Betreff
Kinder- und Jugendgesundheit im Rhein-Kreis Neuss anhand von Projekten des Gesundheitsamts
Vorlage
50/3262/XVI/2019
Art
Bericht

Sachverhalt:

Das Konzept „rundum ge­sund“ ordnet seit September 2009 kommunale Projekte und Programme in eine Gesamtstrategie ein. Basis ist das im Dezember 2006 vom Kreistag verabschiedete Aktionsprogramm Kinder- und Jugendgesundheit.

Mit Hilfe aktueller Daten der Schulneulingsuntersuchung wird der Bedarf an Maßnahmen zur Kinder- und Jugendgesundheitsförderung ermittelt, genau analysiert und konkrete Schwerpunkte für die Zukunft gesetzt.

Darunter fallen derzeit die folgenden Projekte & Programme, die in enger Abstimmung zwi­schen den Abteilungen Gesundheitsplanung und -förderung sowie Kinder-/Jugendärztlicher Gesundheitsdienst durchgeführt werden:

                                                                                                                  

r  fitnetz - das gesunde Netzwerk - Strukturqualität in der Kindertagesstätte

r  Fachtagung Gesundheitsförderung - Information und Weiterbildung für Erzieherinnen und Lehrkräfte

r  Fitnessolympiade

r  doppelt gesund - Prävention von Anfang an

r  aufgeweckt - gesundes Aufwachsen im Quartier

r  prokita - frühzeitige Förderung von Kindern in Kindertagesstätten

 

Suchtprävention/-beratung für suchtgefährdete Jugendliche:

r  PrEventmobil (Caritasverband Rhein-Kreis Neuss e.V.)

r  schulische Suchtprävention (Caritasverband Rhein-Kreis Neuss e.V.)

 

Ziele des Programms

r  Die motorischen Fähigkeiten sind 2020 bei 87% der Kinder normal entwickelt (2013: 82%).

r  Die sprachlichen Fähigkeiten sind 2020 bei 77% der Kinder normal entwickelt (2013: 72%).

r  Das Verhalten ist 2020 bei 95% der Kinder normal entwickelt (2013: 90%).

r  Das normale Körpergewicht ist 2020 bei 85% der Kinder erreicht (2013: 80%, 10% Übergewicht/ Adipositas, 10% Untergewicht).

 

fitnetz- das gesunde Netzwerk Gesundheitsfördernde Strukturen werden in den Kindertagesstätten verankert. Hierzu bilden die Einrichtungen ein Gesundheitsteam, das auf Basis einer Ist-Analyse individuelle, einrichtungsinterne gesundheitsfördernde Ziele entwickelt. Das Ge­sundheitsteam setzt zur Erreichung der Ziele jährlich min. eine Maßnahme um, die langfristig in die Konzeption übernommen wird. Mit dem Jahresbericht dokumentie­ren die Einrichtungen die Aktivitäten ihres Gesundheitsteams. Zur Unterstützung werden Beratungen, Fortbildungen und Netzwerktreffen angeboten.

Die folgenden Veranstaltungen finden im Jahr 2019 für die Netzwerkmitglie­der statt:

24. Januar 2019

09.00 – 16.30 Uhr

fitnetz- Werkstatt für KiTa- Leitungen und stellvertretende Leitungen (Rückblick 2018 / Ausblick und Planung 2019)

 

25. Januar 2019

09.00 - 12.30 Uhr

Qualitätskriterien in der U3-Betreuung - Fachliche Empfehlungen und Modulbaukasten zur Konzeptionsarbeit

(für KiTa- Leitungen und stellvertretende Leitungen)

 

05. und 06. Februar  2019

Jeweils 09.00 – 16.30 Uhr

Fortbildungsmodul II

„Wie bekommen wir unsere Idee ins Leben? – Projektmanagement“

20. und 21. März 2019

Jeweils 09.00 – 16.30 Uhr

Fortbildungsmodul I

Gesundheitsförderung - Um was geht es und was machen wir? 

29. April 2019

13.00-16.00 Uhr

Netzwerktreffen

07. Mai 2019

10.00-17.15 Uhr

Fachtagung Gesundheitsförderung 

„Gesund sein, gesund leben und gesund bleiben – Highlights aus 15 Jahren“

23. Mai 2019

09.00-16.30 Uhr

fitnetz- Werkstatt „für alle“

09. Juli 2019

 

09.00 - 12.30 Uhr

 

fitnetz- Werkstatt für KiTa- Leitungen und stellvertretende Leitungen (Rückblick 24. Januar 2019 – Was haben wir uns vorgenommen und wo stehen wir jetzt?)

