Sachverhalt:
Das Konzept „rundum gesund“ ordnet seit September
2009 kommunale Projekte und Programme in eine Gesamtstrategie ein. Basis ist
das im Dezember 2006 vom Kreistag verabschiedete Aktionsprogramm Kinder- und
Jugendgesundheit.
Mit Hilfe aktueller Daten der
Schulneulingsuntersuchung wird der Bedarf an Maßnahmen zur Kinder- und
Jugendgesundheitsförderung ermittelt, genau analysiert und konkrete
Schwerpunkte für die Zukunft gesetzt.
Darunter fallen
derzeit die folgenden Projekte & Programme, die in enger Abstimmung zwischen
den Abteilungen Gesundheitsplanung und -förderung sowie
Kinder-/Jugendärztlicher Gesundheitsdienst durchgeführt werden:
r fitnetz - das gesunde
Netzwerk - Strukturqualität in der Kindertagesstätte
r Fachtagung Gesundheitsförderung
- Information und Weiterbildung für Erzieherinnen und Lehrkräfte
r Fitnessolympiade
r doppelt gesund -
Prävention von Anfang an
r aufgeweckt - gesundes
Aufwachsen im Quartier
r prokita - frühzeitige
Förderung von Kindern in Kindertagesstätten
Suchtprävention/-beratung für suchtgefährdete
Jugendliche:
r PrEventmobil
(Caritasverband Rhein-Kreis Neuss e.V.)
r schulische
Suchtprävention (Caritasverband Rhein-Kreis Neuss e.V.)
Ziele des Programms
r Die motorischen
Fähigkeiten sind 2020 bei 87% der Kinder normal entwickelt (2013: 82%).
r Die sprachlichen
Fähigkeiten sind 2020 bei 77% der Kinder normal entwickelt (2013: 72%).
r Das Verhalten ist 2020
bei 95% der Kinder normal entwickelt (2013: 90%).
r Das normale
Körpergewicht ist 2020 bei 85% der Kinder erreicht (2013: 80%, 10% Übergewicht/
Adipositas, 10% Untergewicht).
fitnetz- das gesunde Netzwerk Gesundheitsfördernde
Strukturen werden in den Kindertagesstätten verankert. Hierzu bilden die
Einrichtungen ein Gesundheitsteam, das auf Basis einer Ist-Analyse
individuelle, einrichtungsinterne gesundheitsfördernde Ziele entwickelt. Das Gesundheitsteam
setzt zur Erreichung der Ziele jährlich min. eine Maßnahme um, die langfristig
in die Konzeption übernommen wird. Mit dem Jahresbericht dokumentieren die
Einrichtungen die Aktivitäten ihres Gesundheitsteams. Zur Unterstützung werden
Beratungen, Fortbildungen und Netzwerktreffen angeboten.
Die folgenden Veranstaltungen finden im Jahr
2019 für die Netzwerkmitglieder statt:
24.
Januar 2019 09.00
– 16.30 Uhr |
fitnetz- Werkstatt für KiTa- Leitungen und
stellvertretende Leitungen (Rückblick 2018 / Ausblick und Planung 2019)
|
25.
Januar 2019 09.00
- 12.30 Uhr |
Qualitätskriterien in der U3-Betreuung - Fachliche
Empfehlungen und Modulbaukasten zur Konzeptionsarbeit (für KiTa- Leitungen und stellvertretende Leitungen) |
05.
und 06. Februar 2019 Jeweils
09.00 – 16.30 Uhr |
Fortbildungsmodul II „Wie bekommen wir unsere Idee ins Leben? –
Projektmanagement“ |
20.
und 21. März 2019 Jeweils
09.00 – 16.30 Uhr |
Fortbildungsmodul I Gesundheitsförderung - Um was geht es und was machen
wir? |
29.
April 2019 13.00-16.00
Uhr |
Netzwerktreffen |
07.
Mai 2019 10.00-17.15
Uhr |
Fachtagung Gesundheitsförderung „Gesund sein, gesund leben und gesund
bleiben – Highlights aus 15 Jahren“ |
23.
Mai 2019 09.00-16.30
Uhr |
fitnetz- Werkstatt „für alle“ |
09.
