Betreff
Vorschau auf die weiteren Ausstellungen 2015 im Kulturzentrum Sinsteden und im Kreismuseum Zons
Vorlage
40/0593/XVI/2015
Art
Mitteilung

Sachverhalt:

Das Kulturzentrum Sinsteden zeigt ab dem 7.5. - 27.9.2015 mit finanzieller Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland die Ausstellung „Maultiere, die vergessenen Helden“. Maultiere, eine Kreuzung aus Pferd und Esel, sind heute nur noch bekannt aus Filmen und alten Fotografien. Vergessen ist, dass Maultiere über Jahrhunderte in Deutschland in den Hofgestüten der Fürsten und Könige gezüchtet wurden. Reisen waren früher nur mit Reittieren möglich, zu denen neben Pferden auch die Maultiere zählten. Sie dienten als Zugkraft in der Landwirtschaft, sie halfen mit, über Estafetten Informationen und Güter durch ganz Europa zu bringen oder Vorteile im Kriegsgeschehen zu haben. Ende des 19. Jahrhunderts verloren Maultiere in Europa mit der beginnenden Industrialisierung ihre Bedeutung. Maultiere sind heute ebenso wie Großesel vom Aussterben bedroht. Gezeigt wird umfangreiches Film- und Fotomaterial sowie diverse Exponate zur Geschichte und zum Einsatz von Maultieren in den Bereichen Landwirtschaft, Transport und Militär sowie als Freizeit- und Sportpartner. Weitere Themenschwerpunkte sind der Verwendung von Maultieren als Motiv und Symbol in der Kunst, Literatur, Musik und Werbung gewidmet.

 

Jährlich schreibt die GDT, die Gesellschaft deutscher Tierfotografen, einen europaweiten Wettbewerb aus, bei dem der "Europäische Naturfotograf des Jahres" gesucht wird. Neben dem Gesamtsieger gibt es Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien: Vögel und Säugetiere sind ebenso geeignete Motive wie Pflanzen, Pilze, Aufnahmen unter Wasser, aber auch der Mensch. Eine international besetzte Jury wählt aus allen Bewerbungen Bilder verschiedener Fotografen aus dem In- und Ausland aus. In der Zeit vom 1.10. – 29.11.2015 werden die Sieger von 2014 im Kulturzentrum Sinsteden ausgestellt. Es sind preisgekrönte Fotografien von außergewöhnlicher Qualität, die in dieser Ausstellung gezeigt werden.

 

Am 10.12.2015 wird die Ausstellung des Projektes "Region inklusiv(e) - Form und Farbe im Rhein-Kreis Neuss", welches das Kreiskulturzentrum Sinsteden und das Internationale Mundartarchiv "Ludwig Soumagne" gemeinsam durchführen, eröffnet. Die Ausstellung im Kulturzentrum Sinsteden zeigt die Ergebnisse der Kunstaktionen von Menschen mit und ohne Behinderung in allen kreisangehörigen Kommunen. Finanziell unterstützt wird das Projekt im Rahmen der Regionalen Kulturförderung vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Nordrhein-Westfalen.

 

Das Kreismuseum Zons zeigt die Ausstellung mit dem Titel „Zum Reinbeißen! Äpfel und Birnen von Korbinian Aigner“ in der Zeit vom 21.6. – 27.9.2015. Korbinian Aigner (1886-1966), Seelsorger und Pomologe, zeichnete zwischen 1912 und 1960 über 1.000 Apfel- und Birnensorten, um Bauern zu beraten. Seine zeichnerische Ästhetik lädt zum Reinbeißen ein, die überwältigende Vielfalt verweist auf eine ehemals blühende Apfelkultur. Durch die Nationalsozialisten kam er ins Konzentrationslager Dachau, wo er neue Apfelsorten wie den KZ 3 züchtete, der heute in Erinnerung an den „Apfelpfarrer“ Korbiniansapfel heißt. Für Aigner war der Obstanbau einfach nur die „Poesie der Landwirtschaft“ und ein Wunder der Natur, weshalb seine Aquarellzeichnungen nicht nur für Pomologen ein Genuss sind und auf der Documenta 2012 zu sehen waren.

 

Ferner wird in der Zeit vom 5.7. – 27.9.2015 im Kreismuseum Zons eine Ausstellung mit dem Titel „Lebendige Abstraktion. Lotte Sturm zum 80zigsten“ geben. Virtuos und mit leichter Hand setzt die Neusser Künstlerin Lotte Sturm den Bleistift aufs Papier, um mit kleinen, feinen Kreisen, Strichen und Schraffuren Objekten die Formen abzuringen, die sich hinter der sichtbaren Realität verbergen. Aus dem Abstraktionsprozess sind Bleistiftgemälde mit einer hohen Suggestivkraft entstanden, die auffordern, ins Universum der Binnenstrukturen einzutauchen.

 

In der Zeit vom 11.10. – 10.01.2016 wird es eine Ausstellung mit dem Titel „Gürtelschließen aus dem Balkan, Asien & Nordafrika“ geben. Wie die gesamte Kleidung unterliegen auch Gürtel und Gürtelschließen der Mode, sie halten Röcke und Beinkleider in der richtigen Position und schließen offene Gewänder. Sie können Wohlstand, sozialen Status und regionale Herkunft zum Ausdruck bringen. Darüber hinaus dienen viele Gürtel und Gürtelschließen als Schmuck. Eine weitere Seite erschließt sich dem Betrachter weit schwerer – seine symbolische oder magische Bedeutung. Die Ausstellung präsentiert rund 150 Exponate aus 30 Ländern, die zu einer umfangreichen Privatsammlung gehören. Die Ausstellungsstücke zeigen eine immense Vielfalt gestalterischer Elemente wie prächtige ornamentale Muster, Landschaftsansichten, Pflanzenmotive und menschliche Gestalten. Dabei entfaltet sich ein eindrucksvolles Spektrum unterschiedlicher Techniken, gestalterischer Ansätze, Motive und kunstvoller Details.