September 2019

15.00 - 17.00 Uhr

Medizinischer Fachvortrag

(Datum und Thema stehen noch nicht fest)

 

 

10. Oktober 2019

09.00-16.30 Uhr

fitnetz- Werkstatt „für alle“

 

29. Oktober 2019

14.00-16.30 Uhr

Netzwerktreffen Nord-West

 

30. Oktober 2019

14.00-16.30 Uhr

Netzwerktreffen Nord-Ost & Süd

 

doppelt gesund – Prävention von Anfang an

Eine Schwangerschaft ist für die meisten werdenden Eltern ein Grund zur Freude. Aber auch viele Unsicherheiten stehen an der Tagesordnung: Was darf ich noch essen und wie viel? Wie ernähre ich mich ausgewogen? Welchen Sport darf ich mit Babybauch noch weiter ausführen? Fragen über Fragen und genau hier setzt das Projekt „doppelt gesund“ an, das vom Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss kostenlos veranstaltet wird.

In 10 Kurseinheiten werden die Teilnehmerinnen in zwei Stunden wöchentlich über die Themenbereiche gesunde Ernährung, Bewegung sowie Erziehung und Gesundheitsfragen im ersten Lebensjahr des Kindes aufgeklärt. Das fünfköpfige Gesundheitsteam wechselt sich mit theoretischen und praktischen Einheiten ab. Gymnastik, Nordic - Walking und gemeinsames Kochen stehen ebenso auf dem Plan wie die Vermittlung von Elternkompetenz oder Tipps zum Stillen.

Ziel ist es, den werdenden Müttern und Vätern einen gesunden Lebensstil zu vermitteln. Besonders Schwangere sind sehr sensibel und motiviert, wenn es darum geht, ihre Verhaltensweisen zu verändern. Neben dem gesunden Lebensstil geht es darum, den Frauen Vertrauen in die eigenen intuitiven Fähigkeiten zu geben.

Das Rundum- Paket, die vielseitige Beratung, der soziale Austausch und die gute Kursatmosphäre sind die Erfolgsfaktoren für das präventive Kursprogramm.

Der doppelt gesund - Kurs richtet sich an alle werdenden Mütter ab der dreizehnten Schwangerschaftswoche.

Seit Mai 2011 nahmen bisher 753 Schwangere begeistert am Kursprogramm teil. 83Präventionskurse wurden in Familienzentren in Neuss, Dormagen, Jüchen und Grevenbroich insgesamt durchgeführt. Seit 2014 finden 2mal jährlich doppelt gesund- Männerabende „Ich werde Vater“ statt. Angelehnt an das Kursprogramm können sich werdende Väter, unter Anleitung eines Väterberaters, ganz unter sich austauschen. Das Präventionsprogramm erreicht somit nicht nur die Schwangere, sondern die ganze Familie. Vom Ungeborenen bis hin zu den Großeltern, werden gesundheitsförderliche Informationen weitergetragen und gesunde Verhaltensweisen gestärkt.

 

aufgeweckt – gesundes Aufwachsen im Quartier

Mit dem Projekt „aufgeweckt - gesundes Aufwachsen im Quartier“ begleitet der Kinder- und Jugendärztliche Gesundheitsdienst des Rhein-Kreises Neuss seit 2014 Eltern, Kinder und Erzieher/innen im Stadtteil Neuss-Weckhoven und seit 2017 auch in Neuss-Erfttal.

Der innovative Ansatz von „aufgeweckt“ besteht in der Entwicklung einer Präventionskette, einer ununterbrochenen Begleitung der (werdenden) Eltern und der Kinder ab der Schwangerschaft bis einschließlich der Grundschulzeit. Der Aufbau der Präventionskette richtet sich individuell nach den Bedürfnissen im Stadtteil, die Maßnahmen werden partizipativ mit den Akteuren erarbeitet sowie bereits bestehende Programme miteinander verzahnt. Das vorhandene Netzwerk wird dabei konsequent genutzt und – bei Bedarf – erweitert.