Juli 2019
09.00
- 12.30 Uhr
|
fitnetz- Werkstatt für KiTa- Leitungen und
stellvertretende Leitungen (Rückblick 24. Januar 2019 – Was haben wir uns
vorgenommen und wo stehen wir jetzt?) |
September
2019 15.00
- 17.00 Uhr |
Medizinischer Fachvortrag (Datum und Thema stehen noch nicht fest) |
10.
Oktober 2019 09.00-16.30
Uhr |
fitnetz- Werkstatt „für alle“
|
29.
Oktober 2019 14.00-16.30
Uhr |
Netzwerktreffen Nord-West
|
30.
Oktober 2019 14.00-16.30
Uhr |
Netzwerktreffen Nord-Ost & Süd |
doppelt gesund – Prävention von Anfang an
Eine Schwangerschaft
ist für die meisten werdenden Eltern ein Grund zur Freude. Aber auch viele
Unsicherheiten stehen an der Tagesordnung: Was darf ich noch essen und wie
viel? Wie ernähre ich mich ausgewogen? Welchen Sport darf ich mit Babybauch
noch weiter ausführen? Fragen über Fragen und genau hier setzt das Projekt
„doppelt gesund“ an, das vom Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss kostenlos
veranstaltet wird.
In 10 Kurseinheiten werden die Teilnehmerinnen
in zwei Stunden wöchentlich über die Themenbereiche gesunde Ernährung, Bewegung
sowie Erziehung und Gesundheitsfragen im ersten Lebensjahr des Kindes
aufgeklärt. Das fünfköpfige Gesundheitsteam wechselt sich mit theoretischen und
praktischen Einheiten ab. Gymnastik, Nordic - Walking und gemeinsames Kochen
stehen ebenso auf dem Plan wie die Vermittlung von Elternkompetenz oder Tipps
zum Stillen.
Ziel ist es, den werdenden Müttern und Vätern
einen gesunden Lebensstil zu vermitteln. Besonders Schwangere sind sehr
sensibel und motiviert, wenn es darum geht, ihre Verhaltensweisen zu verändern.
Neben dem gesunden Lebensstil geht es darum, den Frauen Vertrauen in die
eigenen intuitiven Fähigkeiten zu geben.
Das Rundum- Paket, die vielseitige Beratung,
der soziale Austausch und die gute Kursatmosphäre sind die Erfolgsfaktoren für
das präventive Kursprogramm.
Der doppelt gesund - Kurs richtet sich an alle
werdenden Mütter ab der dreizehnten Schwangerschaftswoche.
Seit Mai 2011 nahmen bisher 753 Schwangere begeistert am
Kursprogramm teil. 83Präventionskurse
wurden in Familienzentren in Neuss, Dormagen, Jüchen und Grevenbroich insgesamt
durchgeführt. Seit 2014 finden 2mal jährlich doppelt gesund- Männerabende „Ich
werde Vater“ statt. Angelehnt an das Kursprogramm können sich werdende Väter,
unter Anleitung eines Väterberaters, ganz unter sich austauschen. Das
Präventionsprogramm erreicht somit nicht nur die Schwangere, sondern die ganze
Familie. Vom Ungeborenen bis hin zu den Großeltern, werden
gesundheitsförderliche Informationen weitergetragen und gesunde
Verhaltensweisen gestärkt.
aufgeweckt – gesundes Aufwachsen im Quartier
Mit dem Projekt
„aufgeweckt - gesundes Aufwachsen im Quartier“ begleitet der Kinder- und
Jugendärztliche Gesundheitsdienst des Rhein-Kreises Neuss seit 2014 Eltern,
Kinder und Erzieher/innen im Stadtteil Neuss-Weckhoven und seit 2017 auch in
Neuss-Erfttal.
Der innovative
Ansatz von „aufgeweckt“ besteht in der Entwicklung einer Präventionskette,
einer ununterbrochenen Begleitung der (werdenden) Eltern und der Kinder ab der
Schwangerschaft bis einschließlich der Grundschulzeit. Der Aufbau der
Präventionskette richtet sich individuell nach den Bedürfnissen im Stadtteil,
die Maßnahmen werden partizipativ mit den Akteuren erarbeitet sowie bereits
bestehende Programme miteinander verzahnt. Das vorhandene Netzwerk wird dabei
konsequent genutzt und – bei Bedarf – erweitert.
