Sachverhalt:
„Gemeinsam
klappt’s“ ist eine neue Initiative des Landes NRW, die für junge volljährige
Geflüchtete in den nordrhein-westfälischen Kommunen konzipiert wurde. In dem
auf drei Jahre angelegten Vorhaben wird integrationspolitisch erstmals die ganze
Altersgruppe der jungen volljährigen 18 bis 27-jährigen Geflüchteten,
unabhängig von der jeweiligen Bleibeperspektive, in den Blick genommen.
Gemeinsam mit den Kommunen möchte das Land NRW jungen volljährigen
Flüchtlingen, deren Chancen zur Teilhabe gering und deren Förderung oft
schwierig ist, neue Integrationschancen eröffnen.
Mit der
Landesinitiative sollen Personen aus der Zielgruppe, die keine Bildungs- oder
Ausbildungschancen haben oder deren Bildungs- oder Ausbildungsabschluss
gefährdet ist, verbindliche Integrationsangebote durch Maßnahmen der Schulen,
der Weiterbildung, der beruflichen Bildung und Qualifizierung sowie der
Jugendhilfe und ehrenamtlichen Begleitung erhalten, die darauf abzielen, die
Fachoberschulreife bzw. einen Berufsabschluss zu erreichen. Zusätzliche
Maßnahmen mit Landesförderung richten sich überwiegend an Personen, die nicht
Anspruch auf Leistungen nach SGB II oder SGB XII haben.
Konkret sind
die Kommunen aufgerufen, die Bedarfe junger volljähriger Flüchtlinge zu
analysieren, sogenannte „Maßnahmen-Karrieren“ zu vermeiden, Angebotslücken zu
schließen und die Qualität vorhandener Angebote zu überprüfen sowie eine
kontinuierliche Beratung und Begleitung durch Ehrenamtliche sicherzustellen,
die mit jungen Flüchtlingen arbeiten.
Die
Kreisverwaltung unterstützt die Landesinitiative. Um eine
rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit zu erreichen und Doppelstrukturen zu
vermeiden, sollen lokale Bündnisse gebildet werden, deren Mitglieder sich aus
den Bereichen „Migration und Integration“, „Arbeit und Wirtschaft“, „Soziales“
und „Bildung“ zusammensetzen. Die Kreisverwaltung wird hier an die im
Rhein-Kreis Neuss erfolgreiche Umsetzung und an vorhandene Strukturen aus dem
Modellprojekt der Bertelsmann Stiftung „Angekommen in Deutschland“ anknüpfen.
Am 13.03.2019
wurde erfolgreich ein Starterworkshop durchgeführt, um die Initiative
vorzustellen und die weiteren Arbeitsschritte im Programm „Gemeinsam klappt’s“
zu planen:
Im Nachgang zum
Starterworkshop haben alle acht kreisangehörigen Kommunen verbindlich und
schriftlich ihr grundsätzliches Interesse an der Mitwirkung bei der Umsetzung
der Landesinitiative bekundet. Zurzeit arbeitet das Land unter Hochdruck an der
Ausarbeitung der Details und der Förderrichtlinien. Dem Rhein-Kreis Neuss wird vom
Land eine Prozessbegleitung zur Seite gestellt, außerdem erfolgt eine
wissenschaftliche Begleitung.
Im nächsten
Schritt wird eine Bündniskerngruppe gebildet, die sich um die weitere Umsetzung
des Projektes kümmert.
Aufgaben der Bündniskerngruppe sind:
·
Festlegung
von Prioritäten (ersten Arbeitsschritten) für die lokale Initiative
·
Multiplikatorenfunktion
innerhalb der Organisationen und Arbeitsfelder der einzelnen Bündnispartner
·
Zusammenstellung
von Wissen über die lokale Lebenssituation der Zielgruppe
·
Koordinierung
der Erhebung von Bedarfen der Zielgruppe
·
Schaffung
von Transparenz über bestehende Strukturen und Angebote
·
Entwicklung
von Verfahrensvereinbarungen für die Weiterentwicklung der lokalen Kooperation
·
Planung
von lokalen Angeboten
Die Einrichtung der lokalen Bündniskerngruppe soll, soweit möglich, an
bestehende Netzwerke angeknüpft werden. Nach Bedarf können darüber hinaus
Bündnisforen, in Form von Arbeitsgruppen oder punktuellen Veranstaltungen,
geplant werden, in die weitere Akteure einbezogen werden.
Die Mitglieder der Bündniskerngruppe sollen aus den für die
Verbesserung der Integrationschancen von jungen volljährigen Geflüchteten
zuständigen Dienststellen der Kommunen sowie aus zivilgesellschaftlichen
Organisationen kommen und setzen sich aus Vertreterinnen und Vertretern der
genannten Bereiche zusammen. Sie sollen einerseits die Lebenswelt der jungen
Geflüchteten kennen, andererseits ist gewünscht, dass sie möglichst
entscheidungsbefugt sind.