Die Ergebnisse der ersten Projektphase (2014-2016) wurden von der Deutschen Sporthochschule Köln wissenschaftlich ausgewertet. Hier bestätigte sich, dass das Projekt im richtigen Setting stattfindet und dass die Fortbildungsmaßnahmen zielgruppenspezifisch ausgewählt, gut angenommen und Inhalte in den Alltag integriert werden. Ferner wurde die Partizipation aller Teilnehmer überaus positiv bewertet und stellt die große Stärke des Projektes dar. Das Projekt wird zunächst bis Ende 2020 weitergeführt, da insgesamt neun Krankenkassen der weiteren Förderung und Ausweitung zugestimmt haben. Im Zuge dessen wurde das Angebot auf den Stadtteil Neuss-Erfttal und nun auch auf die Grundschule in Weckhoven ausgeweitet. Seit Beginn des Projektes im Jahr 2014 fanden 110 Elternkurse zu den Themen Erste Hilfe, Prävention in der Schwangerschaft, Erziehung und Ernährung statt. Gleichzeitig bildeten sich Erzieherinnen und Erzieher in 67 Veranstaltungen fort. Neben den 2017 neu hinzugekommenen Angeboten im Bereich Bewegung und Entspannung starten verschiedene Kurse auch in der Grundschule in Weckhoven: In 2018 nahmen 79 Kinder der zweiten Klassen an der neu konzipierten Fortbildung „Körperpflege und Hygiene“ teil. Im Januar und Februar 2019 wurden für die Erstklässler Entspannungskurse angeboten und ab April 2019 folgen Praxiseinheiten zum Thema „gesundes Frühstück“. Im Bereich „Ernährung“ werden außerdem in den Kitas auf Wunsch der Eltern seit Anfang 2019 Eltern-Kind-Kochkurse- angeboten.

Seit 2014 wurden insgesamt 862 Kinder in den Stadtteilen Neuss - Weckhoven und  Erfttal zu Beginn der Kindergartenzeit durch die Kinderärztin untersucht. Im Alter von vier Jahren werden die Kinder erneut untersucht und dann abschließend im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung. Alle Untersuchungen werden durch dieselbe Kinderärztin durchgeführt, um den jeweiligen Entwicklungsstand stets aus dem gleichen Blickwinkel beurteilen zu können. Des Weiteren ist es hilfreich, wenn die Kinder mit der untersuchenden Person vertraut sind.

Eine Langzeitstudie in Kooperation mit der Rheinischen Fachhochschule Köln sowie verschiedenen Krankenkassen soll zeigen, inwieweit sich „aufgeweckt“ positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt. Denn im Rahmen des Projektes erhalten Eltern und Erzieher gezielte Tipps und Anregungen zur Förderung und gegebenenfalls Therapie ihrer Kinder. Eine Projektskizze und entsprechende Datenschutzvereinbarungen sind aktuell in Arbeit.

Die Zusammenarbeit und Vernetzung der verschiedensten Akteure im Projekt haben eine Vorreiterfunktion in Bezug auf Strategie und praktische Umsetzung des Präventionsgesetzes.

Finanziell unterstützt wird das Projekt durch den BKK-Landesverband NORDWEST, die Barmer, die energie BKK, die pronova BKK, die Techniker Krankenkasse, die AOK Rheinland/ Hamburg, die Knappschaft, die DAK Gesundheit und die IKK classic.

 

prokita – frühzeitige Förderung von Kindern in Kindertagesstätten

„prokita“ ist ein im Jahr 2003 vom Kinder-/ Jugendärztlichen Gesundheitsdienst (KJGD) des Rhein- Kreises Neuss entwickeltes Programm zur frühzeitigen Förderung von Kindern in Kindertagesstätten. Das Programm wurde 2004 mit dem Deutschen Präventionspreis und im Jahr 2007 im Rahmen einer Best–Practice-Studie durch die Konrad–Adenauer-Stiftung ausgezeichnet.

