Betreff
Bericht zur Flüchtlingssituation
Vorlage
II/2084/XVI/2017
Art
Bericht

Sachverhalt:

 

Kommunales Integrationszentrum: Weiterleitung der Landesförderung KOMM-AN NRW 2017

 

Mit Baustein II des Landesprogramms KOMM-AN NRW werden vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales (MAIS) bedarfsorientierte Maßnahmen vor Ort in den Kommunen gefördert, um die Integration von Flüchtlingen in den Kommunen und das bürgerschaftliche Engagement in der Flüchtlingshilfe zu unterstützen. Das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Kreis Neuss(KI) ist für die gesamte Abwicklung und Weiterleitung der Fördermittel an Drittempfänger zuständig.

Mit dem Programm werden Begegnung und Verständigung von Einheimischen und Flüchtlingen gefördert. Durch die Fördermittel werden z.B. Ausgaben für Renovierung, Ausstattung und Betrieb von Ankommenstreffpunkten beglichen oder Projekte zur Qualifizierung von ehrenamtlichen Helfern bezahlt. Ebenso können die Zuschüsse für die Erstellung mehrsprachiger Faltblätter, Broschüren, Stadtkarten oder Internetauftritte verwendet werden.

Drittempfänger der Fördermittel können die kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie z.B. Flüchtlingsinitiativen, Träger der freien Wohlfahrtspflege, Kirchengemeinden, Sport- und Kulturvereine, Freiwilligenagenturen,  Migrantenselbstorganisationen usw. sein. Die eingegangenen Anträge wurden vorab mit der jeweiligen kreisangehörigen Stadt oder Gemeinde vor Ort abgestimmt, (positives schriftliches Votum erforderlich), damit gewährleistet ist, dass die beabsichtigten Maßnahmen mit den Integrationsbemühungen der jeweiligen Kommune vereinbar sind und diese unterstützen. Gefördert werden folgende Bausteine:

Ø  Förderung der Renovierung, der Ausstattung und des Betriebes von Ankommens-
treffpunkten für die Begegnung mit Flüchtlingen (Begegnungsräume)

Ø  Förderung von Maßnahmen des Zusammenkommens, der Orientierung und Begleitung von Flüchtlingen

Ø  Förderung von Maßnahmen zur Informations- und Wissensvermittlung

Ø  Förderung von Maßnahmen zur Qualifizierung von ehrenamtlich Tätigen und der Begleitung ihrer Arbeit im Flüchtlingsbereich

Nach entsprechender Antragstellung vom 15.11.2016 wurden dem Rhein-Kreis Neuss nunmehr mit Bewilligungsbescheid vom 03.04.2017 für das Jahr 2017 Fördermittel in Höhe von 172.330,- € bewilligt, die mittels der vorgeschriebenen und mittlerweile verschickten Weiterleitungsverträge an insgesamt 14 Drittempfänger in den Kommunen weitergeleitet werden.

Die Fördermittel werden an folgende Drittempfänger weitergeleitet:

  • Stadt Dormagen, Fachbereich Integration
  • TUS Germania 1930 Hackenbroich e.V., Dormagen
  • Kath. Pfarreiengemeinschaft Elsbach-Erft, Initiative Recht auf Spiel, Grevenbroich
  • Gemeinde Jüchen, Integrationsstelle
  • Gemeinschaft der kath. Gemeinden (GdG) Jüchen
  • Flüchtlingshilfe Kaarst e.V.
  • Stadt Kaarst, FB Jugend und Familie
  • Stadt Korschenbroich
  • Stadt Meerbusch
  • Diakonie Meerbusch
  • Verein Meerbusch hilft e.V.
  • Stadt Neuss, Integrationsbüro
  • Caritas Sozialdienste Rhein-Kreis Neuss GmbH, Fachdienst für Integration und Migration
  • Familienforum Edith Stein Bildungswerk der Kath. Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung Neuss e.V.

 

Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ -

IQ NRW Teilprojekt „Niedrigschwellige Begleitung zur beruflichen Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung durch Ehrenamtliche aus Migrantencommunities in NRW“

 

Im Rahmen der vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) durchgeführten Seiteneinsteigerberatung von schulpflichtigen Kindern, Jugendlichen und deren Eltern zu Schullaufbahn, Schulformen und Fördermöglichkeiten kommen auch Fragen zur Anerkennung von im Herkunftsland bereits erworbenen beruflichen Qualifikationen auf.

 

Viele Anerkennungssuchende brauchen vor dem Hintergrund sprachlicher Barrieren und der Unkenntnis der örtlichen Strukturen einen niedrigschwelligen Zugang, um an Informationen zu gelangen. Hier setzt das IQ NRW Teilprojekt der MOZAIK gGmbh an, an dem das Kommunale Integrationszentrum (KI) Rhein-Kreis Neuss eine Beteiligung plant.

 

Im Rahmen des IQ NRW Teilprojektes von MOZAIK sollen 4 - 8 zweisprachige (Deutsch/ Herkunftssprache) ehrenamtliche Begleiter/-innen aus unterschiedlichen Migrantenorganisationen gewonnen werden, die eine niedrigschwellige Begleitung zur beruflichen Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung im Kontext der Anerkennungsgesetze durchführen. Nötige Qualifizierungsmaterialien (wie Curricula, Leitfäden, Infomaterialien) werden von MOZAIK zur Verfügung gestellt. Voraussetzungen sind Grundkenntnisse des beruflichen Anerkennungsverfahrens und die Bereitschaft, sich die Qualifizierungsinhalte anzueignen sowie das Interesse an dem Aufbau eines interkulturellen Netzwerkes aus Anerkennungsbegleiter/-innen. Die ehrenamtlichen Anerkennungsbegleiter/innen werden von MOZAIK geschult und erhalten von MOZAIK eine Aufwandsentschädigung für ihren Einsatz (siehe hierzu Anlage: Flyer IQ).

 

Hauptziel ist, dass Migrantinnen und Migranten mit ausländischen Berufsabschlüssen mit Unterstützung der ehrenamtlichen Begleitung eine volle berufliche Gleichwertigkeit erhalten und häufiger in bildungsadäquate Erwerbsmöglichkeiten gelangen. Zielgruppe sind vorwiegend anerkennungssuchende Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die im Ausland einen Berufsabschluss erworben haben und von den regulären Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen nicht immer erreicht werden.

 

Das KI Rhein-Kreis Neuss wird im Projekt als regionaler Koordinierungspartner tätig und

  • organisiert für regionale Veranstaltungen und Austauschtreffen im Rhein-Kreis Neuss die Räumlichkeiten
  • unterstützt den regionalen Austausch und die Vernetzung der Akteure
  • unterstützt die Gewinnung kompetenter Referenten
  • steht den Ehrenamtlichen als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung

 

Als Ansprechpartnerin steht Frau Gülten Eroglu vom KI zur Verfügung:
guelten.eroglu@rhein-kreis-neuss.de