Die Ergebnisse der
ersten Projektphase (2014-2016) wurden von der Deutschen Sporthochschule Köln
wissenschaftlich ausgewertet. Hier bestätigte sich, dass das Projekt im
richtigen Setting stattfindet und dass die Fortbildungsmaßnahmen
zielgruppenspezifisch ausgewählt, gut angenommen und Inhalte in den Alltag
integriert werden. Ferner wurde die Partizipation aller Teilnehmer überaus
positiv bewertet und stellt die große Stärke des Projektes dar. Das Projekt
wird zunächst bis Ende 2020 weitergeführt, da insgesamt neun Krankenkassen der
weiteren Förderung und Ausweitung zugestimmt haben. Im Zuge dessen wurde das
Angebot auf den Stadtteil Neuss-Erfttal und nun auch auf die Grundschule in
Weckhoven ausgeweitet. Seit Beginn des Projektes im Jahr 2014 fanden 110
Elternkurse zu den Themen Erste Hilfe, Prävention in der Schwangerschaft,
Erziehung und Ernährung statt. Gleichzeitig bildeten sich Erzieherinnen und
Erzieher in 67 Veranstaltungen fort. Neben den 2017 neu hinzugekommenen
Angeboten im Bereich Bewegung und Entspannung starten verschiedene Kurse auch
in der Grundschule in Weckhoven: In 2018 nahmen 79 Kinder der zweiten Klassen
an der neu konzipierten Fortbildung „Körperpflege und Hygiene“ teil. Im Januar
und Februar 2019 wurden für die Erstklässler Entspannungskurse angeboten und ab
April 2019 folgen Praxiseinheiten zum Thema „gesundes Frühstück“. Im Bereich
„Ernährung“ werden außerdem in den Kitas auf Wunsch der Eltern seit Anfang 2019
Eltern-Kind-Kochkurse- angeboten.
Seit 2014 wurden insgesamt 862 Kinder in den
Stadtteilen Neuss - Weckhoven und
Erfttal zu Beginn der Kindergartenzeit durch die Kinderärztin
untersucht. Im Alter von vier Jahren werden die Kinder erneut untersucht und
dann abschließend im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung. Alle Untersuchungen
werden durch dieselbe Kinderärztin durchgeführt, um den jeweiligen
Entwicklungsstand stets aus dem gleichen Blickwinkel beurteilen zu können. Des
Weiteren ist es hilfreich, wenn die Kinder mit der untersuchenden Person
vertraut sind.
Eine Langzeitstudie in Kooperation mit der
Rheinischen Fachhochschule Köln sowie verschiedenen Krankenkassen soll zeigen,
inwieweit sich „aufgeweckt“ positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt.
Denn im Rahmen des Projektes erhalten Eltern und Erzieher gezielte Tipps und
Anregungen zur Förderung und gegebenenfalls Therapie ihrer Kinder. Eine
Projektskizze und entsprechende Datenschutzvereinbarungen sind aktuell in
Arbeit.
Die Zusammenarbeit und Vernetzung der
verschiedensten Akteure im Projekt haben eine Vorreiterfunktion in Bezug auf
Strategie und praktische Umsetzung des Präventionsgesetzes.
Finanziell
unterstützt wird das Projekt durch den BKK-Landesverband NORDWEST, die Barmer,
die energie BKK, die pronova BKK, die Techniker Krankenkasse, die AOK
Rheinland/ Hamburg, die Knappschaft, die DAK Gesundheit und die IKK classic.
prokita – frühzeitige Förderung von Kindern in
Kindertagesstätten
„prokita“ ist ein im Jahr 2003 vom Kinder-/
Jugendärztlichen Gesundheitsdienst (KJGD) des Rhein- Kreises Neuss entwickeltes
Programm zur frühzeitigen Förderung von Kindern in Kindertagesstätten. Das
Programm wurde 2004 mit dem Deutschen Präventionspreis und im Jahr 2007 im
Rahmen einer Best–Practice-Studie durch die Konrad–Adenauer-Stiftung
ausgezeichnet.
Es dient dazu, Eltern
und Erzieherinnen gezielte, bedarfsgerechte Hinweise und Empfehlungen zu den
Förderbedürfnissen und einem eventuellen Therapiebedarf ihrer vierjährigen
Kinder zwei Jahre vor der Einschulung zu geben. Das Programm versteht sich als
offenes Angebot und wird überwiegend in Stadtteilen mit Merkmalen sozialer
Benachteiligung durchgeführt. Die Freiwilligkeit und das Einverständnis der
Eltern zur Teilnahme stellen eine wesentliche Voraussetzung für die kooperative
und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Beteiligten zum Wohle des Kindes dar. Im
Rhein – Kreis Neuss wird jährlich ungefähr jedes fünfte Kind im Alter von vier
Jahren zwei Jahre vor der Einschulung auf seine schulischen
Vorläuferfertigkeiten untersucht. Insgesamt sind seit 2003 7638
Vierjährige untersucht worden.
