Beschlussvorschlag:
Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Im laufenden Schuljahr 2018/2019 waren zum Stichtag 15.10.2018 an den
Schulen im Rhein-Kreis Neuss 58.631 Schülerinnen und Schüler angemeldet, 830
weniger als im Vorjahr (-1,4%). Jüchen und Kaarst meldeten als einzige Kommunen
im Rhein-Kreis Neuss eine insgesamt gestiegene Schülerzahl. Dies ist vor allem den
noch im Aufbau befindlichen Gesamtschulen geschuldet.
Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist die Zahl der Schulen im Rhein-Kreis Neuss von 146 auf 128 gesunken. Besonders stark zurück gegangen ist die Zahl der Hauptschulen (von 12 im Schuljahr 2008/2009 auf 2 im Schuljahr 2018/2019). Die Zahl der Realschulen sank in diesem Zeitraum von 14 auf 9.
Eine Gesamtübersicht der Schülerzahlen im Rhein-Kreis Neuss ist als Anlage beigefügt.
Die Schülerzahlen haben sich in den einzelnen Schulformen unterschiedlich entwickelt.
Schulform Schülerzahl Entwicklung zum
2018/2019 Vorjahr
Grundschule 16.919 + 0,2%
Hauptschule 289 - 50,2%
Förderschule 1.348 - 0,7%
Realschule 3.532 - 20,9%
Gymnasium 16.328 - 1,2%
Gesamtschule 9.827 +15,0%
Sekundarschule 963 - 28,0%
ISR Internat. School 835 +11,2%
Berufskolleg 8.590 - 4,6%
Der Umbruch in der Schullandschaft setzt sich fort. Die meisten
Hauptschulen und Realschulen im Kreisgebiet laufen aus. Seit dem Schuljahr 2008/2009
wurden 10 Hauptschulen geschlossen, eine weitere läuft aus. Von den
verbliebenen 2 Hauptschulen im Kreisgebiet hat nur noch die Hauptschule Korschenbroich
eine Eingangsklasse gebildet. Auch zwei weitere Realschulen wurden zum
Schuljahr 2018/2019 aufgelöst (in Neuss und in Kaarst). Von den 9 verbliebenen
Realschulen im Kreis nehmen 3 keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr auf.
Den stärksten Zuwachs an Schülerinnen und Schülern verzeichnet nach wie
vor die Gesamtschule. Vier der elf Gesamtschulen im Kreisgebiet befinden sich
noch im Aufbau. In Neuss wurde zum Schuljahr 2018/2019 eine Sekundarschule in
eine Gesamtschule umgewandelt, was zu einem Rückgang der Schülerzahl an den
Sekundarschulen geführt hat. Nachdem in den Vorjahren vier Sekundarschulen
gegründet wurden, zeichnet sich nun ab, dass sich die Sekundarschule voraussichtlich
nicht behaupten wird. Mit dem weiteren Ausbau der Gesamtschulen werden
mittelfristig in der Sekundarstufe II möglicher Weise Überkapazitäten
geschaffen, die Auswirkungen auf das bisherige Angebot der gymnasialen
Oberstufe und des beruflichen Gymnasiums haben könnten.
Seit dem Schuljahr 2016/2017 ist die Schülerzahl an den Grundschulen
gestiegen. Der Anstieg fiel im laufenden Schuljahr jedoch geringer aus als
2017/2018. Die Entwicklung der Schülerzahl an den Grundschulen folgt
insbesondere der demographischen Entwicklung. Ein weiterer Einflussfaktor ist
der Zuzug junger Familien, die vorher außerhalb des Kreisgebietes gewohnt
haben. Mit Ausnahme von Kaarst und Rommerskirchen verzeichneten alle Kommunen
im Rhein-Kreis Neuss einen Anstieg der Schülerzahlen an den Grundschulen.
