Betreff
Bericht der Stiftung Schloss Dyck
Vorlage
40/0408/XVI/2015
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Stiftung Schloss Dyck zur Kenntnis.


Sachverhalt:

1. Bericht 2014

 

Mit rund 230.000 Besuchern erreichte die Stiftung Schloss Dyck im Jahr 2014 das beste Ergebnis der letzten fünf Jahre (Anlage). Im Durchschnitt der letzten Jahre lag die Besucherzahl bei rund 200.000, das Jahr 2014 lockte somit rund 15 % mehr Besucher in die Anlagen von Schloss Dyck.

 

In den letzten Jahren hat die Stiftung intensiv an den Angeboten von Ausstellungen, der Qualität der Veranstaltungen und am Pflegezustand von Schloss und Park gearbeitet sowie eine eigene Gastronomie entwickelt. Der Vorstand geht davon aus, dass sich dieses ausgezahlt hat.

 

Bei den Veranstaltungen war die am dritten Advent zu Ende gegangene Schlossweihnacht ein großer Erfolg. Mit rund 44.000 Besuchern hat sich die Schlossweihnacht zur besucherstärksten Veranstaltung entwickelt. Insgesamt ist die Stiftung mit den Veranstaltungen zufrieden, mit der illumina, den Classic Days, den Gartenfestivals, dem Familienfest und den Konzertveranstaltungen wird ein abwechslungsreiches Programm geboten.

 

Positiv sieht die Stiftung das zunehmende ehrenamtliche Engagement sowohl bei großen als auch bei kleineren Veranstaltungen. Ob beim Familienfest des Rhein-Kreises Neuss, bei den Classic Days, den Schlosskonzerten der Freunde und Förderer, dem Niederrhein-Musikfestival oder dem Schlosslauf, immer mehr Menschen engagieren sich in Schloss Dyck.

 

Im von Fürst Joseph vor knapp 200 Jahren angelegten Landschaftspark hat die Stiftung mit rund 300.000 Blumenzwiebeln und mit einer der größten Hortensiensammlungen Deutschlands besondere Akzente gesetzt. Der Sturm Ela hat Schäden angerichtet, im Vergleich zu anderen Parkanlagen sind diese jedoch als verhältnismäßig gering einzustufen. Vorstand und Parkleitung gehen davon aus, dass die seit mehr als 10 Jahren intensive Großbaumpflege im Park von Schloss Dyck größere Schäden verhindert hat. Die Stiftung Schloss Dyck betreibt gezielt eine Baumpflege, die über die Pflege zur Erhaltung der Verkehrssicherungspflicht hinausgeht. So werden regelmäßig Kronenrückschnitte bei einzelnen Großbäumen durchgeführt, um Windlasten zu reduzieren. Die Spendenbereitschaft für das Nachpflanzen von Bäumen hat sich sehr positiv entwickelt.

 

Im Schloss hat sich die Ausstellungsreihe Gartenfokus, in der in diesem Jahr Fotografien japanischer Gärten gezeigt wurden, erfolgreich etabliert. Aufgrund der positiven Resonanz der Besucher wird die Stiftung dieses in den kommenden Jahren fortsetzen und plant deshalb im Schloss keine neuen Ausstellungen zur modernen Kunst.

 

Mit den Angeboten an Spielmöglichkeiten für Kinder und dem im Frühjahr unter der Regie der Stiftung neu eröffneten Restaurant Botanica hat die Stiftung ein Angebot für eine breite Zielgruppe entwickelt. Besonders die sehr positive Resonanz auf das Botanica hat die Erwartungen der Stiftung übertroffen.

 

Als Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur und Träger des Europäischen Gartennetzwerkes EGHN stehen die vielfältigen Aktivitäten zur Gartenkultur für die Stiftung deutlich an erster Stelle. Die Verleihung des Europäischen Gartenpreises ist nach fünf Jahren nun etabliert und fand nahezu bundesweit in vielen Medien Erwähnung. Die Vermarktung von Gärten über das EGHN konnte weiter entwickelt werden. So wurde z.B. ein Gartenreiseführer für die Region Bretagne mit Mitteln des dortigen Tourismusverbandes herausgegeben. Das von der EU geförderte Projekt Hybrid Parks wurde mit einer Konferenz in Köln abgeschlossen. Infos dazu sind unter www.hybridparks.eu zu finden. Bundesweit hat die Stiftung als Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur unter anderem durch das touristische Projekt Gartenkulturreisen zwischen Rhein und Weser ebenfalls deutlich an Bekanntheit gewonnen. Darüber hinaus wurde der Vorstand der Stiftung im Oktober von 16 Landesverbänden zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur gewählt. Die damit verbundene Funktion steht in engem Zusammenhang mit den Inhalten der Stiftung und hilft die Bekanntheit von Schloss Dyck weiter zu stärken.

