Sachverhalt:
Die
sechs kommunalen Archive im Rhein-Kreis Neuss haben ihr großangelegtes
Gemeinschaftsprojekt zur Verfilmung und Digitalisierung der in ihren Häusern
verwahrten Zivil- und Personenstandsregister des 18. bis 20. Jahrhunderts zum
Abschluss gebracht.
Dank großzügiger
finanzieller Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland und die Sparkasse
Neuss sowie mit Unterstützung des Kreisheimatbundes Neuss e. V. konnten in den
zurückliegenden Jahren ca. 516.000 Mikrofilmaufnahmen
(Doppelseiten) und Digitalisate der hiesigen Standesamtsregister (durch die
Firma MSV-Systemhaus GmbH (Peine) als dem beauftragten Dienstleister)
angefertigt und den beteiligten Archiven zur Verfügung gestellt werden.
Die
im Rheinland 1798 eingeführten Standesamtsregister (Geburts-, Heirats- und
Sterberegister) stellen die zentrale personengeschichtliche Überlieferung der
Bürgerschaft der kreisangehörigen Städte und Gemeinden dar. Sie wird seit ca.
2009 in den zuständigen Kommunalarchiven verwahrt und erfreut sich einer großen
Nachfrage sowohl von Privatpersonen (v. a. Familienforschern) als auch von
Vereinen und Verbänden sowie von wissenschaftlichen Einrichtungen. Mit der
erfreulich hohen Benutzungsfrequenz ist zugleich eine Gefährdung der Originale
verbunden, zu deren Erhalt die Archive gesetzlich verpflichtet sind. Zahlreiche
Registerbände befinden sich bereits heute – bedingt auch durch die
jahrzehntelange Lagerung und Nutzung in den Standesämtern – in keinem guten
bestandserhalterischen Zustand.
Durch
die Anfertigung von alterungsbeständigen Mikrofilmen und komfortabel nutzbaren
Digitalisaten stehen nunmehr Schutzmedien zur Verfügung, welche der
interessierten Öffentlichkeit in den Lesesälen der kommunalen Archive im
Rhein-Kreis Neuss anstelle der gefährdeten Originale zugänglich gemacht werden
können. Das Projekt hat insofern seinen doppelten, auf Sicherung und
Nutzbarmachung zielenden Zweck vollumfänglich erfüllt.
Anders
als vergleichbare Projekte in Kooperation mit Unternehmen wie z. B. Ancestry
ist es zudem auf Nachhaltigkeit und nicht auf kommerzielle Interessen
ausgerichtet.
Durch seinen Charakter als kreisweites Gemeinschaftsprojekt konnten zudem wichtige Synergieeffekte – namentlich durch die Realisierung eines größeren Auftragsvolumens und somit günstigerer Preise – erzielt werden, weshalb das Kreisprojekt als „Modell für andere Regionen“ (Landschaftsverband Rheinland) dienen kann.