Betreff
Beratung und Prävention bei HIV-Infektion bzw. Erkrankung im Rhein-Kreis Neuss
Vorlage
53/0321/XVI/2014
Art
Anfrage (alt)

Sachverhalt:

Die Anfrage der Anfrage der Fraktion DIE LINKE/Piraten im Rhein-Kreis Neuss

an den Sozial- und Gesundheitsausschuss am 20.11.2014 zur Beratung und Prävention bei HIV-Infektion bzw. Erkrankung im Rhein-Kreis Neuss wird wie folgt beantwortet:

 

Zu 1.

 

Gemäß § 7 (3) Infektionsschutzgesetz ist der direkte oder indirekte Nachweis von HIV nichtnamentlich zu melden. Die Mitteilungen des Gesundheitsamtes basieren auf den dementsprechend veröffentlichten Zahlen.

 

Eine regionale Zuordnung ist hierbei nur über die ersten drei Ziffern der Postleitzahl möglich. Somit lassen sich auch Fallzahlen nicht ausschließlich auf den Rhein-Kreis Neuss beziehen.

 

 

Zu 2.

 

Generelle gibt es zu allen Hausärzten im Rhein-Kreis Neuss gute Kontakte. Eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit hat sich aber insbesondere zu dem niedergelassen Facharzt für Innere Medizin, Herrn Dr. Robert Baumann, in Neuss entwickelt, der die einzige HIV-Schwerpunktpraxis im Kreis besitzt.

Aktuell lässt sich ein Interview mit Dr. Baumann im Rahmen des Internet-Auftrittes des Gesundheitsamtes unter http://www.rhein-kreis-neuss.de/de/themen/gesundheit/gesundheitskalender-2014/dezember.html abrufen.

 

 

Zu 3.

 

Die Betroffenen, Angehörigen und Freunde von Betroffenen sowie alle interessierten Bürger können sich vertraulich an die Aidsberaterin des Gesundheitsamtes wenden.


Im Jahr 2013 wurden beim Rhein-Kreis Neuss insgesamt 467 Tests, davon  mit 5 mit positivem Ergebnis durchgeführt. Des Weiteren wurden insgesamt 19 Gespräche mit Betroffenen sowie ca. 200 sonstige Gespräche Beratungssgespräche geführt.

Auf die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Baumann wurde bereits hingewiesen.

 

Zu 4.

 

Präventionsmaßnahmen werden von der Aidsberaterin des Rhein-Kreises angeboten und auf Anfrage unterschiedlicher Einrichtungen und Institutionen durchgeführt.

Insgesamt fanden im Jahre 2013 ca. 90 Veranstaltungen / Aktionen in Form von Seminaren, Vorträgen, Workshops und Projekten statt. Mit der Aufführung von Theaterspielen in Schulen und Jugendeinrichtungen wurden so etwa 3.250 Schülerinnen und Schüler erreicht.
Weitere etwa 550 Schülerinnen und Schüler wurden mit dem Projekt „Komm auf Tour“ erreicht.

Zu 5.

 

Die Pflegebestimmungen richten sich nach den allgemein gültigen Hygienevorschriften, die bereits im „normalen Pflegealltag“ Berücksichtigung finden.
Zudem sind durch die neuen Therapien HIV-Positive und Aidskranke derzeit länger in einem besseren gesundheitlichen Zustand, so dass sich die Pflegesituation erst viel später ergibt.