 

Insgesamt hat die Stiftung Schloss Dyck das bereits zur Stiftungsgründung formulierte Ziel erreicht, als Kultureinrichtung ohne feste öffentliche Zuschüsse für den laufenden Betrieb auszukommen. Der Stiftungsrat hat in diesem Jahr das zweite Mal in Folge ein positives Jahresergebnis feststellen können.

 

Aus Sicht des Vorstandes wurde dieses vor allem durch die guten Rahmenbedingen, die die Stifter mit den Investitionszuschüssen, dem eingebrachten Stiftungskapital und der Finanzierung der gut 10-jährigen Aufbauphase geschaffen haben. Der Rhein-Kreis Neuss hat dazu einen maßgeblichen Anteil beigesteuert und hilft auch der Stiftung heute z.B. bei der Finanzierung und Abwicklung der noch laufenden Sanierungsarbeiten.

 

Dennoch ist das Erreichen der schwarzen Null für die Stiftung alles andere als leicht. Wer die Erfüllung seines Stiftungszweckes aus Stiftungskapitalzinsen finanzieren muss, hat es bei der derzeitigen Zinslage schwer. Die Stiftung Schloss Dyck hat hier sehr frühzeitig gegengesteuert und die eigene Ertragskraft mit umfangreichen Maßnahmen gestärkt. Wenn das Modell des zuschussfreien Betriebs auch in Zukunft erfolgreich sein soll, braucht die Stiftung aus Sicht des Vorstandes sowohl Personen als auch Organisationen, die sich für die Sache begeistern und unterstützen. Um die kulturhistorisch bedeutende Anlage im Rhein-Kreis Neuss dauerhaft erfolgreich entwickeln zu können, braucht es viele Besucher, engagierte Mitarbeiter, ehrenamtlich Tätige, Sponsoren sowie eine gute Zusammenarbeit mit den Stiftern aber auch weitere Zustiftungen. Eine erneute Zustiftung hat die Stiftung am Ende des Jahres 2014 von der Sparkasse Neuss erhalten.

 

2. „GartenKulturReisen“

 

In der letzten Sitzung des Kulturausschusses am 27.10.2014 wurde nachgefragt, wie die Vermarktung von den 50 Gärten in Nordrhein-Westfalen angenommen würde.

 

Nach Aussage der Stiftung Schloss Dyck kann nur ein Bruchteil der aus den Vertriebsaktivitäten entwickelten Reisen erfasst werden, da nicht konkret bekannt ist, wie viele große und kleinere Veranstalter GartenKulturReisen oder auch Bausteine in deren Programme aufgenommen haben. Der Katalog ist nicht nur zur Bewerbung der eigenen buchbaren Angebote geplant, sondern ist vor allem eine Imagebroschüre, die andere Reiseveranstalter animieren soll, Gärten in NRW mit in ihre Programme aufzunehmen.

 

2014 wurden 14 EGHN-GartenKulturReisen über art cities REISEN eingebucht. Zu den beliebtesten Reisen zählten „Wasserschlösser, Parks und Gärten im Münsterland“, „Besondere Gärten entlang der deutsch-niederländischen Grenze“ oder auch die Ostwestfalen-Tour. Daneben wurden im Rahmen von Ausstellungsreisen im Rheinland z.B. das Schloss Dyck oder das Schloss Benrath gebucht. Dies gilt auch für Ausstellungsreisen in das „Von der Heydt-Museum“ Wuppertal, die z.B. zusammen mit dem Skulpturenpark Waldfrieden angeboten wurden. Darüber hinaus flossen bei verschiedenen Reisen Einzelbausteine der GartenKulturReisen in andere Kulturprogramme mit ein.

 

Für 2015 wurden bei art cities REISEN bislang 8 Reisen eingebucht. Dies sind 30% mehr als im Vergleich zum Vorjahr.

 

Gespräche mit Interessenten lassen erwarten, dass die GartenKulturReisen von vielen Veranstaltern beworben werden. Alle Teilnehmer der Informationsreise im September 2014 planten, in unterschiedlicher Weise Reisen aufzulegen. Dies reichte von Mehrtagesreisen bis zu Tagesausflugsfahrten zu einzelnen EGHN-Standorten.

 

Zwischen Buchung und Realisierung von Reisen im Gruppenbereich liegen in der Regel 6 bis 12 Monate. Deshalb wirken die vielen Vertriebsmaßnahmen auch noch weit in das Jahr 2015 hinein.