Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit
2013 und bis 2017 mit dem Programm „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“
außerschulische Maßnahmen kultureller Bildung, die von lokalen Bündnissen vor
Ort geplant und durchgeführt werden. Das Programm unterstützt
bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung. Damit will
das BMBF einen wirksamen Beitrag dazu leisten, dass der in Deutschland
ausgeprägte Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg abgeschwächt
wird.
Umgesetzt wird das Förderprogramm gemeinsam mit 35 bundesweiten
Verbänden und Initiativen, die dafür in einem wettbewerblichen Verfahren
ausgewählt wurden. Die förderfähigen
Maßnahmen umfassen alle künstlerischen Sparten und Kulturformen sowie
interdisziplinäre Angebote und werden durch die Verbände und Initiativen
präzisiert.
Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) verfolgt mit seinem Konzept
„MusikLeben!“ das Ziel, dass sich
lokale Bündnisse für Bildung konstituieren und zielgruppenorientierte
musikalische Bildungsmaßnahmen entwickeln.
Zum Gelingen von lokalen Bildungsbündnissen ist das Zusammenwirken von
mindestens drei lokalen Bündnispartnern erforderlich. Antragsteller und
federführender Bündnispartner muss eine öffentliche Musikschule sein.
Im April 2014 hat die Musikschule Rhein-Kreis Neuss mit dem Titel
„Klangbrücke – Musik verbindet alle Kinder“ zwei Anträge gestellt, über die
positiv entschieden wurde. So haben sich in Jüchen mit der Kindertagesstätte
Garzweiler und deren Förderverein sowie dem Montessori-Kinderhaus Stessen und
dessen Förderverein zwei lokale Bündnisse konstituiert.
Im Projekt wurden in zwei Unterrichtseinheiten pro Woche
Grunderfahrungen im gemeinsamen Singen und Sprechen, elementares
Instrumentalspiel, Bewegung und Tanz sowie Wahrnehmungsschulungen und
Klangerlebnisse in spielerischer Form vermittelt. Insgesamt haben 45 Kinder in drei Gruppen von
August 2014 bis Dezember 2015 am Projekt teilgenommen.
Aufgrund der Disposition der teilnehmenden Kinder lag der Schwerpunkt
der musikpädagogischen Arbeit in der Kita Garzweiler auf der Sprachförderung
und der Förderung sozialer Kompetenzen, in der Kita in Stessen hingegen auf der
Integration der Kinder mit Behinderungen. In beiden Kindertagesstätten nahmen
Erzieherinnen in regelmäßigen Abständen an den Unterrichtsstunden teil und
trugen die Inhalte ins Team und in die Gruppen.
Das Projekt ist in beiden Kindertagesstätten ein voller Erfolg. Beide
Kita-Leiterinnen bestätigen die positive Auswirkung der musikalischen Förderung
nicht nur auf die am Projekt teilnehmenden Kinder, sondern auf die gesamte
Einrichtung. Deshalb wurden nun Anträge für eine Anschlussförderung vom
01.01.2016 bis zum 31.07.2017 gestellt, beide Anträge wurden bewilligt.
In Grevenbroich hat die Musikschule Rhein-Kreis Neuss mit der
Kindertagesstätte „Sternschnuppe“ in Neuenhausen und deren Förderverein ein
weiteres lokales Bündnis gebildet und mit gleichem Titel und Inhalt einen
weiteren Antrag auf Förderung für den Zeitraum 01.02.2016 – 31.07.2017
gestellt, über den jetzt positiv entschieden wurde.
Initiiert durch eine Sonderausschreibung für Projekte für Kinder und
Jugendliche aus Flüchtlings- und asylsuchenden Familien hat die Musikschule
Rhein-Kreis Neuss in Korschenbroich mit dem Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss
und der Tageseinrichtung für Schüler Flummigumm e.V. ein weiteres lokales
Bündnis gebildet und einen Antrag auf Förderung mit dem Titel „Join the Rhythm“
für den Förderzeitraum 01.02.2016 bis 31.07.2017 gestellt, über den
zwischenzeitlich ebenfalls positiv entschieden wurde.
Ziel dieses Projektes ist es, im Rhythmus eine gemeinsame Sprache zu
entwickeln, sich kennenzulernen, sich zu akzeptieren und zu schätzen,
gemeinsame Ziele zu verfolgen und musikalisch an einem Strang zu ziehen. Inhalt
wird der Bau von Rhythmusinstrumenten – Cajons – sein, auf denen dann gemeinsam
gelernt, geübt und musiziert wird. Das Angebot soll in der Jugendfreizeiteinrichtung
„SinnFlut“ in KO-Glehn durchgeführt werden und richtet sich an Kinder und Jugendliche
aus deutschen und Flüchtlingsfamilien im Alter von 6 – 13 Jahren.
Beantragt wurden insgesamt ca. 36.600,00 €. Erstattet werden im Rahmen der Projekte die Honorare, Aufwandsentschädigungen und Sachkosten. Der Einbezug von freiwilligem Engagement ist ausdrücklich erwünscht. Als Eigenanteile sind die Bündnisse gefordert, insbesondere die Organisation der Maßnahmen vorzunehmen. Diese wird vom hauptamtlichen Personal der Musikschule durchgeführt.