Sachverhalt:

Der Norfbach ist ein erheblich verändertes Gewässer, dessen Wasserführung durch die permanente Einleitung von Reinwasser durch die RWE Power AG an 2 Einleitstellen mit jeweils 50 l/s geprägt wird. Bekanntermaßen kam es in der Vergangenheit trotz des kontinuierlichen Einleitbetriebs zeitweise zu einem abschnittsweisen Trockenfallen des Norfbachs, das intensiv in der Öffentlichkeit thematisiert wurde.

Die Gründe für das Trockenfallen liegen in einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren, insbesondere dem Einfluss von trockener Witterung, niedrigen Grundwasserständen und Abflusshindernissen.

Im Dezember 2016 wurde auf Initiative der Unteren Wasserbehörde des Rhein-Kreises Neuss ein Arbeitsgremium Norfbach gegründet, an dem neben der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde der Erftverband, RWE Power und die Stadt Neuss beteiligt sind. Das Gremium hat zwischenzeitlich 4mal getagt. Die Fertigstellung eines Sachstands- und Auswerteberichtes, der als Grundlage für Diskussionen und Entscheidungen über die Zukunft des Norfbachs und desssen ökologisch verträgliche Wasserführung dienen soll, wird für das kommende Frühjahr angestrebt.

Aufgrund des erneuten Trockenfallens eines Abschnitts des Norfbachs im Unterlauf im Oktober 2017 haben Untere Wasserbehörde, RWE Power und Erftverband unabhängig vom ausstehenden Arbeitsbericht vereinbart, in einem Pilotversuch die Einleitmenge an der 2. Einleitstelle im Nievenheimer Bruch von 50 auf 70 l/s zu erhöhen. Die Wasserstände und der Wasserabfluss werden in einem engen Intervall durch den Erftverband kontrolliert und dokumentiert, um die Wirkungen dieser Maßnahme auf die durchgehende Wasserführung zu analysieren. Bereits im Dezember 2015 wurde ein solcher Einleitmengenversuch durchgeführt, jedoch konnte aufgrund des überlagernden Einflusses höherer Niederschlagsmengen keine klare Aussage über die Wirksamkeit der veränderten Einleitmenge getroffen werden.