Diese jährlich
durchgeführte kinderärztliche Untersuchung findet vor Ort in der
Kindertagesstätte statt.
Bausteine des
Programms sind:
· Eingehende kinderärztliche
Untersuchung
· Eltern-/
ErzieherInnenberatung
· Stärkung der
Elternkompetenzen
· Integrationsunterstützung
für Familien mit Migrationshintergrund
· Angebot eines
Erziehungskompetenztrainings
Untersuchungsinhalte
sind:
·
Seh-
und Hörfähigkeit
·
Seh-
und Hörwahrnehmung und –verarbeitung
·
Sprachentwicklung
·
Visuelle
und visuomotorische Fähigkeiten
·
Grob-
und feinmotorische Fähigkeiten
·
Zahlen-
und Mengenbegriffe
·
Psychosoziale
Entwicklung
Die Auswertungen der Untersuchungsergebnisse
zeigen, dass ein besonderer Bedarf an gezielten Fördermaßnahmen zum Erwerb der
deutschen Sprache als Schlüsselkompetenz der Lernentwicklung besteht. Weiterhin
zeigt noch etwa jedes dritte Kind deutliche Unsicherheiten im Bereich der
Visuo-/ Graphomotorik. Einen erhöhten Förderbedarf weisen auch die erhobenen
Befunde im Bereich der visuellen Informationsverarbeitung, der pränumerischen
Fähigkeiten und der Mengenbegriffe auf.
Mit Hilfe der
Schulneulingsuntersuchungsergebnisse im Sprachbereich kann nachgewiesen werden,
dass eine deutliche Verringerung der förderbedürftigen Sprachauffälligkeiten
zum Zeitpunkt der Einschulung vorliegt.
Die nahezu 100%-ige Inanspruchnahme des
prokita – Angebotes durch die angesprochenen Familien belegt eine sehr hohe
Akzeptanz bei den Zielgruppen.
PrEvent-Mobil
Das PrEvent-Mobil wird in verschiedenen
Präventionsbereichen eingesetzt: In Schulen bei so genannten Schwerpunktwochen
Sucht, bei Schulfesten etc., aber auch auf Festen mit bereits konsumierenden
Jugendlichen (Karneval, Schützenfeste, Party-Events etc.). Hier soll das
PrEvent-Mobil Jugendliche mit Informations- und Orientierungsangeboten so früh
wie möglich dort erreichen, wo der Konsum stattfindet. Die Kommunikation mit
der Zielgruppe wird durch die Ansprache von Gleichaltrigen, den „Peers“ erleichtert.
Dies schafft eine besondere Form von Glaubwürdigkeit, in dem die Peers sich
innerhalb der Zielgruppe –ausgestattet mit Präventionsangeboten wie
Alkoholtests oder „Überlebenspacks“ (z.B. Kondom, Taschentücher,
Suchtinformation, Obst) in der Verteilung über „Bauchläden“ – bewegen. Dieses
Peer-education-Konzept ist nur erreichbar durch eine umfassende Ausbildung der
Peers zum Thema Sucht, Suchtvorbeugung, Gesprächsführung, Reflektion der
eigenen Konsumgewohnheiten etc. In den persönlichen Kontakten mit den anderen
Jugendlichen geben sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter. Einen Schutz-und
Ruheraum innerhalb des Fahrzeugs zur Basisversorgung (Chill-out-Area) wird
bereitgestellt. Das PrEvent-Mobil soll Risikobewusstes Konsumverhalten und
konsumkritische Haltung fördern. Dies beinhaltet die Sensibilisierung für
riskante und weniger riskante Konsummuster, die Entwicklung der Fähigkeit
zwischen Genuss, Missbrauch und Abhängigkeit unterscheiden zu können, die
Verbesserung der Selbsteinschätzung und Selbstreflektion und die
Sensibilisierung für psychosoziale Risiko-und Schutzfaktoren. Hergestellt
werden diese Ziele durch den Einsatz eines DVD-Players für Infofilme,
Infobroschüren, Suchtwissentest, Rauschbrillen-Parcours, Befragung und
Verlosungsaktionen. Die o.g. Sensibilisierung und positive Konnotation des
Angebotes wird auch erreicht durch die kostenlose Vergabe von Wasser und den
Ausschank alkoholfreier Cocktails.
