Sachverhalt:
Die Anfrage der Anfrage der Fraktion DIE LINKE/Piraten im Rhein-Kreis Neuss
an den Sozial- und
Gesundheitsausschuss am 20.11.2014 zur Beratung und Prävention bei
HIV-Infektion bzw. Erkrankung im Rhein-Kreis Neuss wird
wie folgt beantwortet:
Zu 1.
Gemäß § 7 (3) Infektionsschutzgesetz ist der direkte oder indirekte Nachweis von HIV nichtnamentlich zu melden. Die Mitteilungen des Gesundheitsamtes basieren auf den dementsprechend veröffentlichten Zahlen.
Eine regionale Zuordnung ist hierbei nur über die ersten drei Ziffern der Postleitzahl möglich. Somit lassen sich auch Fallzahlen nicht ausschließlich auf den Rhein-Kreis Neuss beziehen.
Zu 2.
Generelle gibt es zu
allen Hausärzten im Rhein-Kreis Neuss gute Kontakte. Eine sehr fruchtbare
Zusammenarbeit hat sich aber insbesondere zu dem niedergelassen Facharzt für
Innere Medizin, Herrn Dr. Robert Baumann, in Neuss entwickelt, der die einzige
HIV-Schwerpunktpraxis im Kreis besitzt.
Aktuell lässt sich
ein Interview mit Dr. Baumann im Rahmen des Internet-Auftrittes des Gesundheitsamtes
unter http://www.rhein-kreis-neuss.de/de/themen/gesundheit/gesundheitskalender-2014/dezember.html
abrufen.
Zu 3.
Die Betroffenen, Angehörigen und Freunde von Betroffenen sowie alle interessierten Bürger können sich vertraulich an die Aidsberaterin des Gesundheitsamtes wenden.
Im Jahr 2013 wurden beim Rhein-Kreis Neuss insgesamt 467 Tests, davon mit 5 mit positivem Ergebnis durchgeführt.
Des Weiteren wurden insgesamt 19 Gespräche mit Betroffenen sowie ca. 200
sonstige Gespräche Beratungssgespräche geführt.
Auf die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Baumann wurde bereits hingewiesen.
Zu 4.
Präventionsmaßnahmen werden von der Aidsberaterin des
Rhein-Kreises angeboten und auf Anfrage unterschiedlicher Einrichtungen und
Institutionen durchgeführt.
Insgesamt fanden im Jahre 2013 ca. 90 Veranstaltungen / Aktionen in Form von
Seminaren, Vorträgen, Workshops und Projekten statt. Mit der Aufführung von
Theaterspielen in Schulen und Jugendeinrichtungen wurden so etwa 3.250
Schülerinnen und Schüler erreicht.
Weitere etwa 550 Schülerinnen und Schüler wurden mit dem Projekt „Komm auf
Tour“ erreicht.
Zu 5.
Die Pflegebestimmungen richten sich nach den allgemein
gültigen Hygienevorschriften, die bereits im „normalen Pflegealltag“
Berücksichtigung finden.
Zudem sind durch die neuen Therapien HIV-Positive und Aidskranke derzeit länger
in einem besseren gesundheitlichen Zustand, so dass sich die Pflegesituation
erst viel später ergibt.