Es dient dazu, Eltern und Erzieherinnen gezielte, bedarfsgerechte Hinweise und Empfehlungen zu den Förderbedürfnissen und einem eventuellen Therapiebedarf ihrer vierjährigen Kinder zwei Jahre vor der Einschulung zu geben. Das Programm versteht sich als offenes Angebot und wird überwiegend in Stadtteilen mit Merkmalen sozialer Benachteiligung durchgeführt. Die Freiwilligkeit und das Einverständnis der Eltern zur Teilnahme stellen eine wesentliche Voraussetzung für die kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Beteiligten zum Wohle des Kindes dar. Im Rhein – Kreis Neuss wird jährlich ungefähr jedes fünfte Kind im Alter von vier Jahren zwei Jahre vor der Einschulung auf seine schulischen Vorläuferfertigkeiten untersucht. Insgesamt sind seit 2003 7638 Vierjährige untersucht worden.

Diese jährlich durchgeführte kinderärztliche Untersuchung findet vor Ort in der Kindertagesstätte statt.

 

Bausteine des Programms sind:

·      Eingehende kinderärztliche Untersuchung

·      Eltern-/ ErzieherInnenberatung

·      Stärkung der Elternkompetenzen

·      Integrationsunterstützung für Familien mit Migrationshintergrund

·      Angebot eines Erziehungskompetenztrainings

 

 

Untersuchungsinhalte sind:

·         Seh- und Hörfähigkeit

·         Seh- und Hörwahrnehmung und –verarbeitung

·         Sprachentwicklung

·         Visuelle und visuomotorische Fähigkeiten

·         Grob- und feinmotorische Fähigkeiten

·         Zahlen- und Mengenbegriffe

·         Psychosoziale Entwicklung

 

 

Die Auswertungen der Untersuchungsergebnisse zeigen, dass ein besonderer Bedarf an gezielten Fördermaßnahmen zum Erwerb der deutschen Sprache als Schlüsselkompetenz der Lernentwicklung besteht. Weiterhin zeigt noch etwa jedes dritte Kind deutliche Unsicherheiten im Bereich der Visuo-/ Graphomotorik. Einen erhöhten Förderbedarf weisen auch die erhobenen Befunde im Bereich der visuellen Informationsverarbeitung, der pränumerischen Fähigkeiten und der Mengenbegriffe auf.

Mit Hilfe der Schulneulingsuntersuchungsergebnisse im Sprachbereich kann nachgewiesen werden, dass eine deutliche Verringerung der förderbedürftigen Sprachauffälligkeiten zum Zeitpunkt der Einschulung vorliegt.

Die nahezu 100%-ige Inanspruchnahme des prokita – Angebotes durch die angesprochenen Familien belegt eine sehr hohe Akzeptanz bei den Zielgruppen.

 

PrEvent-Mobil

Das PrEvent-Mobil wird in verschiedenen Präventionsbereichen eingesetzt: In Schulen bei so genannten Schwerpunktwochen Sucht, bei Schulfesten etc., aber auch auf Festen mit bereits konsumierenden Jugendlichen (Karneval, Schützenfeste, Party-Events etc.). Hier soll das PrEvent-Mobil Jugendliche mit Informations- und Orientierungsangeboten so früh wie möglich dort erreichen, wo der Konsum stattfindet. Die Kommunikation mit der Zielgruppe wird durch die Ansprache von Gleichaltrigen, den „Peers“ erleichtert. Dies schafft eine besondere Form von Glaubwürdigkeit, in dem die Peers sich innerhalb der Zielgruppe –ausgestattet mit Präventionsangeboten wie Alkoholtests oder „Überlebenspacks“ (z.B. Kondom, Taschentücher, Suchtinformation, Obst) in der Verteilung über „Bauchläden“ – bewegen. Dieses Peer-education-Konzept ist nur erreichbar durch eine umfassende Ausbildung der Peers zum Thema Sucht, Suchtvorbeugung, Gesprächsführung, Reflektion der eigenen Konsumgewohnheiten etc. In den persönlichen Kontakten mit den anderen Jugendlichen geben sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter. Einen Schutz-und Ruheraum innerhalb des Fahrzeugs zur Basisversorgung (Chill-out-Area) wird bereitgestellt. Das PrEvent-Mobil soll Risikobewusstes Konsumverhalten und konsumkritische Haltung fördern. Dies beinhaltet die Sensibilisierung für riskante und weniger riskante Konsummuster, die Entwicklung der Fähigkeit zwischen Genuss, Missbrauch und Abhängigkeit unterscheiden zu können, die Verbesserung der Selbsteinschätzung und Selbstreflektion und die Sensibilisierung für psychosoziale Risiko-und Schutzfaktoren. Hergestellt werden diese Ziele durch den Einsatz eines DVD-Players für Infofilme, Infobroschüren, Suchtwissentest, Rauschbrillen-Parcours, Befragung und Verlosungsaktionen. Die o.g. Sensibilisierung und positive Konnotation des Angebotes wird auch erreicht durch die kostenlose Vergabe von Wasser und den Ausschank alkoholfreier Cocktails.