Schulische Suchtprävention (3-gliedriges
Gesamtkonzept)
Die Schulische Suchtprävention besteht aus 3
Hauptmodulen mit unterschiedlichen Zielgruppen. Die nachfolgend beschriebenen
Konzepte greifen in der praktischen Umsetzung häufig ineinander.
1.Suchtprävention in der Schule
Unter Einbeziehung von Schulleitung,
Lehrkräften, Schülern und Eltern entwickeln die Schulen in Kooperation mit den
Mitarbeitern der Caritas Suchtkrankenhilfe ein individuell auf die Schule
abgestimmtes Suchtpräventionskonzept. Dabei können sowohl stoffgebundene
Verhaltenssüchte wie Computerspiel, Glücksspiel oder / und Essstörungen im
Fokus stehen. Es beinhaltet Maßnahmen, wie Fortbildungen für Lehrkräfte, die
Durchführung von Elterninformationsveranstaltungen, die Unterstützung bei
Projekttagen, Unterrichtshilfen, regelmäßige Netzwerktreffen der Projektschulen
zum Erfahrungsaustausch sowie Informations-und Ausstiegsangebote für Schüler
(Raucherentwöhnungskurs, Cannabisausstiegsprogramme). Die Suchtprävention in
der Schule wird ergänzt durch weitere Angebote der Suchtkrankenhilfe (z.B.
Aufsuchende Arbeit in Krankenhäusern nach Alkoholintoxikation, PrEvent-Mobil,
Klang meines Körpers s.u.).
2.Beratung suchtgefährdeter Jugendlicher
Für Schüler und
Schülerinnen wird auch ein offenes Beratungsangebot in Form einer offenen
Sprechstunde und eines offenen Gruppenangebotes vorgehalten und als
Einzelgespräche zu verschiedenen suchtbezogenen Themen angeboten.
Jugendliche die bereit sind, ihren
Suchtmittelkonsum oder ihr suchtgefährdendes Verhalten in Frage zu stellen,
sind häufig kurzentschlossen in ihrer Bereitschaft, professionelle Hilfe in
Anspruch zu nehmen. Längere Wartezeiten auf Termine verhindern nicht selten den
Einstieg in die Beratung. Die Caritas Suchtkrankenhilfe bietet ein zeitlich
kurzfristiges Beratungsangebot, das in Form von Einzelgesprächen, häufig unter
Einbeziehung der Eltern erbracht wird. Ein bewährter fester Bestandteil ist der
Besuch einer fachlich angeleiteten Gruppe.
3.Wanderausstellung „ Der Klang meines
Körpers“
Betroffene Jugendliche (fünf Mädchen und ein
Junge) erarbeiteten mit therapeutischer Begleitung die Ausstellung „ Klang
meines Körpers“. Das interaktive Ausstellungsprojekt berührt und sensibilisiert
auf wertschätzende und respektvolle Weise für das Thema essgestörtes Verhalten
und Essstörungen. Zugleich informiert es über Möglichkeiten der Prävention und
zeigt kreative Wege aus der Krankheit. Mit sehr persönlichen Bildern, Texten
und ausgewählten Musikstücken spricht die Ausstellung die Besucherinnen und
Besucher direkt an und gibt einen nachhaltigen Eindruck in die Gefühls- und
Gedankenwelt der Jugendlichen. Der Verein Werkstatt Lebenshunger e.V. stellt
die prämierte Ausstellung für den Einsatz in Schulen und Jugendeinrichtungen
zur Verfügung. Die Caritas Suchtkrankenhilfe begleitet die Schulen mit
praxisorientierten Schulungen für Lehrer und Schulsozialarbeiter, sowie mit
Elternabenden, Führungen, Workshops und entsprechenden Materialien. Um die
Nachhaltigkeit der Prävention zu gewährleisten, wird eine wöchentlich
stattfindende offene Sprechstunde, das Gruppenangebot „Body meets Soul“ sowie
Beratung und Behandlung für Betroffene und Angehörige angeboten.