Umfang genau
definiert ist,
- bereits
in den 8. Klassen gestartet wird,
- eine
persönliche Beratung jedes Schülers verbindlich wird,
- diese
Summe der Beratungen in einer Anschlussvereinbarung mündet und
festgehalten wird.
Um diesen neuen Gedanken gerecht zu werden, wurde versucht, nach
Möglichkeit im ersten Schritt bereits alle Schulformen im Rhein-Kreis Neuss
einzubeziehen, um mit diesen erste Erfahrungen zu sammeln. Zudem wurde sowohl
ein neuer Beirat Schule – Beruf als auch ein KAoA-Lenkungskreis ins Leben
gerufen und etabliert. Diese sollen gesetzte Themen erarbeiten, die
Koordinierungsarbeit begleiten und beraten und die Wege und Maßnahmen zuletzt
beschließen. Der Beirat und der Lenkungskreis haben bereits getagt und werden
je nach Bedarf und Notwendigkeit einberufen.
Im September 2014 fand für alle weiterführenden Schulen im RKN eine
Auftaktveranstaltung der Bezirksregierung Düsseldorf gemeinsam mit der
Kommunalen Koordinierung des Rhein-Kreis Neuss statt, an der die Schulleiter
und deren Berufs- und Studienkoordinatoren über das neue Programm, dessen
Instrumentarium und die landesweite Umsetzung an den Schulen informiert wurden.
Parallel wurde im Rhein-Kreis Neuss mit dem Aufbau der ersten beiden
definierten Instrumente für die 8. Klassen gestartet – der Potenzialanalyse und
den Berufsfelderkundungen.
Potenzialanalyse
Hintergrund – Für reflektierte
Berufs- und Studienwahlentscheidungen und zur Entwicklung von realistischen
Ausbildungsperspektiven, wird mit einer Potenzialanalyse gestartet. Diese
ermittelt bei jedem Achtklässler eintägig Stärken und Potenziale und legt somit
den Grundstein für weitere Schritte und Interessen in der Berufs- und
Studienorientierung.
Umsetzungsstatus – Zur Umsetzung
der Potenzialanalyse müssen über ein europaweites Ausschreibungsverfahren die
Träger gefunden und benannt werden. An diesem Ausschreibungsverfahren hat sich
der Rhein-Kreis Neuss durch die LGH (Landesgewerbeförderungsstelle des
NRW-Handwerks) beteiligt. Nach Bekanntmachung der Ausschreibungsmerkmale und
des Leistungskataloges in der 42. Kalenderwoche 2014, können nun die Träger
ihre Konzepte bis Anfang Dezember einreichen und sich auf die benannten Lose
bewerben.
Planung – Spätestens im März 2015 soll mit der
Umsetzung der ersten Potenzialanalysen an den Schulen begonnen und spätestens
im Mai 2015 beendet werden.
Berufsfelderkundungen
(BFE)
Hintergrund – BFE dienen einer ersten persönlichen
Orientierung der Jugendlichen in der Berufswelt, indem sie einen Tag lang in
einem Unternehmen Abläufe, Erfordernisse und Strukturen kennen lernen, die das
einzelne Berufsfeld mit sich bringt. Erste kleine Tätigkeiten verankern die
Eindrücke mit Erlebnissen.
Umsetzungsstatus – Für das
Matching von BFE-Angebot und Nachfrage, soll eine Online-Plattform etabliert
werden, auf der sich alle Parteien austauschen und finden können. Diese wird
bereits nach bekanntem Schema einer Referenzkommune durch einen IT-Dienstleister geplant und umgesetzt
und gemeinschaftlich für vier angrenzende Kommunen (Krefeld, Mönchengladbach,
Kreis Viersen und Rhein-Kreis Neuss) adaptiert.
Planung – Bereits in der 2. Schuljahreshälfte
2014/15 sollen die ersten BFE angeboten und von den Schulen und Schülern
wahrgenommen werden. Zudem sind gemeinsam mit der IHK Niederrhein und mit der
Kreishandwerkerschaft Niederrhein Auftaktveranstaltungen für
Wirtschaftsunternehmen, Kammern und Verbände geplant. Die Terminierung der BFE
sollen sich an bekannten etablierten Aktionstagen (Girl’s Day und Check-In-Day)
zeitlich orientieren und angeboten werden (s. auch die beigefügte Anlage).
Parallel ist es Aufgabe der Kommunalen Koordinierung, die Aktivitäten im
Schuljahr 2015/16 vorzubereiten und weitere Schulen für KAoA zu gewinnen.