Sachverhalt:
Kompass D - Wirtschaftsforum zur
Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt
Im Rahmen
der Initiative Kompass D veranstaltet der Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit der
Bundesagentur für Arbeit, der IHK Mittlerer Niederrhein und der
Kreishandwerkerschaft Niederrhein eine Unternehmensveranstaltung zur
Integration von bleibeberechtigten Geflüchteten in den Arbeitsmarkt durch
Information und Austausch aller Beteiligten mit- und untereinander.
Ziel der
Veranstaltung am Montag, 23. Oktober ab 18 Uhr auf Gut Gnadental ist,
Unternehmen für die Einstellung von Geflüchteten als Auszubildende und
Arbeitnehmer zu motivieren sowie Unterstützungsdienstleistungen aufzuzeigen.
Kreisdirektor Dirk Brügge wird über die Unterstützung der Ausländerbehörde und
rechtliche Rahmenbedingungen sowie Aufenthaltstitel und deren Bedeutung für die
Arbeitserlaubnis referieren. Zudem werden die Bundesagentur für Arbeit
Fördermöglichkeiten, die IHK Mittlerer Niederrhein das zusätzliche Angebot
ihrer Willkommenslotsen und die Kreishandwerkerschaft Niederrhein ihre
Ausbildungszentren vorstellen.
In der Folge
berichten Hydro Aluminium, die Spedition Hergarten sowie die Zülow AG und das
BBZ Dormagen über ihre Erfahrungen bei der Einstellung von Geflüchteten sowie
den Übergang von der Internationalen Förderklasse in eine Ausbildung.
Die
Initiative Kompass D wurde 2015 aus der Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss
gegründet. Ziel der Initiative ist, in schlanken Strukturen „Neu-Neussern“ d.h.
Geflüchteten oder anderen Migranten eine Lebensperspektive für sich zu
ermöglichen, die es ihnen erlaubt, ein eigenbestimmtes Leben zu führen, durch
Integration in ihre neue Heimat und eigene Erwerbstätigkeit.
Hierzu wird
an allen vier Berufskollegs im Rhein-Kreis Neuss für Schüler/innen in
Internationalen Förderklassen zusätzlicher Sprach-, Wirtschafts- und
Gesellschaftsunterricht angeboten, der eng mit abgestimmten Angeboten zur
Berufsorientierung verknüpft wird. Der Unterricht findet Dienstags – Donnerstag
jeweils nachmittags für 3 Stunden statt und beinhaltet Mittwochs auch einen
sogenannten "Unternehmertag", an dem Unternehmer die Berufswelt, ihr
Unternehmen und die Ausbildungsberufe vorstellen. Für den Unterricht wurde ein
eigenes Curriculum entwickelt.
Die
Initiative wird komplett aus den Mittel der Wirtschaft im Rahmen von Kompass D
finanziert. Durch die bislang vorliegenden Zusagen von 20 Unternehmen in Höhe
von 1 Mio. Euro ist der Unterricht bis mindestens Ende 2019 sichergestellt.
Seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 wird der Deutsch-Unterricht fokussiert
durch die Volkshochschule Neuss durchgeführt.
Im Rahmen
von Kompass D sind 6 Personen hauptamtlich (insg. 140 Stunden / Woche)
beschäftigt. Darüber hinaus bringen sich mittlerweile etwa 150 Personen aus
beteiligten Unternehmen ehrenamtlich ein.
Im Schuljahr
2016/2017 haben 66 Teilnehmer/innen Kompass D durchlaufen. Es wurden 87
Praktika vermittelt. Insgesamt 18 Teilnehmer/innen haben durch bei Kompass D
beteiligte Unternehmen ein Angebot für eine Berufsausbildung erhalten, welches
15 angenommen haben. Von den drei Teilnehmer/innen, die das Angebot nicht
angenommen haben, wird 1 Teilnehmer weiter die Schule besuchen. Die beiden
anderen wolen außerhalb des Ausbildungssystems eine Arbeitsstelle annehmen um
kurzfristig ein höheres Einkommen zu erzielen. Weitere neun erfolgreiche
Kompass D Teilnehmer werden weiter die Schule besuchen, um einen
Hauptschulabschluss (zwei) oder sogar den Realschulabschluss (sieben) zu
schaffen.
Der
Rhein-Kreis Neuss stellt hierfür kostenfrei die Räumlichkeiten in den
Berufskollegs zur Verfügung, begleitet das Projekt inhaltlich sowie vermittelt
Kontakte zu Behörden und Institutionen. Kreisdirektor Dirk Brügge hat im
Zusammenspiel mit Herrn Johann-Andreas Werhahn als Vertreter von Kompass D die
Koordination mit den Behörden übernommen. So konnten Erkenntnisse über
Hemmnisse der Integration gewonnen und ausgeräumt werden.
Kreisdirektor
Brügge wird unter anderem auch Kompass D am 14. und 15. September im Rahmen
einer Zukunftswerkstatt des 3. Zukunftskongress Migration & Integration im
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Berlin vorstellen.