Die Gymnasien und die Förderschulen sind bei leicht rückläufigen
Schülerzahlen insgesamt stabil geblieben. Einen leichten Zuwachs bei den
Gymnasien meldeten Meerbusch und Grevenbroich. Zurückgegangen sind die
Schülerzahlen insbesondere an den Gymnasien in Neuss und Dormagen.
Eine Tendenz zu steigenden Schülerzahlen zeigt sich trotz Inklusion an
den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung, die an die Grenzen
ihrer räumlichen Kapazitäten stoßen. Die Inklusion hat im Vergleich der letzten
Jahre lediglich bei den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen zu einem
Rückgang der Schülerzahlen geführt. Die Schülerzahl der Herbert-Karrenberg-Schule
ist nach Übernahme der Schulträgerschaft durch den Rhein-Kreis Neuss im
Schuljahr 2018/2019 stabil geblieben (193). Bei der Schülerzahl von 2017/2018
(168) war versehentlich die Schule für Kranke nicht berücksichtigt worden.
Die ISR International School on the Rhine konnte ihre Schülerzahl im
Vergleich zum Vorjahr um 11,2% steigern. Zum 15.10.2018 besuchten 835
Schülerinnen und Schüler diese Schule.
Zum Ende des Schuljahres 2017/2018 haben nach Daten des
Schulinformations- und Planungssystems NRW (SchIPS) 4.062 Schülerinnen und
Schüler Hauptschulen, Förderschulen, Realschulen, Sekundarschulen,
Gesamtschulen und Gymnasien im Rhein-Kreis Neuss verlassen, davon 95 ohne
Abschluss (2,34%).
Die
Schülerzahl an den Berufskollegs ist insgesamt gesunken. Diese Entwicklung
betrifft vor allem die Berufskollegs des Kreises (- 5,1%), während das
Erzbischöfliche Berufskolleg Neuss leicht zulegen konnte (+ 1,7%). Dieser
Zuwachs der Schülerzahl ist allerdings nur am Standort Marienhaus mit seinen
sozialpädagogischen Angeboten festzustellen.
Alle vier
Berufskollegs des Kreises verzeichnen sinkende Schülerzahlen. Die
Teilzeitbildungsgänge der Berufsschule sind ebenso betroffen wie die
Vollzeitbildungsgänge, die Fachschule und die Ausbildungsvorbereitung. Insgesamt
deutet die Entwicklung der Berufskollegs auf den sich abzeichnenden
Fachkräftemangel hin.
Erfreulicher
Weise erfolgreich gestartet sind die neuen Bildungsgänge PIA (Praxisintegrierte
Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern im Rahmen der Fachschule für Sozialpädagogik
am BBZ Grevenbroich) mit 28 Schülerinnen und Schülern und die Berufsfachschule
für Wirtschaft und Verwaltung mit dem Ziel des Hauptschulabschlusses nach
Klasse 10 am BBZ Dormagen mit 29 Schülerinnen und Schülern. Gegen den Trend steigende
Schülerzahlen verzeichnen auch die Berufsschule für Elektrotechnik am BBZ
Neuss-Hammfeld und am BBZ Grevenbroich (+ 8,4%), die Berufsschule für Tischler
am BBZ Neuss-Hammfeld (+ 10,4%), die Fachklassen für die Logistikberufe am BBZ
Dormagen (+ 6,5%), die Fachklassen für Groß- und Außenhandel am BBZ
Grevenbroich (+ 9,8%), die Fachklassen für zahnmedizinische Fachangestellte am
BBZ Neuss-Weingartstraße (+ 15,1%), die 2017/2018 errichteten Fachklassen für
Hotelfachleute am BBZ Grevenbroich (+ 150%), die Höhere Berufsfachschule für
Elektrotechnik/Informatik am BBZ Neuss-Hammfeld (+ 8,7%), das 2017/2018
errichtete Erziehungswissenschaftliche Gymnasium am BBZ Grevenbroich (+ 14,0%)
sowie die einjährigen Berufsfachschulen für Wirtschaft und Verwaltung am BBZ
Grevenbroich (+ 19,5%).