 

Schulische Suchtprävention (3-gliedriges Gesamtkonzept)

Die Schulische Suchtprävention besteht aus 3 Hauptmodulen mit unterschiedlichen Zielgruppen. Die nachfolgend beschriebenen Konzepte greifen in der praktischen Umsetzung häufig ineinander.

 

 1.Suchtprävention in der Schule

Unter Einbeziehung von Schulleitung, Lehrkräften, Schülern und Eltern entwickeln die Schulen in Kooperation mit den Mitarbeitern der Caritas Suchtkrankenhilfe ein individuell auf die Schule abgestimmtes Suchtpräventionskonzept. Dabei können sowohl stoffgebundene Verhaltenssüchte wie Computerspiel, Glücksspiel oder / und Essstörungen im Fokus stehen. Es beinhaltet Maßnahmen, wie Fortbildungen für Lehrkräfte, die Durchführung von Elterninformationsveranstaltungen, die Unterstützung bei Projekttagen, Unterrichtshilfen, regelmäßige Netzwerktreffen der Projektschulen zum Erfahrungsaustausch sowie Informations-und Ausstiegsangebote für Schüler (Raucherentwöhnungskurs, Cannabisausstiegsprogramme). Die Suchtprävention in der Schule wird ergänzt durch weitere Angebote der Suchtkrankenhilfe (z.B. Aufsuchende Arbeit in Krankenhäusern nach Alkoholintoxikation, PrEvent-Mobil, Klang meines Körpers s.u.).

 

2.Beratung suchtgefährdeter Jugendlicher

Für Schüler und Schülerinnen wird auch ein offenes Beratungsangebot in Form einer offenen Sprechstunde und eines offenen Gruppenangebotes vorgehalten und als Einzelgespräche zu verschiedenen suchtbezogenen Themen angeboten.

Jugendliche die bereit sind, ihren Suchtmittelkonsum oder ihr suchtgefährdendes Verhalten in Frage zu stellen, sind häufig kurzentschlossen in ihrer Bereitschaft, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Längere Wartezeiten auf Termine verhindern nicht selten den Einstieg in die Beratung. Die Caritas Suchtkrankenhilfe bietet ein zeitlich kurzfristiges Beratungsangebot, das in Form von Einzelgesprächen, häufig unter Einbeziehung der Eltern erbracht wird. Ein bewährter fester Bestandteil ist der Besuch einer fachlich angeleiteten Gruppe.

3.Wanderausstellung „ Der Klang meines Körpers“

Betroffene Jugendliche (fünf Mädchen und ein Junge) erarbeiteten mit therapeutischer Begleitung die Ausstellung „ Klang meines Körpers“. Das interaktive Ausstellungsprojekt berührt und sensibilisiert auf wertschätzende und respektvolle Weise für das Thema essgestörtes Verhalten und Essstörungen. Zugleich informiert es über Möglichkeiten der Prävention und zeigt kreative Wege aus der Krankheit. Mit sehr persönlichen Bildern, Texten und ausgewählten Musikstücken spricht die Ausstellung die Besucherinnen und Besucher direkt an und gibt einen nachhaltigen Eindruck in die Gefühls- und Gedankenwelt der Jugendlichen. Der Verein Werkstatt Lebenshunger e.V. stellt die prämierte Ausstellung für den Einsatz in Schulen und Jugendeinrichtungen zur Verfügung. Die Caritas Suchtkrankenhilfe begleitet die Schulen mit praxisorientierten Schulungen für Lehrer und Schulsozialarbeiter, sowie mit Elternabenden, Führungen, Workshops und entsprechenden Materialien. Um die Nachhaltigkeit der Prävention zu gewährleisten, wird eine wöchentlich stattfindende offene Sprechstunde, das Gruppenangebot „Body meets Soul“ sowie Beratung und Behandlung für Betroffene und Angehörige angeboten.